Friedrich Hebbel
Gedichte
Friedrich Hebbel

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Linde

      Ich schritt vorbei an manchem Baum
    Im Spiel der Morgenwinde,
Ich schwankte hin in wachem Traum
    Und sah nicht, wie der Blinde.

Doch plötzlich fuhr ich auf im Traum
    Und rief: »O Gott, wie linde!«
Ich fand mich unterm Lindenbaum,
    Er hauchte Duft im Winde.

Ich aber sprach: »Du süßer Baum,
    Dich grüßt wohl auch der Blinde,
Der deinen Namen selbst im Traum
    Noch nie gehört, als Linde.«

 


 


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