Alexander Dumas
Die Gräfin Charny
Alexander Dumas

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Achtundfünfzigstes Kapitel

Etwa ein Jahr später hatten sich an einem klaren Wintermorgen auf dem Schloßplatz von Villers-Cotterêts etwa drei- bis vierhundert Personen zusammengefunden, die auf das Erscheinen eines Brautpaares warteten, das von unserem alten Bekannten, dem Bürgermeister von Longpré, in den Ehestand geführt wurde.

Die beiden Brautleute waren Ange Pitou und Katharina Billot.

Ach! es hatte sehr wichtiger Ereignisse bedurft, um die Geliebte des Vicomte von Charny, die Mutter des kleinen Isidor, zur Heirat mit Ange Pitou zu bewegen. Gehen wir einmal kurz zurück, wie Katharina zu diesem Entschluß kam.

Die von Cagliostro am Abend des 21. Januar prophezeiten Ereignisse waren über alle Erwartung rasch und in furchtbarer Weise eingetroffen und hatten eine lange, unauslöschliche Blutspur zurückgelassen.

Am 1. Februar 1793 hatte der Nationalkonvent die Emission von achthundert Millionen Assignaten beschlossen, wodurch die Gesamtsumme der in Umlauf gesetzten Assignaten auf drei Milliarden und hundert Millionen stieg.

Am 28. März 1793 hatte er ein Dekret erlassen, das die Ausgewanderten auf Lebenszeit verbannte, für bürgerlich tot erklärte und ihre Güter zugunsten der Republik konfiszierte.

Am 7. November hatte der Konvent das Komitee des öffentlichen Unterrichts beauftragt, einen Entwurf über einen neuen Kultus, der an die Stelle des katholischen Gottesdienstes treten sollte, vorzulegen.

Wir übergehen die Ächtung und den Tod der Girondisten mit Stillschweigen; wir schweigen von der Hinrichtung des Herzogs von Orleans, der Königin, Baillys, Dantons, Camille Desmoulins und vieler anderer.

Billot und Gilbert waren als Ausgewanderte betrachtet und ihre Güter konfisziert und verkauft worden.

Ebenso verfuhr man mit den Gütern des Grafen von Charny.

So war Katharina von dem Meierhofe zu Pisseleux vertrieben und die Besitzung als Nationaleigentum erklärt worden.

Pitou hatte wohl im Namen Katharinas Verwahrung eingelegt; aber er hatte sich den gemäßigten Patrioten angeschlossen und war dadurch etwas verdächtig geworden. Verständige Leute gaben ihm daher den Rat, sich weder mit Taten noch Worten den Befehlen der Nation zu widersetzen.

Katharina und Pitou hatten sich nach Haramont zurückgezogen. Katharina hatte anfangs die Absicht gehabt, in der Waldhütte des alten Clouis wieder eine Zuflucht zu suchen; aber als sie an der Tür des alten Waldhüters angekommen waren, hatte dieser den Finger auf den Mund gelegt und den Kopf geschüttelt, um ihr Stillschweigen zu gebieten und die Unmöglichkeit, sie aufzunehmen, anzudeuten.

Der Platz war nämlich schon besetzt. Das Gesetz über die Verbannung der nicht beeideten Geistlichen war in Vollzug gesetzt worden, und der Abbé Fortier war verbannt worden. Aber er hatte sich nicht entschließen können, über die Grenze zu gehen, und seine freiwillige Verbannung hatte sich darauf beschränkt, daß er sein Haus zu Villers-Cotterêts verließ und bei dem alten Clouis eine Zuflucht suchte, die dieser ihm auch bereitwillig gewährte.

Katharina und Pitou mußten daher ihren Plan aufgeben. Es blieb Katharina nur die Wahl zwischen dem Hause der Tante Angelika in Villers-Cotterêts und der bescheidenen Wohnung Pitous in Haramont.

An eine Aufnahme bei der Tante Angelika war nicht zu denken; denn die alte Jungfer war während der Revolution noch zänkischer und magerer geworden, als sie zuvor gewesen war.

