Irene Forbes-Mosse
Peregrina's Sommerabende
Irene Forbes-Mosse

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Enfant prodigue

        Heim kehrt' ich wieder mit Wunden an Herz und an Füssen,
Einmal noch weinend die Fenster der Heimath zu grüssen . . . .
Liegst Du weisshaarig und schweigend, mein Vater, beim Mahle?
Suchst Du, wie träumend, ein Kindergesicht im Pokale?

Lass meinem Bruder den Ring und den Platz Dir zur Rechten,
– Will unerkannt sein vom Vogt und den höhnischen Knechten –
Gieb ihm die Braut, ihr Willkommen auf heimlichen Wegen,
Mög' er sein Haupt auf die Brust der Sanftathmenden legen.

Dort, wo im Silber des Mondes die Hecken schon schlafen,
Steh' ich und warte gebückt bei den ruhenden Schafen,
Schnobernd erkannten mich wieder die zottigen Hunde,
Und an den Sternen erkenn' ich die wandelnde Stunde.

Kämst Du im silbernen Haare noch einmal geschritten,
Ach, ohne Wort, ohne Laut, verstündst Du mein Bitten . . . . .
Bis in die Wurzeln des Waldes geht mütterlich Beben,
Wenn zu dem Sohne der Vater sagt: Dir ist vergeben!

 


 


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