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Zwölftes Kapitel.

Als Hartley den Saal im Hause von Ram Sing Cottah an der einen Seite verließ, entfernte sich Miß Gray auf der andern nach einem für ihren besondern Gebrauch bestimmten Zimmer. Auch sie hatte Grund zu geheimem und ängstlichen Nachdenken, da alle ihre Liebe zu Middlemas und ihr volles Vertrauen in seine Ehre, die Zweifel über den Charakter der Person nicht überwinden konnten, die er auf einige Zeit zu ihrer Beschützerin gewählt hatte. Sie konnte jedoch für diese Zweifel keinen bestimmten Grund angeben; dieselben beruhten eher auf einem Widerwillen gegen das allgemeine Wesen ihrer Beschützerin und auf einem Eckel gegen ihre männlichen Begriffe und Ausdrücke, welche ihr mißfielen, als auf sonst irgend einem andern Umstande.

Mittlerweile betrat Madame Montreville, von einem schwarzen Bedienten begleitet, den Saal wo Hartley und Menie sich so eben getrennt hatten. Es schien aus dem folgenden Gespräche, daß die im vergangenen Kapitel erzählte Unterredung von einem Versteck aus durch Beide behorcht worden war.

»Es ist ein Glück, Sadoc,« sagte die Dame, »daß der große Narr in dieser Welt noch lebt.«

»Und der große Schurke dazu,« erwiderte Sadoc in gutem Englisch aber in einem höchst finsteren Tone fort.

»Dieses Weib,« fuhr die Dame fort, »ist was ihr in Frangistan Frankenland, Europa. einen Engel nennt.«

»Ja, und ich habe Weiber in Hindostan gesehen, die man Teufel nennen könnte.«

»Ich bin überzeugt, daß dieser, wie heißt er doch – daß dieser Hartley, ein sich in Alles mischender Teufel ist, denn was hat er hier zu schaffen? Sie will ihn ja nicht haben! Was geht es ihn an, wer sie bekömmt? Ich wünsche, wir wären wieder über die Ghots hinaus, mein theurer Sadoc.«

»Was mich betrifft,« erwiderte der Sklav, »so bin ich halb entschlossen, die Ghots nicht wieder zu besteigen. Hört, Adele, der Plan, den wir entworfen haben, beginnt mir widerlich zu werden. Die vertrauensvolle Reinheit dieses Geschöpfes – nennt es Weib oder Engel oder wie Ihr wollt – läßt meine Schliche zu erbärmlich, sogar in meinen eigenen Augen erscheinen. Ich fühle, daß ich in den verwegenen Intriguen, worin Ihr Euch herumtummelt, mich nicht zu Eurem Gefährten eigne. Trennen wir uns und trennen wir uns als Freunde.«

»Amen, Memme. Das Weib aber bleibt bei mir,« erwiderte die Königin von Saba.

»Bei dir!« erwiderte der scheinbare Schwarze – »niemals! Nein, Adele, sie befindet sich unter dem Schutz der brittischen Flagge und sie soll deren Schutz genießen.«

»Ja, und welchen Schutz wird sie Euch selbst leisten?« sagte ihm die Amazone, »ich brauche ja nur in die Hände zu klatschen und einem Dutzend meiner schwarzen Bedienten zu befehlen, Euch wie ein Schaf zu binden, und dann brauche ich nur dem Gouverneur der Präsidentschaft sagen zu lassen, daß ein gewisser Richard Middlemas, welcher sich der Meuterei, des Mordes, der Desertion und des Kriegsdienstes gegen Landsleute schuldig gemacht hat, sich hier in Ram Sing Cottah's Hause und zwar in der Verkleidung eines schwarzen Dieners befindet.« Middlemas bedeckte sein Antlitz mit den Händen, während Madame Montreville fortfuhr, ihn mit Vorwürfen zu überladen – »höre,« sagte sie, »Sklave und Sohn eines Sklaven, da Ihr die Kleidung meiner Dienerschaft tragt, so sollt Ihr mir ebenso wie die übrigen gehorchen, sonst Peitschenhiebe und Fesseln – das Schaffot, Renegat – den Galgen, Mörder! Wagst du an den Abgrund des Elendes zu denken, aus welchem ich dich erhoben habe, um meinen Reichthum und meine Liebe zu theilen? Erinnerst du dich, daß das Bild von diesem kalten, blassen, leidenschaftlosen Mädchen dir damals so gleichgültig war, daß du es als schuldigen Tribut dem Wohlwollen der Frau, die dich rettete, der Liebe der Frau opfertest, welche sich herabließ, dich zu lieben, ein wie elender Tropf du auch sein magst?«