Es blieb noch das Häuschen Pitous in Haramont, das Pitou aber nur im äußersten Notfall beziehen wollte. Er hatte sich daher entschlossen, bei seinem Freunde Désiré Maniquet ein Unterkommen zu suchen. Doch all dies vermochte die arme Katharina über die Zukunft keineswegs zu beruhigen.

Die Beweise treuer Hingebung rührten Katharina; sie fühlte, daß Pitou sie glühend liebte, vergötterte, und zuweilen dachte sie, daß sie diese treue, aufopfernde Liebe wohl durch ein zärtlicheres Gefühl als dasjenige der Freundschaft belohnen könnte.

Die arme Katharina stand ganz allein in der Welt, und Pitou war ihre einzige Stütze, auch drängte sich ihr der Gedanke auf, daß sich niemand als Pitou ihres Kindes annehmen würde, wenn der kleine Isidor das Unglück hätte, seine Mutter zu verlieren. So kam sie nach und nach zu dem Entschlusse, Pitou die einzige Belohnung zu geben, die in ihrer Macht stand, ihm ihre ganze Freundschaft und ihre Hand zu schenken.

Es verstrichen beinahe sechs Monate, bis sich Katharina mit diesem Gedanken ganz vertraut machte. Pitou wurde während dieser Zeit jeden Morgen mit freundlichem Lächeln begrüßt, jeden Abend mit zärtlicherem Händedruck entlassen; aber er hatte von Katharinas Absicht nicht die leiseste Ahnung.

Eines Abends bot sie ihm zum Abschiede nicht nur die Hand, sondern auch die Stirn. Pitou glaubte, Katharina sei zerstreut, und er war zu ehrlich, um eine Zerstreuung zu benützen.

Er trat einen Schritt zurück; aber Katharina ließ seine Hand nicht los, sie zog ihn an sich und bot ihm nicht mehr die Stirn, sondern die Wange.

Pitou zögerte noch mehr. Der kleine Isidor, der es sah, sagte zu ihm:

»Papa Pitou, küsse doch Mama Katharina!«

»O mein Gott!« stammelte Pitou, der so blaß wurde, als ob er sterben sollte.

Und er drückte zitternd seinen Mund auf Katharinas Wange.

Katharina nahm ihren Knaben und legte ihn in Pitous Arme.

»Ich gebe Ihnen das Kind, Pitou,« sagte sie; »wollen Sie gleichzeitig auch seine Mutter nehmen?«

Dem armen Pitou schwindelte der Kopf, er schloß die Augen und sank, den Knaben in seinen Armen haltend, auf einen Sessel.

»Lieber kleiner Isidor,« sagte er, »wie lieb habe ich dich!«

Es wurde nun von der Heirat gesprochen. Pitou sagte zu seiner Braut:

»Ich will dich nicht drängen, Katharina; aber wenn du mich recht glücklich machen willst, so schiebe mein Glück nicht zu lange auf.«

Katharina wollte noch einen Monat warten. – Nach drei Wochen begab sich Pitou in Uniform zu der Tante Angelika, um ihr seine bevorstehende Heirat anzuzeigen.

Er fand sie tot in deren Bett.

»Ach, arme Tante Angelika«, sagte er und kniete vor dem Bett nieder.

Vor der Tür hatte sich bereits eine große Menschenmenge angesammelt. Jeder wußte über den Tod der Tante Angelika etwas zu erzählen. Einige meinten, sie sei vom Schlage getroffen, andere, es sei ein Blutgefäß gesprungen, noch andere, sie sei an Entkräftung gestorben.

Alle flüsterten einander zu: »Wenn Pitou nicht dumm ist, wird er auf dem obersten Brett des Schrankes in einem Buttertopf oder unter dem Strohsack in einem Strumpfe einen verborgenen Schatz finden.«

Bald erschien der Doktor Raynal. Jedermann wollte wissen, woran die Tante Angelika gestorben sei. Der Arzt trat an das Bett, untersuchte den Leichnam, legte die Hand auf die Herzgrube und erklärte zum größten Erstaunen der ganzen Gesellschaft, die Tante Angelika sei erfroren und wahrscheinlich verhungert.

