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Die Jagd nach dem Glück.

»Nur weiter, mein schäumend Roß,
Sei heute mir noch gewogen;
Vorüber am winkenden Schloß,
An des Thorganges gastlichem Bogen
Nach dem herrlichen Ziele geflogen!

Wir jagen ein köstlich Wild,
Die lieblichste Blume der Erden,
Des Glückes hellstrahlendes Bild!
Bald belohnt es uns alle Beschwerden,
Denn noch heut' muß dem Kühnen es werden!

Wem legte sie nicht ein Pfand,
Die Himmlische, auf die Wiege?
Weh dem, der ihr schimmernd Gewand
Nicht ergriffen im seligen Siege!
Sei behend, mein Geselle, und fliege!

Die Krippe stell' ich dir auf,
Kam'rad, von gediegenem Golde!
Bald reich' ich für Sprung dir und Lauf,
Der mir heute gewonnen die Holde,
Deines Herzens Begehren zum Solde.

Noch hat mir des Glückes Schuld
Das Leben nicht zugewogen;
Ein Bürge mir das seiner Huld:
Auch die Sonne sinkt nicht in die Wogen,
Eh sie gipfelt am himmlischen Bogen!«

Schon faßt er das weh'nde Kleid –
Was wankt und erdröhnt die Erde?
Auf klafft die erschütterte weit,
Und der Reiter mit Schreckensgeberde
Stürzt hinab samt dem bäumenden Pferde.

*


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