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O süßes, süßes Jungfraunbild! In Engelfrieden hingegossen! Noch Kind, und doch so göttlich abgeschlossen! Demütig, sicher, stolz und mild! O Jungfraunbild, dich möcht' ich nicht – Dann läg' ich stumm in heil'ger Scheu, |
Oft, wenn sie still an mir vorüberschwebt Und lächelnd beut des holden Grußes Segen Und mild und treu den frommen Blick erhebt, Da träume ich, beseligt und verwegen, Die Liebe sei's, die Gruß und Blick durchwebt, Und auch die kühnste Hoffnung will sich regen. Doch bange Zweifel kehren bald zurück, |
Zum ersten Male ist sie heut gegangen Als junge Christin zum Altar des Herrn; Die dunklen Worte, die vorher erklangen, Die hielten ihr die ganze Erde fern; Ein Todesschauer bleichte ihre Wangen Und fast verglimmte ihres Auges Stern, Denn, wer nicht würdig ißt und trinkt, so spricht Gott selbst, der ißt und trinkt sich das Gericht. Und dennoch hat sie heut sich mir ergeben, |
Wie man das Heilige berührt: Man will ihm selbst nicht geben, Es ist genug, daß man es spürt, So küßt' ich sie mit Beben, Und tat der Mund Nicht alles kund, So brachte sie's zu Ende In frommem Sinn Zum Vollgewinn Durch einen Druck der Hände! |
Die Glocken hast du noch gepflückt, Die uns den Lenz verkünden, Doch nicht, vom schweren Schnee gedrückt, In Farben sich entzünden. Auch hast du dir zum Sonntagsstrauß Ein frischer Maienblumenkranz Die Rosen treffen dich schon bleich Doch kommen sie zur rechten Frist, Die Nelken blühen mir allein |
Ich blicke hinab in die Gasse; Dort drüben hat sie gewohnt! Das öde, verlassene Fenster, Wie hell bescheint's der Mond. Es gibt so viel zu beleuchten; |
O du, die ungern mir voran gegangen, Wirst du wohl noch des Erdentraums gedenken? Und fühlst du wohl, den Flug zurück zu lenken, Zuweilen noch ein flüchtiges Verlangen? Gewiß! Du kennst ja meiner Seele Bangen, Doch wenn du nun in nächtlich-heil'ger Stille Ach, dieses, daß sich Gram und Wehmut legen, |
Oft, wenn ich bei der Sterne Schein Zum Kirchhof meine Schritte lenke, Und mich so tief, so ganz hinein In jene sel'ge Zeit versenke, Wie wir zusammen Hand in Hand Hier wandelten in stillem Wehe, Da ist es mir, als ob das Band Noch immer heiter fortbestehe. Wir gehen fort und immer fort Und kommt zuletzt dein eigen Grab, |
Die dunkle Nacht hüllt Berg und Tal, Ringsum die tiefste Stille; Die Sterne zittern allzumal In ihrer Wolkenhülle; Der Mond mit seinem roten Schein Blick in den finstern Bach hinein, Der sich durch Binsen windet. Ich schreite in die Nacht hinaus, Du glaubst, zum Liebchen schleich' ich mich? Nun tut's mir wohl, den Weg zu gehn, |
Auf deinem Grabe saß ich stumm In lauer Sommernacht; Die Blumen blühten rings herum, Die schon dein Grab gebracht. Und still und märchenhaft umfing Ihr Duft mich, süß und warm, Bis ich in sanftem Weh verging, Wie einst in deinem Arm. Und meine Augen schlossen sich, Was ich geträumt, ich weiß es nicht, Du hast der Dinge Ziel und Grund |
Ach, zauberische Huldgestalt, Die nie vergessen läßt! Du hältst mit ewiger Gewalt Mich noch im Tode fest! Du spielst, ein sanftes Abendrot, In meine Brust hinein, Und bist du allenthalben tot, Dort wirst du's nimmer sein. |