Pitou brach in Tränen aus.

Der Doktor Raynal hatte ein Tuch über den Kopf der Toten geworfen und ging auf die Tür zu. Er winkte Pitou zu sich.

»Ich rate dir, Freund,« sagte er, »alles genau zu durchsuchen . . . Du verstehst mich?«

Als die Begräbnisfeierlichkeit zu Ende war, dankte Pitou den Anwesenden im Namen der Verstorbenen und in seinem eigenen Namen; dann zogen alle, der Gewohnheit gemäß, an ihm vorüber.

Unterdessen kniete Katharina mit dem kleinen Isidor an einem mit vier Zypressen bepflanzten Grabe. Es war das Grab ihrer Mutter, und die vier Zypressen hatte Pitou aus dem Walde geholt und auf das Grab gepflanzt.

Er wollte Katharina in ihrer Andacht nicht stören, und eilte ins Haus, um Feuer zu machen.

Leider war das Holz verbrannt, und er hatte kein Geld mehr.

Er sah sich nach allen Seiten um und suchte irgendein Hausgerät, das er opfern könnte. Sein Blick fiel zunächst auf das Bett, die Truhe und den Lehnstuhl der Tante Angelika.

Das Bett und die Truhe hatten wohl keinen großen Wert, waren aber noch nicht unbrauchbar; aber der Armsessel war so baufällig, daß seit langer Zeit niemand auf ihm Platz genommen hatte; er wurde daher geopfert.

Pitou faßte also den verstümmelten Sessel bei einem Fuß, hob ihn hoch auf und schleuderte ihn mit aller Gewalt auf den Fußboden.

Der Sitz brach mitten durch, und zum größten Erstaunen Pitous kamen aus der weiten Öffnung Ströme blanken, schimmernden Goldes.

Pitou stand eine Weile wie erstarrt da. Plötzlich wurde sein Gesicht heiter. Er nahm die umherliegenden Goldstücke vom Boden auf und zerschnitt den Sitz des Lehnstuhls mit seinem Messer. Das ganze Polster war mit Goldstücken angefüllt.

Pitou zählte seinen Schatz; es waren fünfzehnhundertfünfzig Louisdor, das ist siebenunddreißigtausendzweihundert Livres; da aber ein Louisdor damals neunhundertzwanzig Livres in Assignaten galt, so besaß Pitou einen Schatz von einer Million viermalhundertsechsundzwanzigtausend Livres.

Und in welchem Augenblick fiel ihm dieses kolossale Vermögen zu? In dem Augenblicke, als er kein Geld mehr hatte, um Holz zu kaufen.

Pitou steckte sich alle Taschen voll Louisdor, und nachdem er jeden Teil des Sessels geschüttelt hatte, türmte er ihn im Kamine auf, schlug Feuer und zündete das Holz mit zitternder Hand an.

Es war Zeit. Katharina und der kleine Isidor kamen, vor Kälte schlotternd, vom Friedhofe.

Pitou drückte den Knaben an sein Herz, küßte Katharinas erstarrte Hände und entfernte sich eilends, indem er ihr zurief: »Ich habe einen notwendigen Gang zu machen; wärme dich und erwarte mich hier.«

»Wohin geht denn Papa Pitou?« fragte Isidor.

»Ich weiß es nicht,« antwortete Katharina; »aber da er so schnell geht, beschäftigt er sich gewiß mit dir oder mit mir.«

Am folgenden Tage fand der öffentliche Verkauf des Meierhofes Pisseleux und des Schlosses Voursonne statt. Der Meierhof war auf viermalhunderttausend und das Schloß auf sechsmalhundertausend Livres in Assignaten geschätzt worden. Der Bürgermeister von Longpré kaufte die beiden Besitzungen als Bevollmächtigter eines Unbekannten für die Summe von tausenddreihundertfünfzig Louisdor, das ist für eine Million zweimalhunderttausend Franken in Assignaten. Er bezahlte den Kaufpreis bar aus.

Dieses geschah am Sonntage, und tags darauf sollte die Trauung Katharinas und Pitous stattfinden.

