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Gedichte.
Was wissen wir, Kind, um Weg und Steg?
Sei demütig, Kind!
Es drang heute Nacht zu mir ein Gesang,
als zöge ein Sternenchor seinen Gang,
– nun ist er gezogen weit weg.
Vom Schnee der Nacht ist die Erde voll,
wo ein Weg, mein Kind?
wir tasten uns vorwärts nach bestem Wahn,
gar mancher verfehlt die rechte Bahn
– es geht oft so wunderlich toll.
In unserem Hof dort der Fliedergang,
nun blüht er, mein Kind.
Drei junge Büsche, vom Lichte berührt,
drei Mädchen im Schnee verlockt und verführt,
– die andern stehn schreckensbang.
Die Sünder machten die Tugend zum Spott,
– solche Tollköpfe, Kind! –
Sie jubeln über die Jugendtat
und weinen und lachen im Frühlingsstaat
zum Leben, zur Sonne, zu Gott.
Was wissen wir, Kind, um Weg und Steg?
Sei demütig, Kind!
Schon wieder hebt an ein Sternengesang,
ich schaue empor zum spurlosen Gang
und finde nimmer den Weg.
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