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Lager zu Karakalk am Murad, 5 Stunden unterhalb Samsat, den 29. April 1839
Im Frieden und von keinem Feind belästigt, mit Benutzung aller Hilfsquellen des eigenen Landes haben wir soeben den Taurus auf den gangbarsten Straßen überschritten. Kommandos von 2000 Mann waren vierzehn Tage vorher mit Schneeschippen, Steinsprengen, Ebnen und Brückenbauen beschäftigt. Am Mittag des 14. April brachen die Korps von allen Seiten auf.
Wahr ist es, dass wir das unglücklichste Wetter von der Welt haben, seit wir Malatia verlassen haben, regnet es in Strömen. Der Pascha hatte mir aufgetragen mit Mustapha-Pascha zu gehen, der zuerst aufbrach und den schwierigsten Weg, den von Abdul-harab, einzuschlagen hatte; Ströme von Regen, die uns bis auf die Haut durchnässten, und ein starker Südwind hatten den noch drei bis sechs Ellen hohen Schnee so aufgelockert, dass wir unsere Pferde, obwohl wir sie am Zügel führten, nur kaum noch mit durchbrachten; alles Gepäck musste umkehren und der zweiten Kolonne folgen. Wir hatten an diesem Tag zwei Tote, erreichten aber unserer Etappen.
Am folgenden Tag ging ich mit Mustapha-Pascha voraus, um zu sehen, ob es nach dem eingetretenen Wetter überhaupt noch südlich einen Ausweg gäbe. Die Truppen hatten Ruhetag, dessen sie durchaus bedurften. Die Berge waren mit so hohem und lockerem Schnee bedeckt, dass an ein Überschreiten gar nicht zu denken war; wir kamen überein, eine Brücke über das Bölem-suj zu schlagen, dann diesem Wasser abwärts zu folgen bis Karikjahn, wohin ich vorausging und eine andere Brücke über das Chodialy-suj baute. Dieser Bach war 50 bis 60 Schritt breit und ungemein reißend; ich fand eine Stelle, wo er nur 16 Arschinen breit war; hohe, schöne Pappeln gaben ein leichtes Baumaterial und in vierundzwanzig Stunden war die Brücke fertig. Von dort ging ich über halsbrecherische Fußsteige an dem Siaret-tschai hinab nach Adiaman, um von dort Lebensmittel den Truppen entgegenzusenden, und eilte nun der zweiten Kolonne entgegen, welche über Sürghü und Tut heranrücken sollte. Die Ebene von Adiaman war ein Morast und die Pferde sanken bis an die Bügel ein; als ich am Schembker-suj ankam, war er kaum für Pferde zu durchfurten; hier war die Sache schwierig, denn es gab keinen Baum. Es wurde Abend, ehe ich, nur von einem Tschausch begleitet, aus drei Dorfschaften, die hoch im Gebirge eine Stunde weit entfernt liegen, vierzig Mann zusammenraffte; es blieb nichts anderes übrig, als zwei Häuser einzureißen, um drei Balken zu erlangen, die notdürftig die erforderliche Länge hatten, eine vierte Pappel wurde drei Viertelstunden weit von 25 Mann aus den Bergen herbeigetragen. Dieses Wasser ist äußerst reißend und steigt oft in wenigen Stunden 4 bis 5 Fuß; ich fand eine Stelle, wo zwei mächtige Felsblöcke vom Gebirge in das Flussbett gestürzt waren und den Bau möglich machten.