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Tafel 10

32. Hanf, Cannabis sativa L. Der Hanf wird zunächst innerlich als Tinktur angewendet, indem man die eben erst ins Blühen gekommenen Spitzen der Hanfpflanzen auspreßt und mit gleichen Teilen Weingeist mischt, oder auch als Hanfsamenmilch, die man erhält, wenn man Hanfsamen in einem Mörser nach und nach mit ½ Liter Wasser zerreibt. Von der Tinktur werden täglich ein- oder zweimal 5 bis 6 Tropfen genommen, von der Milch trinkt man täglich nach und nach ½ Liter und zwar bei schmerzendem Urinieren und bei anfangendem Tripper; es sind dann diese beiden Gaben radikal heilend. Die Tinktur soll ferner in Gaben von 2 bis 3 Tropfen, täglich 2 bis 4 mal genommen, bei Ermüdung nach starker körperlicher Anstrengung, bei Blutwallung, Kongestionen nach dem Kopf, Blutsturz, Nasenbluten, Bruststechen beim Atmen, Sprechen, Bewegen bei Lungenentzündung und allen ihren schlimmen Folgen, Herzentzündung, Nieren-Blasenentzündung, Schwäche des Geschlechtsvermögens, Unfruchtbarkeit, anhaltender Stuhlverstopfung sehr wirksam sein.

33. Hauhechel, Ononis spinosa L. Auf Wiesen, Aeckern und in Wäldern wächst diese Pflanze. Die Wurzel wirkt sehr energisch auf die Ausscheidungs- und Absonderungsorgane, ohne die Nieren anzugreifen, wird daher mit Recht bei chronischer Gicht, Rheumatismus, Drüsenverhärtung, Wassersucht, Blasensteinen empfohlen. Das Kraut wird namentlich als Blutreinigungsmittel, bei Halsleiden und als Gurgelwasser gebraucht.

34. Himbeere, Rubus idaeus L. Bei schleichenden Fiebern und Abzehrung genieße man die Himbeere roh. Himbeeressig und Himbeersyrup mit Wasser vermischt, leistet bei hitzigen Fiebern, sowie bei allen hitzigen Krankheiten sehr gute Dienste. Ebenso bei Masern, Scharlach und Blattern, sowie bei Ruhren und Durchfällen, wenn sie im Sommer auftreten. Der von den Blättern gewonnene Tee wird bei Störung der Menstruation und bei zu reichlichem Blutabgang benutzt.

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