|
Schlaf! Du trauriges Kamel
hast auf deinem Wiegerücken
aus der lieblichsten Oase
in die Wüste mich getragen . .
Hielt ich, siegverwöhnter Pascha,
doch im Arm das zappelnd lustige
Mädchen, das sich nicht verhüllte,
das so süß und kindisch tollte,
meiner lässigen Hände lachte,
meine müden Augen küßte . .
Und ich schlief an ihren Brüsten,
im Besitze reich mich fühlend,
wohlig ein – eh noch die Sinne
die beseligten gesättigt.
Da – was dringt für rauhes Lärmen
von der Straße? Ich erwache,
reib verdrossen mir die Augen,
seh der Sonne frechen Frühblick –
Doch kein Mädchen mir zur Seite.
Draußen hör ich auf dem Gange,
wie sich fremde Stimmen kreuzen –
und nun klopft es. Gott verdamm mich!
Tritt ein Komiteekollege,
so ein Kerl im schwarzen Gehrock,
höflich grinsend an mein Lager –
mahnt mich, daß es höchste Zeit sei,
einen andren Herrn Kollegen,
wie versprochen, aufzusuchen . . .
Schlaf! Du trauriges Kamel
hast auf deinem Wiegerücken
aus der lieblichsten Oase
in die Wüste mich getragen! |