»Ja, grausames Weib,« erwiderte Middlemas, »habe ich aber des jungen Tyrannen schimpfliche Leidenschaft zu einem Porträt ermuthigt, oder den scheußlichen Plan entworfen, das Original ihm zu überliefern?«

»Nein, denn dazu war Gehirn und Verstand nothwendig. Dein aber ist die Ausführung des Planes, welchen ein kühnerer Geist entwarf; dein ist die That, das Weib an ein fremdes Ufer und in die Falle unter dem Vorwand einer Liebe zu locken, welche bei dir, kaltblütiger Bösewicht, niemals existirt hat!«

»Still, krächzende Eule!« erwiderte Middlemas, »treibe mich nicht zu solcher Wuth, daß ich vergessen könnte, du seiest ein Weib.«

»Ein Weib, Memme!« ist dieß dein Vorwand, meiner zu schonen? – Was bist denn du, der du schon bei den Blicken, bei den Worten eines Weibes zitterst? – Ich bin ein Weib, Renegat, aber ein solches, welches einen Dolch trägt, und deine Kraft wie deinen Muth gleich verachtet; ich bin ein Weib, das mehr sterbende Männer sah, als du Hirsche und Antilopen getödtet hast! Du mußt einen Schacher treiben, um eine hohe Stellung zu erlangen; du hast dich wie ein fünfjähriges Kind in die rauhen Spiele der Männer gestürzt und wirst niedergeworfen und zertreten werden! Wahrhaftig, du willst ein doppelter Verräther sein! – Du willst deine Verlobte dem Fürsten verrathen um die Mittel zu erhalten, den Fürsten an die Engländer zu verrathen und so von deinen Landsleuten die Verzeihung für deine Verbrechen zu erlangen; aber mich sollst du nicht verrathen! Ich will nicht das Werkzeug deines Ehrgeizes sein; ich will dir nicht meine Schätze und meine Soldaten leihen, um diesem nördlichen Eiszapfen geopfert zu werden! Nein, ich will dich überwachen, wie der Teufel die Hexen überwacht; zeige mir nur ein Symptom mich zu verrathen, so lange wir hier sind, so gebe ich dich bei den Engländern an, welche vielleicht dem glücklichen Schurken, nicht aber einem solchen verzeihen, welcher statt nützliche Dienste zu leisten nur um sein Leben flehen kann. Weiche nur einen Zoll breit von meiner Bahn, wenn wir die Ghots im Rücken haben, und der Nawob soll sogleich deine Intriguen mit dem Nizam und den Mahratten, sowie von deinem Entschlusse erfahren, Bangalore den Engländern zu überliefern, wenn Tippu's Unklugheit dich zum Killedar Gouverneur. gemacht hat. Gehe wohin du willst, Sklave, du wirst in mir deine Herrin finden!«

»Und eine schöne obgleich nicht gütige,« sagte der angebliche Sadoc, indem er plötzlich seinen bisherigen Ton mit demjenigen verstellter Zärtlichkeit vertauschte, »ich bemitleide allerdings dieses unglückliche Weib; ich möchte sie allerdings retten, wenn ich könnte; – höchst ungerecht ist aber der Verdacht, daß ich sie meiner Naur Dschihan, meinem Lichte der Welt, meiner Mutie Mahul, meiner Perle des Palastes, vorziehen würde –«

»Alles falsche Münze und leere Komplimente,« sagte die Biegom. »Erklärt mir nur in kurzen Worten, daß Ihr dieß Weib zu meiner Verfügung stellt.«

»Doch nicht um sie unter Eurem Throne lebendig begraben zu lassen, wie die Circassierin, auf welche Ihr eifersüchtig waret?« fragte Middlemas mit einem Schauder.

