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S
ie nahm einen blauen Bogen
und schrieb: »Mein Ideal,
seitdem du fortgezogen,
sterb' ich vor Liebesqual.
Dir weih' ich meine Lieder,
dir
mes premières amours,
und kehrst du niemals wieder, –
ich bleib' dir treu!
Toujours!«
Sie nahm einen rosa Bogen
und schrieb: »Mein lieber Graf,
ich war so ungezogen,
als ich Sie neulich traf,
Ich ging mit Ihrem Vetter,
doch war's nicht bös gemeint;
Sie sind ja soviel netter!
Und ich bin treu, mein Freund!«
Sie nahm einen weissen Bogen:
»Mein Prinzchen! Lieber Schatz
Ich hab' dich sehr verzogen,
du blonder Fähnrichsfratz!
Dass Leutnant du geworden,
das freut mich riesig! Ja!
Und hast du erst 'nen Orden,
dann sprichst du mit Mama!
Du brauchst nicht so zu klagen,
ich wart' auf dich fürwahr;
du brauchst nicht zu verzagen, –
treu bleib' ich immerdar!«
Sie nahm einen lila Bogen;
»Mein vielgeliebter Hans,
dir bin ich sehr gewogen,
und dir gehör' ich ganz!
Nicht wägen, sondern wagen!
Darum bin ich so frei,
dir grad heraus zu sagen:
Dir bleib ich ewig treu!«
Nachdem sie überflogen
das Blatt, erhob sie sich,
besah sich all die Bogen –
und gähnte fürchterlich!