Irene Forbes-Mosse
Peregrina's Sommerabende
Irene Forbes-Mosse

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Marianna

(He cometh not, she said . . . . .)

        Zwinkernd ging mein Lämpchen aus
Und kein Schritt mehr hallt im Haus,
Käuzchen schreit nun seine Klage . . . . .
Armes graues Käuzchen, sage,
Wen beklagst Du also treu
Wenn der lange Tag vorbei?
      Käuzchen ruft: Towü – Towü –
      Ferenand – Ferenand ungetrü . . . . . .

Wie die alten Tannen wehn,
Grämlich grimmiges Gestöhn,
In den Mauern hör' ich's knistern,
Mäuschen huschen aus dem Düstern
In den rothen Feuerschein,
Laufen zierlich aus und ein.

Mondlicht schreibt mit weisser Hand
An die rauchgeschwärzte Wand,
Kräuter hängen von der Decke
Und aus jener dunklen Ecke
Wo der Heerd verglimmend steht
Blitzt das saubere Geräth.

Und ich blas' die Kohlen an . . . . . .
Weil ich etwas zaubern kann
Will ich mir ein Tränklein kochen:
Schlangenhaut und Alraunknochen
Und das Kräutlein Herzbeschwer,
Und das Sprüchlein Lang ist's her!

Und ich trink es sinnend aus . . . . . .
Seltsam kracht das ganze Haus,
Meine Jugend steht im Zimmer,
Augenlust und Liebesschimmer,
Oeffnest mir die Arme weit?
Ach noch weiter ist die Zeit!

In dem weichen Rembrandtlicht
Starrt mich an Dein Angesicht . . . . . .
Setz Dich näher, mir zur Seiten,
Sollst den süssen Traum begleiten
Auf dem alten Klimperding,
Das so lang am Nagel hing.

An den Wänden manches Bild,
Wo des Mondlichts Silber quillt,
Kleine blasse Puderdamen
Blicken lächelnd aus dem Rahmen,
Sehen Dich, den fremden Mann,
Etwas scheu und fragend an . . . . . .

Alle gaben mir ihr Blut,
War wohl leicht doch herzensgut.
Leichtsinn hat Dich nicht verdrossen
Wie Du seinen Schaum genossen . . . . . .
Schaum und Freude . . . . aus und todt,
Wänglein weiss, die einst so roth.

Kling und Klang, mein leichter Sinn,
Sage mir's, wo bist Du hin?
Käuzchen schreit die alte Klage
Die auch ich im Herzen trage,
Käuzchen schreit: Towü – towü
Ferenand, Ferenand ungetrü!

Käuzchen lass Dein Rufen sein,
Birg den Kopf im Flügelein,
Lass uns nicht aus dunklen Ecken
Die da schlafen – auferwecken . . . . . .
Will nur leise, auf den Zeh'n
Durch die stillen Kammern gehn!

 


 


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