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II.
Der Graf am Pranger.

Am andern Tage stand das Volk überall in großen Trupps an den Straßenecken und las die großen Anschlagszettel, welche da angeklebt waren. Diese Anschlagszettel verkündeten dem Volk, daß der Kaiser die beiden hochadligen Verbrecher zu den Strafen verurtheilt hatte, welche das Gesetz ihnen zuerkannte.

Der Graf von Podstadzky Liechtenstein war zu zehnjährigem Zuchthaus, zum öffentlichen Gassenkehren und zum Pranger verurtheilt.

Der Obrist-Lieutenant von Szekuly war zu dreitägigem öffentlichem Prangerstehen und zu vierjährigem Zuchthaus verurtheilt.

Die Gräfin Baillou, welche das kaiserliche Hofgericht zu einjährigem Gefängniß verurtheilt hatte, war vom Kaiser begnadigt worden, weil man sie ihrer Mitschuld nicht vollständig hatte überführen können. Doch hatte der Kaiser befohlen, daß sie bei dem Prangerstehen des Grafen Podstadzky gegenwärtig sein und alsdann sogleich Wien für immer verlassen solle.

Das Volk las diese Anschlagszettel mit stummem Staunen, mit einem Gefühl unheimlicher Furcht. Niemals vielleicht war es so sehr zum Bewußtsein gelangt, daß eine neue Zeit gekommen, eine neue Ordnung der Dinge hereingebrochen sei, als in diesem Moment.

Einer von diesen Hochgebornen, welche das Volk immer nur von fern in stolzen Carossen, auf köstlichen Pferden, im Gefolge des Kaiserhofes, im Glanz der Uniformen, mit funkelnden Ordenssternen auf der Brust gesehen hatte, ein Graf sollte heute eine Strafe erleiden, welche bisher nur den niedrigsten Verbrechern aus der Hefe des Volks war aufbehalten worden. Ein Graf sollte im grauen Tuchkittel, mit Ketten an Händen und Füßen, die Gasse kehren, welche sein aristokratischer Fuß bisher vielleicht niemals betreten hatte.

Einer von den stolzen ungarischen Edelleuten, ein Obrist von der Garde, sollte öffentlich am Pranger stehen, drei Tage lang.

Wie betäubt starrte das Volk zu den Zetteln empor, die ihm so Unerhörtes verkündeten. Nicht ein Schimmer von Schadenfreude leuchtete von ihren Gesichtern; diese Gleichstellung der vornehmen Herren mit dem gemeinen Mann ängstigte sie, däuchte ihnen ein unheimlicher Traum, aus dem sie vielleicht bald erwachen sollten, den sie kaum wagten für Wirklichkeit zu halten.

Man mußte also sich davon überzeugen, man mußte sehen, ob wirklich das Urtheil vollstreckt werden würde. Heute sollte der Graf Podstadzky Liechtenstein am Pranger stehen, und dann mit dem Besen in der Hand die Gasse kehren. Morgen sollte die Strafe des Obristen Szekuly beginnen.

Man mußte also zusehen, ob es wirklich wahr sei, was die Anschlagszettel verkündeten, ob wirklich ein Graf heute an dem Pranger stehen würde.

Von Einem Impuls geleitet, ohne Verabredung, ohne Worte, strömte daher die Menge, die an den Ecken die Anschlagszettel gelesen, durch die Straßen nach dem Kohlmarkt hin, wo die Ausstellung stattfinden sollte. Nicht aus Neugierde, nicht aus Schadenfreude gingen sie; es war ein schweigendes, scheues Wallfahrten nach der neuen Zeit, welche da auf dem Pranger ihr oft bezweifeltes Dasein verkünden wollte.

