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Tafel 5

15. Gemeine Benedikte, Cnicus benedictus L. Das kurz vor der Blüte gesammelte Kraut ist ein kräftiges, auflösendes, magenstärkendes Heilmittel, besonders bei Schwäche und Verschleimung des Magens und der Gedärme. Bei Lungenverschleimung und langwierigen Leberleiden, sowie bei Trägheit oder Verstimmung des ganzen Verdauungsprozesses leistet es ausgezeichnete Dienste. Ferner bei Wechselfieber und bei manchen Brustkrankheiten wird es mit großem Nutzen angewandt. Diarrhöen, welche von großer Schwäche herrühren, werden auf unglaublich schnelle Art davon gehoben. Würmer treibt es nicht allein ab, sondern tritt auch der Wurmerzeugung kräftig entgegen; auch die Schleimbildung im Darmkanal wird durch das Kraut gehoben. Einige Tassen Wasser mit 4 bis 8 Gramm abgekocht, mit Süßholzsaft versüßt und den Tag über getrunken.

16. Coriander, Coriandrum sativum L. Den gelblich gestreiften Samen nehme man morgens nüchtern. Gegen Verdauungsbeschwerden, Magen- und Eingeweideverschleimung, bei Reiz zum Erbrechen, Durchfällen, Ruhr, leichteren Choleraanfällen, Stuhlzwang, Schwindel, Gelenkschmerzen, unterdrücktem Monatsfluß der Frau, viertägigem Fieber, Wechselfieber, sowie Präservativ gegen Schlagfluß, nach jedem Essen nehme man ½ Teelöffel voll überzuckertem Coriandersamen, wie man ihn beim Konditor bekommt.

17. Eibisch, Althaea officinalis L. Alle Teile dieser schon zur ältesten Zeit in der Heilmittellehre bekannten Pflanze sind sehr reich an Schleim. Die Wurzel gehört insbesondere unter die vorzüglichsten erweichenden und reizmindernden Heilmittel, die am häufigsten angewendet werden. Dieselbe wird in Abkochung als Tee tassenweise bei Katarrhen, entzündlichen Brustleiden tagtäglich verordnet, ist sehr nützlich bei Diarrhöen, die von Säuren, von übermäßiger Gallenabsonderung herrühren, ebenso bei Rühren und Erregungszuständen der Harnwege. Aeußerlich wird die Abkochung zu Mund- und Gurgelwässern, zu Klistieren, zu Augenwaschungen und Bähungen, ebenso auch zu anderen Umschlägen und Waschungen, z. B. bei chronischen Hautkrankheiten, bei welchen es sich um eine Minderung der Entzündungszustände der Haut handelt, angewendet.

18. Ehrenpreis, Veronica officinalis L. Das Kraut dient innerlich gegen Brustkrankheiten und beginnender Schwindsucht, bei altem Lungenkatarrh mit Verschleimung der Brust, bei Heiserkeit und langwierigem Husten, bei Verdauungsschwäche, Blähungen und Ausstoßen. Ferner verwendet man es bei Krankheiten der Harnwege, Blutharnen und Harngries, sowie bei chronischen Harnkrankheiten. Auch als Gurgelwasser bei Hals- und Mundgeschwüren ist es ein ausgezeichnetes Mittel. 20 Gramm Tee auf 3 bis 4 Tassen täglich getrunken.

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