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Nachwort

Natur stellt wieder her was sie verwüstet – stellt's wieder her mit ihrem Sonnenschein und der Arbeit von Menschenhand. Fünf Jahre später waren von den Verheerungen jener Ueberschwemmung nur noch wenig Spuren sichtbar. Reich prangte der Herbst mit goldenen Kornhaufen, die dicht gedrängt zwischen den Hecken der Felder hervorsahen; die Werften und Packhäuser am Floß hallten wieder von geschäftigem Treiben, hastigen Menschenstimmen, gewinnreichem Verkehr.

Und die Menschen, die in dieser Geschichte Vorkommen, lebten alle noch – bis auf die, deren Ende wir kennen.

Natur stellt wieder her, was sie verwüstet – doch nicht alles. Entwurzelte Bäume schlagen nicht wieder Wurzel; zerborstene Hügel behalten ihre klaffende Narbe; wenn auch frisches Wachsthum kommt, die Bäume sind doch die alten nicht mehr und die Hügel tragen unter ihrem grünen Kleide die Spuren des alten Risses. Für Augen, die gesehen, wie's früher war, heilen die Schäden nie völlig.

Die rothe Mühle war wieder aufgebaut, und der nahe Kirchhof, wo auf dem gemauerten Grabe eines Vaters, den wir kennen, der Grabstein nach der Ueberschwemmung zu Boden lag, hatte wieder sein friedliches grünes Antlitz.

Neben dem gemauerten Grabe war gleich nach der Ueberschwemmung ein Grabmal errichtet, über zwei jungen Leichen, die man fest umschlungen fand, und nach dem Grabhügel wanderten zu verschiedenen Zeiten zwei Männer, die beide fühlten ihr höchstes Glück und ihr höchster Schmerz ruhten dort für immer.

Der eine von den beiden besuchte das Grab von einem süßen Gesicht begleitet – aber das war erst nach Jahren.

Der andere war immer allein. Er fand seine Gesellschaft unter den Bäumen im rothen Grunde, wo das begrabene Glück noch immer zu weilen schien – wie ein Geist aus einer andern Welt.

Das Grabmal trug die Namen von Tom und Gretchen Tulliver, und unter den Namen stand geschrieben:

»Im Tode noch vereint.«