Schweigend, ängstlich, fast zögernd wogten die Massen des Volks dem Kohlmarkt zu. Ja, es war kein Traum. Dort in der Mitte des Platzes, dort erhob sich der fürchterliche Thron der Schmach und Entehrung, auf welchem ein Graf heute Abschied nehmen sollte von seiner Ehre, seiner Familie, seinem Namen, Abschied von allen Genüssen des Lebens, an welche er seit seiner Kindheit gewöhnt, Abschied auch von der Gemeinschaft mit denkenden, fühlenden, geistig belebten Menschen, die bisher seine Gefährten gewesen und an deren Stelle er jetzt nur die Gemeinschaft roher Verbrecher ohne Gefühl, ohne Gedanken, ohne einen Funken des göttlichen Geistes haben sollte.

Entsetzt und schreckensbleich waren Aller Gesichter, kein Lachen, kein Schreien ward gehört, nur leise flüsterte man untereinander, der Graf Podstadzky sei der einzige Sohn seiner Eltern, und die Gräfin, seine Mutter, sei gestorben vor Gram über das Schicksal ihres Sohnes, und sei gestern begraben worden. Und wie die Frauen das hörten, füllten sich ihre Augen mit Thränen, und um der gestorbenen Mutter willen empfanden sie Mitleid mit dem Sohn, und verziehen ihm sein Verbrechen, das seiner Mutter das Leben gekostet, und das er selber so furchtbar hart büßen sollte. Und das Weinen der Frauen machte die Männer nur noch ernster und düsterer, und heimlich in ihrem Herzen begannen sie zu murren über den grausamen Kaiser, der einen Grafen züchtige, wie einen gemeinen Mann, und schuld sei, daß eine Gräfin vor Gram um ihren Sohn gestorben sei.

Auf einmal ward das Gewoge der Massen, die da auf dem großen Platz versammelt waren, lauter und unruhiger, einen Moment hörte man ein Schreien und Heulen und Murmeln, wie wenn das Meer mit seiner Fluth gegen das Ufer schlägt. Dann wieder ward Alles still, so still, daß man jedes gesprochene Wort weit über den Platz würde vernommen haben. Aber Niemand sprach, Aller Augen waren hinüber gerichtet nach dem Gerüst.

Und jetzt erschien auf demselben ein todesbleicher Mensch. Sein Blick war gebrochen, seine Lippen zitterten und flogen wie im Fieberfrost, ein convulsivisches Zucken durchfuhr seine ganze Gestalt.

Armer junger Mann! murmelten die Frauen.

Er wird's nicht lange überleben, sagten die Männer mitleidsvoll. Er sieht aus wie ein Todter, sie werden ihn bald neben seiner Mutter begraben können.

Niemand erinnerte sich in diesem Moment daran, daß dieser todesbleiche Mensch, der oben an dem Schandpfahl stand, ein schmachvolles Verbrechen begangen habe, Niemand dankte es dem Kaiser, daß er den gräflichen Verbrecher dem gemeinen Verbrecher gleichstellte, daß der Kaiser ohne Ansehen der Person das Verbrechen strafte, und seinem Volk als höchstes Geschenk die Gleichheit vor dem Gesetz gegeben hatte.

Niemand dankte es dem Kaiser, und selbst der gemeine Mann murrte, als er den Grafen behandelt sah wie einen aus ihrer Mitte.

Bis jetzt war der Graf noch in seinen eleganten Kleidern; es war noch durchaus der vornehme, elegante Cavalier, welcher da oben auf dem Gerüst stand, gelehnt an den Pfahl, an dessen oberer Spitze eine schwarze Tafel angebracht war, auf welcher der Name, das begangene Verbrechen und das Urtheil des Kaisers und Gerichts aufgezeichnet war. Aber jetzt näherte sich ihm der Henker, der bisher auf den Stufen des Gerüstes gestanden, mit seiner fürchterlichen Scheere, jetzt faßte er mit seinen rauhen Händen das schöne, braune, leichtgepuderte Haar des Grafen, und schnitt es mit der knirschenden Scheere ganz dicht an seinem Haupte fort, daß kaum noch ungleiche borstige Stoppeln übrig blieben von dem schönen, duftigen, sorgfältig gepflegten Haar.

