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Tafel 12

38. Vogelmiere (Hühnerdarm), Stellaria media vill. Täglich zweimal eine kleine Tasse Tee gegen Lungenverschleimung, Blutbrechen, Bluthusten, Hämorrhoiden, bei Nieren- und Blasenverschleimungen. Aeußerlich wirksam bei offenen Schäden, Ausschlägen, alten fauligen Geschwüren.

39. Holunder, Sambucus nigra L. Die Blüten des schwarzen Flieders, bekannt unter dem Namen Holunder- oder Holderblüte, geben einen allgemein gekannten und gebrauchten Tee, der hauptsächlich bei Leiden, die von Erkältung oder zurückgetretenem Schweiße herrühren, vortreffliche Dienste leistet, also bei Ohren-, Zahn-, Kopfschmerzen, Seitenstechen, Beklemmung auf der Brust; in einzelnen Fällen hat dieser Tee, aus 25 bis 30 Gramm Blüten auf einige Tassen bestehend, auch schon bei Keuchhusten, in Gichtern und Fallsucht bei Kindern sich hilfreich erwiesen. Im Frühling sucht die kräftige Natur manche Stoffe im Körper zu entfernen, die sich über Winter angesammelt haben; es entstehen Ausschläge, Kolik, Abweichen, die sogenannten Frühlingskrankheiten. Wer seinen Körper, Blut und Säfte reinigen will, der nehme 8 bis 10 Blätter des Holunderbaumes, schneide sie kurz, lasse den Tee 10 Minuten lang sieden und trinke täglich nüchtern eine Tasse solchen Tee. Auch die gedörrten Blätter liefern einen guten Tee und kann die Kur zu jeder anderen Jahreszeit vorgenommen werden.

Bei Wassersucht treibt die Holunderwurzel so kräftig das Wasser ab, daß sie von keinem anderen Medikament übertroffen wird.

Auch die Beeren sind ein schätzbares Mittel in Diarrhöen. Sie vermehren die Urinabsonderung, indem sie auf die Nieren wirken, deshalb bilden sie ein gutes Blutreinigungsmittel. Das Holundermus wird ebenfalls bei Erkältungskrankheiten angewandt. Die Holunderblüten stehen ihrer schweißtreibenden Wirkung wegen in hohem Ansehen. Wer sich bei kalter Witterung katarrhalische Beschwerden, als Halsweh, Schnupfen, Husten usw. zugezogen hat, nehme, wenn Kopf und Haut nicht brennt, noch der Kranke von innerlicher Hitze beängstigt wird, seine Zuflucht zum Holundertee, von welchem man recht warm einige Tassen trinkt.

40. Hohlzahn, Galeopsis ladanum L. Der ockergelbe Hohlzahn wächst auf mageren Feldern in Mitteleuropa und blüht im Juli und August. Zur Blütezeit gesammelt, ist die ganze Pflanze ein Hauptmittel gegen Lungenschwindsucht, das schon häufig gänzliche Heilung, jedenfalls aber Erleichterung der an diesem Uebel Leidenden bewirkt hat. Die berühmten und teuer bezahlten Lieberschen Auszehrungskräuter bestehen nur aus dem einzigen Bestandteil des Hohlzahns. Der Hohlzahn hat nächst anderen Bestandteilen Kalksalze.

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