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Das war der erste Lenztag dieses Jahrs!
Der Schnee zerschmolz, die Sonne leuchtete
ins Herz der Menschen wie zum erstenmal . . .
Da sind auch wir zur Stadt hinausgegangen.
Uns wunderte der Erde Wandlung nicht,
wir wußten, daß es Frühling werden würde:
Frühling! Wars denn nicht lang schon so?
Der Wald
mit seinen schwarzen, kahlen Winterästen,
die nassen Wege und das faule Laub –
traurig und häßlich war es, doch die Sonne,
die Zauberin, mit ihren warmen Armen
umfaßte sie die spröde Wintererde,
bis daß vor Glück sie lachte!
Weißt du, Ellen:
den Tag kann ich nun niemals mehr vergessen!
Ich will nicht sagen, was geschehen, was
dein Mund mir gab und sagte. Wenn du einst
dies Blatt, schon gelb, in deiner Mappe findest,
auch du wirst jenes Tages dich erinnern.
Du wirst gedenken, wie die Sonne sank,
und wie es uns doch immer lichter wurde –
du wirst gedenken, wie die Lippe schwieg,
und was das Herz, das Herz doch jubelnd sagte.
Du wirst gedenken!
Wenn ich einst mit dir
den Pfad durch diese Welt gefunden habe,
dann wollen wir vereint dem Wandrer gleich,
der einen Berg hinangeht, oft sich wendet
und einen Blick ins schöne Tal hinabwirft,
dann wollen oft wir, Arm in Arm verschränkt,
zurückschaun auf die Schönheit jener Stunde. |