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Tafel 23

80. Wacholder, Juniperus communis L. Die aus dem Fruchtkätzchen entstehende Beere ist anfangs grün und wird zur Zeit der Reife schwarz und blau bereift. Findet sich in trockenen Wäldern von ganz Europa. Als Räucherwerk verbreitet dieselbe in Zimmern und Gängen einen angenehmen Geruch und verbessert die Luft. Die Wurzel und auch die Spitzen werden wie die Beeren angewandt, doch sind die Beeren der nutzbarste Teil des Strauches, sie enthalten ätherisches Oel, Harz, Wachs, Gummi und Zucker, sie wirken sehr kräftig auf alle Ab- und Ausscheidungen, wo es gilt, faule, wässrige und schleimige Stoffe aus dem Körper zu entfernen. Bei Stein und Gries, bei Nieren- und Leberleiden leisten dieselben vorzügliche Dienste; ferner auf die Brust, Harnwege, Goldader und Drüsen, sie stärken den Magen und die Verdauung, treiben Blähungen und den Urin ab. Bei Flechten und anderen Hautausschlägen, Harnverhaltungen, unterdrücktem Schweiß, Katarrhen und Brustwassersucht, leisten sie gute Dienste. Das Wacholderöl ist erhitzend und reizend und ist gut bei Schwäche und Trägheit der leidenden Teile, wirkt stark auf den Urin und die Gebärmutter und stellt die Menstruation wieder her; man gibt 2 bis 6 Tropfen auf Zucker. Aeußerlich wirkt es belebend, zerteilt Stockungen bei Gichtgeschwulsten, hartnäckigen Rheumatismen, Lähmung einzelner Teile. Man reibe es für sich oder mit Rosmarinöl oder Schweinefett ein. Gegen Krämpfe, Blähungskolik etc. nimmt man morgens und abends einen Löffel voll Wacholderbranntwein mit 7 Tropfen Wacholderöl. Die Wacholderbeeren gebraucht man innerlich als Tee, indem man 45 Gramm zerschnittene Wacholderbeeren, 24 Gramm Fenchel auf 1 starken halben Liter Tee bereitet und den Tag über nehmen läßt oder Wacholderbeeren und Wermutkraut, von jedem 24 Gramm mit &#8539; Liter siedendem Bier angegossen, zugedeckt, und nach etwa 6 Stunden durchgeseiht, tassenweis zu trinken. Dies ist auch gut bei Wassersuchten, indem es stark auf den Urin wirkt.

81. Waldmeister, Asperula odorata L., findet man in schattigen Laubwäldern. Man gebraucht die Pflanze bei Unterleibsstockungen und den davon abhängenden Krankheiten, besonders in der Gelbsucht und Wassersucht und bei den dadurch bedingten Hautausschlägen. Ferner wirkt er blutreinigend und auf die Verdauung. Waldmeister gibt den Erdbeerblättern einen feinen Geschmack. Man nimmt 5 Teile Erdbeerblätter und l Teil Waldmeister. Daß man ihn zur Bereitung des Maiweins benützt, ist allbekannt.

82. Wallwurz (Schwarzwurz, Beinwell.) Symphytum offlcinale L. Heilt vorzüglich wunde Schäden, Ritzen und Brüche, hilft bei Beinbrüchen, wenn sich verhärtete Geschwülste gebildet, reinigt Lungen, Brust, Magen und Gedärme, löst Verschleimungen, verscheucht Leibschmerz, beseitigt Krämpfe. Als Aufguß morgens und abends eine Tasse zu trinken.

83. Wegewart, Cichorium intibus L. Wurzel, Kraut und Blüten sind zu Heilzwecken dienlich. Der Tee von Wegewart reinigt Magen, Leber, Milz und Nieren gründlich, nimmt die überflüssige Galle fort und führt die kranken Stoffe durch den Urin aus, stellt einen verdorbenen Magen rasch wieder her und befördert die Verdauung. Man trinke 6 Tage lang täglich 2 Tassen, morgens und abends eine.

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