Am Sonntagmorgen ging Katharina sehr früh nach Haramont, entweder um sich am Tage vor ihrer Hochzeit bräutlich zu schmücken, oder um nicht in Villers-Cotterêts zu bleiben, während der schöne Meierhof, wo sie ihre Jugend verlebt, wo sie so glücklich gewesen war, und so viel gelitten hatte, öffentlich versteigert werden sollte.

Daher kam es, daß die Volksmenge, die am folgenden Tage um elf Uhr vor dem Rathause wartete, Pitou so sehr bedauerte und lobte, daß er ein so blutarmes Mädchen geheiratet.

Unterdessen richtete der Bürgermeister von Longpré an die Brautleute die üblichen Fragen:

»Citoyen Pierre Ange Pitou, nehmen Sie die Citoyenne Anna Katharina Billot zu Ihrer Ehegattin?«

»Citoyenne Anna Katharina Villot, nehmen Sie den Citoyen Pierre Ange Pitou zu Ihrem Ehegatten?«

Beide antworteten Ja, Pitou mit bewegter Stimme, Katharina ruhig und heiter, und Herr von Longpré erklärte die beiden Verlobten im Namen des Gesetzes für Eheleute.

Dann winkte er den kleinen Isidor zu sich.

Der Knabe, der auf dem Schreibtische des Bürgermeisters saß, sprang rasch herunter und ging auf Herrn von Longpré zu.

»Mein Kind,« sagte der, »nimm diese Papiere und übergib sie deiner Mama Katharina, wenn dein Papa Pitou sie nach Hause geführt hat.«

Der Knabe nahm die beiden Schriften und hielt sie mit drolliger Sorgfalt in seinen Händchen.

Die Zeremonie war zu Ende. Zum größten Erstaunen der Anwesenden nahm Pitou fünf Louisdor aus der Tasche und übergab sie dem Bürgermeister mit den Worten: »Für die Armen, Herr von Longpré.«

Katharina lächelte. »Sind wir denn so reich?« fragte sie.

»Wer glücklich ist, Katharina, ist reich,« antwortete Pitou, »und du hast mich zum reichsten Manne der Welt gemacht.«

Er bot ihr den Arm, auf den sich die junge Frau vertraulich stützte.

Die vor dem Rathause versammelte Menge begrüßte die Neuvermählten mit lautem Zuruf. Pitou dankte seinen zunächststehenden Freunden mit herzlichem Händedruck, und Katharina nickte ihren Freundinnen freundlich zu.

Jetzt wandte sich Pitou nach rechts.

»Wohin gehst du denn?« fragte Katharina.

»Komm nur, liebe, teure Katharina,« sagte Pitou; »ich führe dich an einen Ort, den du sehr gern wiedersehen wirst.«

Katharina ließ sich willig führen.

»Wo gehen sie denn hin?« fragten die Leute, die ihnen nachschauten.

»Wir werden doch nicht nach Pisseleux gehen?« fragte Katharina, ihren Mann anhaltend.

»Komm nur, Katharina«, sagte Pitou.

Katharina ging seufzend auf dem Feldwege weiter, und nach zehn Minuten kamen sie an die kleine Brücke, wo Pitou sie am Abend der Trennung von dem Vicomte Isidor ohnmächtig gefunden hatte.

Dort stand sie still.

»Pitou,« sagte sie, »weiter gehe ich nicht.«

»Oh, nur bis zu der hohlen Weide«, bat Pitou.

Katharina seufzte und ging weiter. An dem Weidenbaume stand sie wieder still und sagte:

»Jetzt laß uns umkehren, ich bitte dich!«

Aber Pitou war unerbittlich; er legte die Hand auf ihren Arm und sagte:

»Nur noch zwanzig Schritte, Katharina, mehr verlange ich nicht.«

»Ach, Pitou!« rief Katharina mit so herzzerreißendem Tone, daß Pitou ebenfalls stehenblieb.

