Edgar Wallace
Gangster in London
Edgar Wallace

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7

Erst als sich die Geschwindigkeit des Autos mehr und mehr steigerte und einer ihrer beiden Begleiter die Jalousien an den Fenstern herabließ, erkannte Leslie Ranger, daß ihr Gefahr drohte.

»Tun Sie das nicht!« sagte sie scharf.

»Bleiben Sie ruhig sitzen und reden Sie nicht! Wenn Sie meiner Aufforderung folgen, passiert Ihnen nichts. Verstanden?«

Sie fiel beinahe in Ohnmacht, als sie merkte, daß sie das Opfer eines Betrugs geworden war. »Wohin fahren wir?« fragte sie, erhielt aber keine Antwort.

Sie mochten ungefähr eine Stunde unterwegs gewesen sein, als der Wagen plötzlich um eine Ecke bog. Kurze Zeit ging es auf einer unebenen Straße weiter, dann wandten sie noch einmal nach links und hielten an. Einer der Begleiter zog ein Tuch aus der Tasche und verband Leslie die Augen, was sie sich ruhig gefallen ließ. Man half ihr aus dem Wagen und führte sie über einen mit Steinplatten belegten Weg zu einem Haus. Schließlich hatte sie den Eindruck, in einem Zimmer zu stehen, in dem sich noch mehrere Leute befanden. Scharfer Zigarrenrauch schlug ihr entgegen.

»Sagen Sie ihr, daß sie sich setzen soll!« bemerkte jemand. Als sie der Aufforderung nachkam, sprach er sofort weiter: »Also, nun erzählen Sie mal! Ich fordere Sie auf, die Wahrheit zu sagen und alle Fragen zu beantworten. Wenn Sie das tun, geschieht Ihnen nichts.« Der Mann sprach mit einer hohen, rauhen – offenbar verstellten – Stimme.

Sie war von panischem Schrecken ergriffen, aber sie fühlte, daß es keinen Zweck hätte, hier Widerstand zu leisten oder etwas zu verheimlichen. Deshalb erzählte sie der Wahrheit entsprechend, was geschehen war, und beantwortete alle Fragen ohne Zögern.

Die Leute schienen sich besonders für Eddie Tanner zu interessieren, denn ihre Erkundigungen richteten sich hauptsächlich auf ihn. Sie wollten wissen, wo er war, als sich die Geschichte abspielte, und ob man seine Fingerabdrücke gefunden hätte. Als sie den Revolver erwähnte, lachte einer der Anwesenden; doch der Mann, der Leslie ausfragte, wies ihn ärgerlich zurecht.

Später herrschte Ruhe. Das Verhör hatte zwei Stunden gedauert. Dann brachte man ihr heißen Kaffee, wofür sie dankbar war.

»Es ist alles in Ordnung, mein Kind«, sagte der Mann schließlich. »Sie können der Polizei über Ihr Erlebnis berichten! Aber erzählen Sie den Beamten nur die absolute Wahrheit!«

Leslie wurde wieder zum Auto geführt. Dann erinnerte sie sich noch dunkel daran, daß ein anderer Wagen dauernd dem ihren folgte. Sie fiel in Schlaf und erwachte erst, als die beiden Polizisten der Motorradstreife sie weckten . . .


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