»Nein, Narr; ihr Loos soll kein schlimmeres sein, als daß sie zur Favoritin eines Prinzen wird; kannst du ihr, Flüchtling und Verbrecher, der du bist, ein besseres Schicksal anbieten?«

»Aber,« erwiderte Middlemas, indem er bei dem Bewußtsein seines verworfenen Betragens in solcher Weise erröthete, daß dieß in seiner niedrigen Verkleidung erkennbar war, »ich will nicht, daß ihren Neigungen Zwang angethan wird.«

»Es soll ihr die Zeit gestattet werden, welche die Gesetze der Zenana Serail. gewähren,« erwiderte der weibliche Tyrann. »Eine Woche ist lang genug, für ihre Entschließung, ob sie die freiwillige Geliebte eines fürstlichen und großmüthigen Liebhabers sein will.«

»Aber,« sagte Richard, »bevor diese Woche vergeht –« er stockte in seiner Rede.

»Was wird sich ereignen, bevor die Woche vergeht?« fragte die Biegom Montreville.

»Es ist nichts daran gelegen – nichts von Wichtigkeit. Ich überlasse Euch das Schicksal des Weibes.«

»Schon gut – wir treten heute die Rückreise an, sobald der Mond aufgeht. Ertheilt unserem Gefolge die Befehle.«

»Hören ist gehorchen,« erwiderte der scheinbare Sklave und verließ das Zimmer.

Die Augen der Biegom blieben auf die Thür geheftet, durch die er hinweg gegangen war. »Schurke, – doppelter Verräther,« sagte sie, »ich durchschaue dein Treiben; du willst Tippu in Liebe wie in Politik verrathen, aber mich kannst du nicht verrathen – holla, (der Ruf galt dem aufwartenden Sklaven) »ein vertrauter Bote soll sich bereit halten, um sogleich mit Briefen abzureisen, die ich im Augenblick schreiben werde. Seine Abreise muß Jedem ein Geheimniß bleiben, und jetzt soll dieß blasse Geschöpf bald sein Schicksal kennen und erfahren, was es heißt, eine Nebenbuhlerin der Adela Montreville gewesen zu sein.«

Während die fürstliche Amazone auf Pläne der Rache gegen ihre unschuldige Nebenbuhlerin und ihren schuldigen Liebhaber sann, ging der Letztere an eine von ihm selbst ebenso im Dunkeln angelegte Intrigue. Er hatte gewartet, bis die kurz dauernde Dämmerung Indiens seine Erkennung in der Verkleidung unmöglich machte und eilte dann nach demjenigen Theile von Madras, welchen die Europäer bewohnen, und welcher den Namen Fort St. George führt.

»Ich will sie dennoch retten,« dachte er; »ehe Tippu seine Beute ergreifen kann, wollen wir um seine Ohren einen Sturm erheben, welcher den Gott des Krieges aus den Armen der Venus vertreiben würde. Die Falle soll sich um die Klauen des indischen Tigers schließen, bevor er Zeit hat, den Köder zu verschlingen, der ihn in die Schlinge lockte.«

