Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
8. Baldrian, Valeriana officinalis L. Von der Baldrianwurzel macht man bei allen fieberhaften Krankheiten Gebrauch, bei welchen die nervösen und krampfartigen Symptome vorwalten, infolgedessen wird sie beim Typhus, bei nervösen Fiebern überhaupt, bei kleinem, häufigem und schnellem unregelmäßigem Pulse, bei trockener, schlaffer, kühler Haut, Unruhe, Schlaflosigkeit, ängstlich wechselnder Gemütsstimmung, flüchtigen Delirien, ferner bei schleichendem Nervenfieber, im Wechselfieber, wenn nervöse Symptome vorherrschen, endlich bei chronischen Nervenkrankheiten, bei welchen krampfhafte Erscheinungen und die Symptome der Ueberreizung vorwalten, angewendet; insbesondere bei den verschiedenen Gestaltungen der Hysterie und Hypochondrie, bei nervösen halbseitigen Kopfschmerzen, bei Krampfasthma, in der Epilepsie, besonders jener, die bei Kindern und etwa vom Wurmreiz bedingt auftritt, im Veitstanz, nervösem Schwindel, nervösem Magenkrampf und Kolik.
Die Baldrianwurzel gibt man in Pulver zu 10 bis 20 Gramm und auch in der gewöhnlichen Form, ferner verwendet man den Baldrian zu Klistieren, bei Würmern, bei Magen- und Darmleiden, sowie Blasen- und Gebärmutterkrampf.
9. Bibernell, Pimpinella saxifraga L. Man benutzt deren Wurzel als schleimauflösendes, schweißtreibendes und stärkendes Mittel. Vortrefflich, um Brust, Lunge und Magen zu reinigen und Blasensteine abzutreiben.
10. Birke, Betula alba L. Die Blätter von der weißen Birke wirken blutreinigend, wurmwidrig und harntreibend; werden namentlich zu Frühjahrskuren benutzt. Auch nimmt man sie gegen Hautausschlag, Gicht und Rheumatismus. Auch der köstliche Birkensaft wirkt im Frühling, so gegen Ende März hin, noch vor dem Ausschlagen der Bäume abgezogen, indem man den Baum an heiteren Tagen um die Mittagszeit mit einem dünnen Bohrer anbohrt. In dieses 3 bis 6 cm tiefe Loch steckt man eine Federspule, durch welche der Saft in ein untergesetztes Gefäß abfließt. Dabei muß man acht haben, daß man nicht zu viel Saft abzapft, damit der Baum nicht zu Grunde geht. Nachdem verschließt man die Oeffnung mit einem Pfröpfchen und verschmiert es mit Harz. Dieser angenehm süßlich-säuerlich schmeckende Birkensaft ist ein kräftiges Mittel gegen Kolik, Stein- und Nierenschmerzen, und ein sehr erfrischender, blutreinigender Trank.
*