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Ich träumte von dir.

I ch träumte von dir. – Eine Sommernacht,
fahlblau und zitternd über dem Sund,
in deines Goldhaar's lockige Pracht
hineingewühlt mein brennender Mund.

Alle Nordlandklippen sind nicht so weiss
wie deine leuchtende Schlankheit,
und kein Feuer der Hölle brennt so heiss
wie meines Herzens Krankheit.

All meine Gluten nur dir! nur dir!
Deine bösen Augen schienen
Zwei abgrundleuchtende Fjorde mir – –
meine Seele versank in ihnen.

Mein schwarzumschattetes Augenpaar
soll dir entgegengluten,
und es soll mein wildes dunkles Haar
über deine Schultern fluten.

Mit meinem weichen, wollüstigen Mund
will ich dein Herzblut trinken
in der Sommernacht, in der Mitternachtsstund,
wenn die Wellen singen und winken.

Das wahnsinnbringende Mondenlicht
mit seiner kranken Blässe
überleuchtet totenhaft dein Gesicht,
indess ich mich an dich presse.

Ich träumte ja nur. – Ich sah einen Baum,
so jugendüppig, so frühlingsstark,
und ich sah eine Tropenblume im Traum,
die sich um ihn wand, und sie trank sein Mark.

Sie war sehr weiss. Und seltsam erschlafft
im Sonnenbauch einer fremden Flur.
Und sie trank sein Blut und trank seine Kraft.
Da verdorrte der Baum. – Ich träumte ja nur.

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