Während Middlemas diese Hoffnungen hegte, gelangte er zum Regierungspalaste. Die Schildwache hielt ihn natürlich an; er wußte jedoch die Losung und trat deßhalb ohne weiteres ein; er ging um den Palast herum, worin der Präsident des Rathes wohnte – ein fähiger und thätiger aber gewissenloser Mann, von welchem man vermuthete, daß er weder in seinen eigenen Angelegenheiten, noch in denen der Compagnie, hinsichtlich der Mittel jemals bedenklich sei, womit er seinen Zweck zu erreichen pflegte. Ein Schlag an eine kleine Hinterthüre wurde von einem schwarzen Sklaven beantwortet, welcher Middlemas in das nothwendige Zubehör einer jeden Regierung, in eine Hintertreppe führte; diese brachte ihn wieder in das Kabinet des Braminen Popiah, des Dubasch oder Haushofmeisters jenes gewaltigen Mannes, vermittelst dessen er hauptsächlich seine Verbindungen mit den eingeborenen Höfen unterhielt und viele geheimnißvolle Intriguen ausspann, die er seinen Kollegen im Regierungsrathe nicht mittheilte. Man erweist vielleicht dem schuldigen und unglücklichen Middlemas Gerechtigkeit durch die Annahme, er würde, im Falle er die Vermittlung eines brittischen Beamten benutzt hätte, dazu bewogen worden sein, daß er der Gnade der Regierung sich anheim gegeben, seinen ganzen scheußlichen Handel mit Tippu dargelegt, auf seine verbrecherischen ehrgeizigen Plane verzichtet und alle seine Gedanken auf die Rettung der Menie Gray gerichtet haben würde, bevor dieselbe außerhalb des Bereiches brittischer Macht gebracht worden wäre; allein die magere dunkelfarbige Gestalt, die in Gewändern von Gold gesticktem Mousselin gekleidet vor ihm stand, war die Popiah's, eines Mannes, welcher als Meister in Plänen der Finsterniß bekannt war, eines orientalischen Machiavell's, dessen vorzeitiges Stirnrunzeln das Ergebniß mancher Intrigue waren, worin das Leben der Armen, das Glück der Reichen, die Ehre der Männer und die Keuschheit der Frauen ohne Bedenken der Erreichung eines politischen oder Privatvortheils geopfert worden waren. Er fragte nicht einmal nach den Mitteln, wodurch der Renegat den Einfluß bei Tippu zu erlangen gedachte, vermittelst dessen er zum Verrathe des Fürsten befähigt sein könnte; er wünschte nur Gewißheit von der Wirklichkeit der Thatsache zu erlangen.

»Ihr setzt Euren Kopf auf's Spiel,« sagte Popiah, »wenn Ihr mich betrügt, oder mich als Mittel benutzt, meinen Herrn zu betrügen. Ich weiß ebenso gut wie ganz Madras, daß der Nawob seinen jungen Sohn Tippu als Viceregenten seines neu eroberten Gebietes Bangalore eingesetzt hat, welches Hyder kürzlich zu seinen Reichen hinzu fügte. Zweifelhaft erscheint jedoch der Umstand, daß Tippu die Gouverneurstelle dieser wichtigen Festung einem Apostaten der Feringis anvertrauen wird.«

»Tippu ist jung,« erwiderte Middlemas, »und für die Jugend ist die Versuchung der Leidenschaft dasselbe, was dem Kinde die Lilie auf der Oberfläche des See's ist. Beide wagen ihr Leben, sie zu erreichen, und ist sie endlich erreicht worden, so ist sie von wenig Werth. Tippu hat die List und die militärischen Talente seines Vaters, allein ihm fehlt dessen vorsichtige Klugheit.«

Du sprichst die Wahrheit, hast du aber auch Streitkräfte, wenn du Gouverneur von Bangalore geworden bist, um den Platz zu halten, bis Entsatz von den Mahratten oder Britten kommt?«

»Bezweifle das nicht, die Soldaten der Biegom Mutie Mahul, welche die Europäer Montreville nennen, gehören ihr bei weitem weniger als mir an. Ich selbst bin ihr Bockschie General. und ihre Sirdars Offiziere. stehen mir zur Verfügung. Mit diesen läßt sich Bangalore zwei Monate halten und die brittische Armee kann in einer Woche vor dem Platze liegen. Was setzt ihr auf's Spiel, wenn die Armee von General Smith näher an die Grenzen rückt?«

»Wir setzen einen sichern Frieden mit Hyder auf's Spiel,« erwiderte Popiah, »hinsichtlich dessen er vortheilhafte Anträge gemacht hat. Indeß allerdings, dein Plan ist der vortheilhafteste. Du sagst, daß Tippu's Schätze sich in der Festung befinden?«

»Seine Schätze und seine Zenana; vielleicht sogar kann ich mich seiner Person versichern.«

»Das wäre vortrefflich,« erwiderte der Hindu-Minister.

