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77. Tormentilla (Blutwurz), Potentilla Tormentilla Schrank. Wird auch Heil- oder Ruhrwurzel genannt; findet sich häufig auf Waldwiesen. Die Wurzel, als Tee bereitet, dient innerlich bei langwierigen, auf Schwäche beruhenden Diarrhöen und Ruhren, wenn sich dabei keine Entzündung mehr zeigt. Desgleichen bedient man sich derselben bei Blutungen, die von Schwäche herrühren; sie leitet kranke, giftige Stoffe vorzüglich aus, auch ist es ein gutes Mund- und Gurgelwasser bei schwammigem, leicht blutendem, skorbutischem Zahnfleisch, Speichelfluß, schleimigen Halsgeschwüren, geschwollenen Mandeln. Bei Mastdarmvorfällen sind teils Einspritzungen, teils Umschläge gut. Langwierige Tripper werden durch Einspritzungen ohne Nachteil gehoben. 8 bis 12 Gramm der Wurzel sind zur Bereitung und Tee zu nehmen.
78. Quendel (Wilder Thymian), Thymus Serpyllum L., findet sich den ganzen Sommer hindurch auf allen Hügeln und verbreitet weit umher einen sehr angenehmen, gewürzhaften Geruch. Wird bei Magenschwäche, Magenkrampf, Kopfweh, Unterleibsschwäche und Leibschmerzen verwendet, stärkt Herz und Magen, günstig bei Nervosität, schwachen Gliedern. Innerlich als Tee und äußerlich zu Bädern und Waschungen.
79. Veilchen, Viola odorata L. Diese allbekannte, wohlriechende Pflanze wird bei Beginnen der Blüte gesammelt und schnell getrocknet und gut verschlossen aufbewahrt. Aus Wurzel, Blättern und Blüten bereitet man als Aufguß einen Tee, 4 Gramm auf 2 Tassen, welchen man ½ Tag trinkt. Der Tee dient bei Nervenverstimmungen der Frauen, Mutterleiden, Hysterie und Hypochondrie, auch wirkt er reizend auf die Tätigkeit des Darmkanals, der Haut und der Nieren, auch ist ein Aufguß oder Tinktur bei Lähmungen nervenschwacher Teile äußerlich und innerlich anzuwenden; ferner bei rheumatischen und gichtischen Beschwerden, zur Zerteilung träger Geschwülste. Verhärtungen, gegen Unterleibskrämpfe und Blähungskolik, auch bei Keuchhusten, als Gurgelwasser bei geschwollenem Hals und um den Husten Schwindsüchtiger zu lindern.
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