Dann, als dies vollbracht war, riß der Henker, welcher heute, statt der Kammerdiener früherer Tage, die Toilette des Grafen zu besorgen hatte, dem Grafen das schöne goldgestickte Gewand von den Schultern, und zog ihm den braunen Sträflingskittel über.

Wie verändert jetzt die Gestalt war, wie wenig dieser bleiche schlotternde Mensch, mit dem kahl geschornen Haupt, dem groben braunen Kittel, dem Grafen glich, der er noch vor wenigen Minuten gewesen.

Jetzt war er nur noch ein gemeiner Verbrecher, ein Verbrecher, der keinen andern Namen mehr führte, als die Nummer, welche da mit rothem Wollenfaden auf den linken Aermel seines Kittels genäht war.

Aber die Toilette war noch nicht beendet. Der fürchterliche Kammerdiener des Grafen hatte ihm jetzt noch seinen Schmuck anzulegen. Den Schmuck der schweren eisernen Ketten, die Fuß und Hand verbinden und einen Menschen in ein elendes gefesseltes wildes Thier verwandeln sollten. Jetzt klirrte die Kette an Hand und Fuß.

Der Henker blickte erstaunt sich um nach dem Volk. Sonst hatte es oft laut gejubelt und gehöhnt und gelacht bei solchem Schauspiel, laut applaudirt, wenn die Prangertoilette vollendet gewesen.

Heute blieb Alles still. Kein Lachen, kein Schreien und Höhnen, nur bleiche Gesichter, scheue angstvolle Mienen, und Gemurmel der Theilnahme rings umher.

Jetzt der letzte, der fürchterlichste Moment. Das neue Leben soll beginnen, der Kampf mit der Unehre, der Schmach, der Erniedrigung und der Verzweiflung soll jetzt gekämpft werden. Der Henker reicht dem neucreirten Sträfling dazu den Marschallsstab seiner Schande und Entehrung, er reicht ihm den Besen dar und drückt ihn fest in seine Hand.

Ein Schauer des Entsetzens lief durch die Menge, eine athemlose Stille trat ein, Jeder schaute mit tiefem Mitgefühl auf diesen bleichen Menschen, der da oben stand, mit schlotternden Knieen, in entstellender Tracht, das geschorne Haupt auf die Brust gesenkt, mit beiden Händen krampfhaft den Stiel des Besens haltend, und sich stützend auf ihn, um nicht umzusinken.

In diesem Moment vernahm man ein lautes gellendes Lachen, das wie das unheilvolle Gekrächze der Raben weit über den Platz hintönte; und lauschend und in sich erschauernd blickten Alle empor, denn wie aus der Luft war es erklungen dieses Lachen, hoch über allen Häuptern.

Und jetzt ließ es sich noch einmal vernehmen, noch lauter, noch wilder und übermüthiger.

Der bleiche Mensch da oben auf dem Gerüst schauderte in sich zusammen, seine glanzlosen Augen wandten sich seitwärts nach jenem Hause hin, von woher ihm das Lachen ertönt war.

Da oben am weit geöffneten Fenster, in der Mitte von einigen schwarz gekleideten Herren, stand eine junge schöne Frau mit lächelndem Angesicht, mit glänzenden Augen.

Arabella, schrie der bleiche, entehrte Verbrecher, Arabella! Und mit einem Aufschrei des Entsetzens sank er zusammen.

Das Publikum, welches mit Grauen dieser fürchterlichen Scene zugeschauet, floh eilig von dannen. Es mochte nichts mehr sehen von diesem armen, entehrten Menschensohn, dessen Verbrechen schon auf Erden in dem Fegefeuer der Schmach und Schande gesühnt werden sollten, der die Hölle auf Erden erleiden sollte, um vielleicht einst dafür die Gnade im Himmel zu finden. Der Graf Podstadzky Liechtenstein überlebte seine Schande nicht lange. Sein verwöhnter und verweichlichter Körper unterlag gar bald den Qualen und Entbehrungen seiner neuen, fürchterlichen Existenz. Beim Gassenkehren überfiel ihn eines Tages ein Blutsturz, und mitten auf der Straße, keine andere Leidtragende um sich her, als elende Verbrecher, so starb der Graf Carl Podstadzky Liechtenstein. Siehe: Hübner II. S. 583, 591. – Characterzüge und historische Anecdoten vom Kaiser Joseph II. – Friedel's Briefe aus Wien. Th. I. S. 68.

