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Du zürnst der Parzen launig Weben,
Des Weibes eng beschränktes Loos.
Der Mann tritt herrschend in das Leben
Das zarte Weib zum Dulden bloß,
Willst du, jetzt neu bedroht, mit deinen Göttern rechten,
So komm und sieh, wie sie so freundlich flechten.
Der Rose gleich am Frühlingsmorgen,
Von Zephyrs Athem mild begrüßt,
Ruht sanft ein Knäblein ohne Sorgen,
Vom ersten Schlafe eingeküßt.
Der Friede Gottes schwebt verklärt aus goldnen Auen.
Mit sanftem Gruß herab, dieß anzuschauen.
O wer ermißt den Quell der Freuden,
Der aus der Mutter Auge strahlt?
Es könnten Engel selbst beneiden,
Was keine Sprach', kein Pinsel mahlt.
Es kehrt der frohe Muth, der Hoffnung Stern zurück,
Des Dulders Schmerz belohnt ja Mutterglück.
*
Eilt ein Bächlein klar und helle
In die weite Welt hinaus;
Tummelt lasch sich von der Stelle
Aus dem stillen Vaterhaus.
Junges Leben hat nicht Rast,
Kennt die Liebe nur als Gast.
Das Vergißmeinnicht am Rande
Winkt ihm thränend Abschied zu;
Doch es fesseln keine Bande,
Es enteilt im flücht'gen Nu.
Junges Leben hat nicht Rast
Kennt die Liebe nur als Gast.
Aber immer weiter dehnen
Sich des Bächleins Grenzen aus,
Und mit heimlich stillem Sehnen
Denkt es jetzt ans Vaterhaus,
Möcht so gerne jetzt als Gast
Hin, zu halten süße Rast.
Ach, des Bächleins flücht'ge Reise
Ist des Lebens ernstes Bild:
Immer führt im weitern Kreise,
Erst durch blumiges Gefild,
Dann durch trümmervollen Strand,
Uns die unsichtbare Hand.
Und – ob endlich noch so ferne,
Sinken wir ins große All;
Darum, junges Leben, lerne,
Lerne von des Bächleins Schall:
Eile nicht im schnellsten Lauf,
Bächlein fließt nicht mehr hinauf!
*