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Über den Vorschlag des Parteivorstandes Der Parteivorstand hatte dem Parteitag vorgeschlagen, finanzielle, geschäftliche Angelegenheiten über Art und Organisation des Vertriebes der Presse und Literatur in geschlossener Sitzung zu behandeln. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen. war ich sehr überrascht; ich bin sonst gewöhnt, daß unser Vorstand seinen großen Einfluß und seine Kraft darauf verwendet, unsere altbewährten Prinzipien und Gepflogenheiten in jeder Beziehung aufrechtzuerhalten und in diesem ehrenden Sinne konservativ zu wirken. Nun sehe ich ihn mit jugendlichem Übermut uns eine wichtige Neuerung vorschlagen. Bis jetzt habe ich aber weder aus den schriftlichen Erklärungen des Vorstandes noch aus der mündlichen Erklärung von Bebel ausreichende Gründe dafür heraushören können. Man sagt, wir wollen bestimmte wichtige finanzielle und technische Fragen untereinander besprechen, und wir halten es nicht für nötig, daß die bürgerliche Presse diese Debatten in alle Welt hinausträgt und ihre Glossen dazu macht. Nun, ich glaube, wir waren bis jetzt allen diesen Unannehmlichkeiten im reichsten Maße ausgesetzt, und wir sind daran nicht zugrunde gegangen. Bebel beruft sich auf geschichtliche Vorgänge aus den 60er und 70er Jahren, aber erstens waren wir damals nicht eine so große Partei wie heute, und zweitens, wozu wäre der Fortschritt da? Wenn wir einmal den Schritt von den geschlossenen Sitzungen zur vollen Öffentlichkeit gemacht haben, wozu sollen wir diesen Fortschritt rückgängig machen? Wir waren bis jetzt von allen politischen Parteien die einzige, welche alle ihre Angelegenheiten auf offenem Marktplatz verhandeln konnte, ohne sich der Tatsachen, auch auf finanziellem Gebiete, schämen zu brauchen. Das war für uns sehr wichtig und ließ sich sehr gut agitatorisch ausnutzen, und ich glaube nicht, daß wir aus den bisher angeführten Gründen auch auf diesen agitatorischen Vorzug verzichten dürfen. Ich glaube, Sie sind mit mir der Meinung, daß wohl der schönste Augenblick auf allen Parteitagen derjenige ist, wo Singer das Wort zur Schlußrede ergreift (Heiterkeit) und mit berechtigtem Stolz sagt: Man zeige mir diejenige Partei, die imstande wäre, einen solchen heftigen Meinungskampf im vollen Licht der Öffentlichkeit auszukämpfen. Wir müßten sehr wichtige Gründe haben, um unseren unvergleichlichen Vorsitzenden um die schönste Stelle seiner Schlußrede und uns um den genußreichsten Moment des Parteitages zu bringen. (Große Heiterkeit.) Wir wollen lieber auch in dieser Beziehung die Alten bleiben.