Um dieselbe Stunde, während dies auf dem Markt geschah, sah man einen Staatswagen des Kaisers rasch durch die Straßen dahin rollen und vor einem düstern Hause, dessen Fensterläden und Thüren geschlossen waren, anhalten. Ein Lakay in der kaiserlichen Livrée sprang vom Bock und schellte heftig an der verschlossenen Thür, bis sie sich öffnete und ein alter Mann in verschossener Livrée sichtbar ward. Der Lakay flüsterte hastig einige Worte mit ihm und eilte dann zu der Kutsche zurück, um den Schlag zu öffnen. Ein Herr in glänzender Uniform stieg aus und schritt rasch in das Haus hinein. Der alte Diener eilte ihm voraus und zeigte ihm den Weg, die knarrende Stiege hinauf, durch schweigende, verödete Säle mit verschossenen Tapeten und zerfallenden Meubles, bis zu einer geschlossenen Thür, vor der sie stehen blieben.

Da drin ist der Graf Podstadzky Liechtenstein, Ew. Majestät zu Befehl, sagte der alte Diener leise.

Es ist gut, melden Sie mich nicht, ich will unangemeldet zu ihm eintreten, sagte Joseph, und er klopfte laut an die Thür. Von innen vernahm man ein schwaches Herein! und sofort öffnete der Kaiser die Thür und trat ein.

Ein hochgewachsener Greis in schwarzem Gewande trat ihm entgegen und blickte ihn aus tiefen Augenhöhlen ernst und düster an.

Der Kaiser! rief er überrascht und staunend.

Ja, Herr Graf Podstadzky, ich bin es, sagte Joseph, und er neigte sich so tief und ehrfurchtsvoll vor ihm, wie er es oft vor mächtigen Fürsten und Herren nicht gethan. Ich komme zu Ihnen, den ich liebe und ehre, um Ihnen mein Beileid zu bezeugen, und Ihnen zu sagen, wie tief ich Sie beklage wegen des großen Verlustes, den Sie erlitten haben. Ich weiß aus Erfahrung, was das heißt, eine Gemahlin, welche man liebt, zu Grabe zu tragen. Und Ihre Gemahlin war eine so edle Frau, eine so zärtliche Gattin.

Zärtliche Gattin! wiederholte der alte Graf, leise sein Haupt schüttelnd. Nein, sie liebte noch etwas Anderes außer mir, und daran starb sie. Ich, ich liebte nichts als sie allein, und außer ihr noch meine Ehre und meinen Namen. Ich hatte nichts zu lieben, als mein Weib, sie war meine Familie, mein Alles, und mir graut vor der Einsamkeit, die mich jetzt umgiebt. Ich würde dieser Qual ein Ende machen, ich würde sterben, aber ich darf es nicht, denn ich habe ein Princip zu vertreten, das Princip der Ehre und des Namens.

Wir Beide haben ein heiliges Princip zu vertreten, sagte der Kaiser, tief bewegt in das stille, schwermüthige Antlitz des Grafen schauend. Das Princip der Ehre und der Gerechtigkeit, Herr Graf. Helfen wir uns Beide darin, beweisen wir der Welt, daß die Gerechtigkeit nur die Person, niemals die Ehre der Familie und des Namens antastet, und daß die Ehre der Familie doch die Gerechtigkeit walten lassen muß. Der Name Podstadzky Liechtenstein ist ein uralter, ehrenvoller, und daß ich das weiß und anerkenne, möchte ich Ihnen beweisen. Geben Sie mir die Hand, Herr Graf, seien wir gute Freunde.

