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Bujukdere, den 27. September 1836
Ich bin diesen Augenblick sehr beschäftigt mit einer Arbeit, die mir zugleich viel Vergnügen macht, nämlich mit der Aufnahme des Terrains zu beiden Seiten des Bosporus; es gibt dabei viele Berge zu erklettern, aber die Mühe wird durch die wunderschönen Aussichten belohnt, auch ist es wohl das erste Mal, dass ein Franke seinen Messtisch in den Höfen des Serajs aufstellt. Wir haben einen herrlichen Herbst und die feuchte Seeluft hält alle Bäume und Pflanzen grün, obwohl es seit vier Monaten nicht mehr geregnet hat. Frühmorgens stehe ich auf und lasse mich gleich ins Meer hinabgleiten; nach dem köstlichen Bad trinke ich meinen Kaffee und trete mein Tagewerk an, entweder in einer Schaluppe mit Segeln oder im schnellen Ruderfahrzeug oder landwärts zu Pferde. Die tägliche Arbeit dauert neun bis zehn Stunden und abends finde ich mein Diner vortrefflich. Ich habe eine offene Order in türkischer Sprache, welche mich ermächtigt in alle Festungen und Batterien einzutreten und so viel Soldaten, wie ich will, zur Begleitung mitzunehmen.
Heute habe ich zum ersten Mal an der Pforte des Seraskiers die Bastonade austeilen sehen. Es waren fünf Griechen, die jeder mit 500 Hieben, in Summa 2500 Streichen, auf die Fußsohlen bedacht werden sollten. Ein Kawass oder Polizeioffiziant kniete dem Beschuldigten auf der Brust und hielt ihm die Hände, zwei trugen eine Stange auf den Schultern, an welche die Füße gebunden werden, und zwei andere führten die Stöcke. Aus besonderer Aufmerksamkeit für mich erbot der Pascha sich 200 Stück pro Kopf oder vielmehr pro Fußsohle herabzulassen. Ich fand den Rest noch recht beträchtlich und schlug ihm 25 Hiebe vor, worauf er sich dann auf 50 herabhandeln ließ. Diese Huld wurde den Patienten mit der besonderen Bemerkung mitgeteilt, dass es dem preußischen Beysadeh (wörtlich Fürstensohn) zu Gefallen geschähe.