»Und Ihr gebt Eure Einwilligung, daß die Schätze bis zur letzten Rupie, dem Entwurf gemäß vertheilt werden?«

»Der Antheil von Popiah's Herrn ist zu gering,« erwiderte der Bramine, und der Name Popiah's ist übergangen worden.«

»Der Antheil der Biegom kann zwischen Popia und seinem Herrn vertheilt werden,« antwortete Middlemas.

»Allein die Biegom wird auch ihren Antheil erwarten,« wandte Popiah ein.

»Ueberlaßt es mir, mit ihr fertig zu werden,« sagte Middlemas; »bevor der Schlag geschieht, soll sie von unserem geheimen Vertrage nichts erfahren und nachher ist an ihrem Grimme nichts gelegen. Aber jetzt erinnert Euch aber auch an die von mir gestellten Bedingungen, daß mir mein Rang zurückgegeben und volle Verzeihung gewährt wird.«

»Ja,« erwiderte Popiah vorsichtig, »im Fall Euch Euer Anschlag gelingt. Wenn Ihr aber verrathen solltet, was hier vorgegangen ist, so werde ich den Dolch eines Lutei Banditen. finden, der Euch erreichen soll, und wäret Ihr auch unter den Falten des Mantels von Hyder selbst geborgen. Mittlerweile empfangt dieß Schreiben und übersendet dasselbe, wenn Ihr Euch im Besitz von Bangalore befindet, an General Smith, dessen Division Befehl erhalten wird, den Grenzen von Mysore so nahe zu rücken, wie es ohne Verdacht zu erregen geschehen kann.«

Hierauf trennte sich das würdige Paar – der Popiah um seinem Herrn Bericht über diese im Geheimen ausgesponnenen Kabalen abzustatten; Middlemas, um sich der Biegom auf ihrer Rückreise nach Mysore anzuschließen. Das Gold und die Diamanten Tippu's, die wichtige Stellung, die er bald erreichen würde, die Aussicht, sich zugleich den launenhaften Oberbefehl des reizbaren Tippu und die lästigen Ansprüche der Biegom vom Halse zu schaffen, waren so angenehme Gegenstände der Betrachtung, daß er kaum an das Schicksal seines europäischen Opfers dachte, vielleicht etwa nur um sein Gewissen mit der Hoffnung zu beruhigen, daß das einzige von ihr zu duldende Leiden in dem Schrecken weniger Tage bestehen würde; im Laufe derselben werde er die Mittel erlangen, um sie von dem Tyrannen zu befreien, in dessen Zenana sie noch kurze Zeit eine Gefangene sein werde. Er beschloß zugleich, sie nicht eher zu sehen, als bis er ihr Schutz gewähren könne, denn er bedachte mit Recht die Gefahr, welcher sein ganzer Plan ausgesetzt werden könnte, wenn die Eifersucht der Biegom wieder erwachen sollte. Er hoffte, daß dieselbe jetzt schlafen würde; während ihrer Heimkehr nach Tippu's Lager bei Bangalore werde er dieses ehrgeizige und schlaue Weib durch Schmeicheleien beruhigen und damit die glänzenderen Aussichten von Reichthum und Macht vermischen, die Beiden wie er vorgab, im Gefolg seiner gegenwärtigen Unternehmung sich eröffnen würden.

 

Anmerkung.

Es ist wohl nicht nothwendig zu bemerken, daß die hier berichteten Ereignisse nur während des Beginns der englisch-indischen Herrschaft stattfinden konnten, als die Kontrolle der Directoren nur gering und die der Krone nicht vorhanden war. Mein Freund, Herr Fairscribe, ist der Meinung, daß hier ein Anachronismus in der Einführung des Braminen Popiah als Dubasch des englischen Gouverneurs begangen ist.

C. C.



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