Er reichte dem Grafen seine Rechte dar und schaute ihn an mit einem langen, innigen Blick.

Der Graf legte mit einer langsamen feierlichen Ruhe seine Hand in die des Kaisers und sah ihn starr an, wie gebannt von diesem Blick.

Ich verstehe Ew. Majestät und ich danke Ihnen, sagte der Graf nach einer langen Pause. Sie handeln großmüthig und edel, Sire, und ich werde Ihnen dies nie vergessen, und Ihr Name wird auf meinen Lippen sein, selbst wenn ich sterbe. Sie haben gehandelt, wie Sie als Kaiser handeln mußten, denn der Kaiser darf das Gesetz nicht beugen und nicht drehen, und erhaben muß er sein über allen Parteien. Hätte ich selber auf dem Richterstuhl gesessen, ich würde auch das Schuldig gesprochen haben über diesen Verbrecher, der einst mein Sohn war und jetzt der Mörder seiner Mutter geworden ist. Ich habe ihn schon vor Jahren verurtheilt und zu Gericht gesessen über dem Verbrecher, und als ich das that, starb mir mein einziger Sohn, und ich scharrte ihn ein in meinem Herzen, und ward ein alter Stamm ohne frische Aeste und Keime; das Verbrechen hatte sie alle abgehauen und ließ mich verdorren. Der Verbrecher, der heut seine Strafe erlitten, ist nicht mein Sohn und ich kenne ihn nicht mehr.

Und Ihre Ehre ist ungetrübt geblieben von dem, was er gethan, rief der Kaiser. Ich habe den Verbrecher strafen müssen, wie er es verdient. Geben Sie mir Ihren Arm, Herr Graf, und erlauben Sie mir, Sie zum Wagen zu geleiten. Es ist heute ein schöner Tag. Wir wollen hinausfahren nach Schönbrunn und dort diniren. Sie müssen es sich schon gefallen lassen, daß ich Ihnen heute Gesellschaft leiste für den ganzen Tag. Kommen Sie, Herr Graf Podstadzky Liechtenstein. Geben Sie mir Ihren Arm.

Ich weiß nicht, Sire, flüsterte der Graf zögernd, indem er einen scheuen, ängstlichen Blick nach den Fenstern warf, der Tag ist so hell und die Sonne scheint so fürchterlich glänzend; ich glaube, meine Augen sind krank und können das Licht nicht vertragen. Ich möchte Ew. Majestät bitten, mir gnädigst zu gestatten, daß ich hier bleibe.

Der Kaiser schüttelte leise sein Haupt. Ihre Augen sind nicht krank, und Sie können das Licht vertragen, und können frei und stolz umher schauen, und haben den hellen Tag nicht zu scheuen und den Glanz der Sonne, die Ihr ehrwürdiges, edles Haupt bescheinen soll. Richten Sie sich auf, mein Freund, und gedenken Sie dessen, was wir gesprochen. Haben wir nicht Beide ein Princip zu vertreten, das Princip der Ehre und der Gerechtigkeit? Und müssen wir nicht Beide hingehen, es zu erfüllen?

Ja, Ew. Majestät haben Recht, rief der Greis. Ich bin bereit, wenn es Ew. Majestät so gefällig ist. Hübner II. S. 391.

Und während der Verbrecher Carl Podstadzky, aus seiner Ohnmacht erwacht, mit der eisernen Kette an sein zweites Ich, an den zweiten Verbrecher gefesselt ward, der von nun an sein unzertrennlicher Gefährte, der Zeuge seines Schlafens und seines Wachens, seiner Qualen und seiner Verzweiflung sein sollte, während er mit diesem im langen Zug der Sträflinge durch die Straßen rasselte, fuhr der alte Graf Podstadzky Liechtenstein an der Seite des Kaisers hinaus nach Schönbrunn, und beim Diner, zu welchem eine glänzende Gesellschaft geladen war, saß der alte Graf zur Rechten des Kaisers und an ihn richtete sich Joseph oft mit gar manchem herzlichen und vertraulichen Wort.


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