Friedrich Hebbel
Gedichte
Friedrich Hebbel

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Eine Mondnacht in Rom

        Beim Dämmerlicht des Mondes schau' ich gerne
    Der grauen Weltstadt bröckelnde Ruinen,
    Die uns als Maß für ihre Größe dienen,
Woran der Mensch sich selber messen lerne;

Denn dieses Licht, das einem trüben Sterne
    Entfließt, hat ihre Schlachten nie beschienen,
    Nur die Gefallnen mit den ehrnen Mienen,
Umstanden von des Heeres bestem Kerne.

Jetzt trägt sie selbst, wie die, den Todesstempel,
    Drum ziemt sich's, daß dasselbe Licht ihr leuchte,
        Dann träumt vielleicht ein Dichter, daß die Sonnen

Erlöschen, wie Paläste hier und Tempel
    Zusammenstürzen, und der oft verscheuchte
        Vernichtungsengel jetzt den Sieg gewonnen!

 


 


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