»Und ich glaubte dir eine so große Freude zu machen, meine Katharina!«

»Wie! Du glaubtest mir eine so große Freude zu machen, indem du mich auf einen Meierhof führst, wo ich meine Kindheit verlebt habe, der meinen Eltern gehört hat und einst mein Eigentum werden sollte, der aber gestern verkauft worden ist und jetzt einem Fremden gehört, dessen Namen ich nicht weiß!«

»Nur noch zwanzig Schritte, Katharina . . . weiter gewiß nicht!«

Diese zwanzig Schritte waren in der Tat genug, denn als die beiden jungen Gatten um die Ecke der Ringmauer kamen, sahen sie das große Hoftor vor sich.

Vor dem weitgeöffneten Hoftor standen in einer Reihe aufgestellt die Taglöhner, Knechte und Mägde in ihrem Sonntagsstaat, Vater Clouis an der Spitze. Jeder hielt einen Blumenstrauß in der Hand.

»Ach! ich verstehe,« sagte Katharina; »du wolltest mich vor der Ankunft des neuen Eigentümers noch einmal hierherführen, um von den alten Dienern Abschied zu nehmen . . . Ich danke dir, Pitou.«

Sie ließ den Arm ihres Mannes und die Hand des kleinen Isidor los und ging auf die Leute zu, die sie alle umringten und in die große Stube führten.

Pitou nahm den kleinen Isidor auf den Arm und folgte seiner Frau. Der Knabe hielt die beiden Papiere gewissenhaft in seinen Händchen.

Die junge Frau saß mitten in der Stube und rieb sich die Stirn, als ob sie eben aus einem Traum erwachte.

»Mein Gott, Pitou!« sagte sie, sich nach allen Seiten umsehend; »was höre ich? . . . Ich verstehe kein Wort . . .«

»Liebe Katharina,« erwiderte Pitou, »nimm die Papiere, die unser Kind dir überreicht; sie werden dir vielleicht mehr Aufklärung geben.«

Katharina nahm dem Knaben die Papiere aus der Hand.

»Lies, Katharina«, setzte Pitou hinzu.

Katharina faltete das eine Papier auseinander und las:

»Ich bestätige, daß ich das Schloß Boursonne und die dazugehörigen Grundstücke für Rechnung des Jacques Philippe Isidor, minderjährigen Sohnes der Katharina Billot, am heutigen Tage gekauft und bezahlt habe, und daß diese Besitzung folglich das Eigentum des genannten Kindes ist.

De Longpré, Bürgermeister
von Villers-Cotterêts.«  

»Was bedeutet das, Pitou?« fragte Katharina; »ich verstehe kein Wort davon.«

»Lies nur die andere Schrift«, sagte Pitou.

Katharina nahm das andere Papier und las:

»Ich bestätige, daß ich den Meierhof Pisseleux mit allen dazu gehörigen Grundstücken heute für Rechnung der Citoyenne Anna Katharina Billot gekauft und bezahlt habe, und daß sie daher die einzige und rechtmäßige Eigentümerin des genannten Meierhofes ist.

De Longpré, Bürgermeister
von Villers-Cotterêts.«  

»Um des Himmels willen!« rief Katharina, »sage mir, was alles dies bedeutet, oder ich verliere den Verstand!«

»Ich will dir's sagen,« erwiderte Pitou; »ich fand vorgestern tausendfünfhundert Louisdor in dem alten Armsessel meiner Tante Angelika. Dieses Geld wird dir das Rätsel lösen: das Schloß Boursonne bleibt in der Familie Charny, dieser Meierhof in der Familie Billot.«

»Aber, lieber Pitou,« zürnte Katharina, »wie konntest du den alten Armsessel verbrennen? Du hattest ja tausendfünfhundert Louisdor, um Holz zu kaufen . . .«

»Ich erwartete jeden Augenblick deine Ankunft, und du hättest frieren müssen, bis das Holz gekauft und gebracht worden wäre.«

Katharina breitete die Arme aus, und Pitou führte ihr den kleinen Isidor zu.

»Oh, du auch . . . du auch, lieber Pitou!« sagte Katharina, und drückte ihr Kind und ihren Mann ans Herz.

 


 


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