Karl Kraus
In dieser großen Zeit – Aufsätze 1914-1925
Karl Kraus

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In eigenster Sache

Um als Sprecher des eigenen Wortes (das mit meinem Mund der nie beruhigten, nie vollendeten Gestalt nachzusprechen mir von jeher mehr Qual als Pflicht war) auch nur den heutigen Vortrag durchstehen zu können; um als vortretender Bürger dieses Staats nicht von der Atmosphäre der allgemeinen Ehrlosigkeit anzuziehen, bin ich zu der folgenden Erklärung genötigt: Diesem Staat dringt die Ehrlosigkeit aus allen Poren. Er hat aus der Verlassenschaft der Monarchie nichts übernommen als die Schande, unter der sie zusammengebrochen ist, und er lebt von dem Vergnügen, diesen psychologischen Zusammenhang, diese Identität des der Welt unverlorenen österreichischen Antlitzes in jedem Zug nachweisen zu können, sich dauernd in den letzten Zügen jenes Monstrums wiederzuerkennen, dessen Hingang doch die einzige Errungenschaft bedeutet, die das Leben in dieser Zeit lebenswert macht. Aber es stellt sich mit jedem Tage deutlicher heraus, daß der österreichische Rest seine ganze Existenz, die ihm von einer über alles Schuldmaß grausamen Vergeltung – das eben ist der Fluch der bösen Tat – so dürftig zubemessen ist, mit derselben Gehirn- und Charaktererweichung behaupten will, die dieses Chaos herbeigeführt hat. Diese Spielart von Mensch, die, nichts verstehend, was die Welt gelitten, aber alles verzeihend, was sie selbst getan hat, als ganze nichts als der Schwamm ist, den ihre grauenerregende Gemütlichkeit drüber tun möchte, immer bereit, ihre eigene Schuld zu vergessen und für die Abschlachtung der Menschheit auf die mildernden Umstände einer landgebornen Kultur zu verweisen, mit der sie weniger Zusammenhang hat als die Zulukaffern, denen sie sie als Spezialität anbietet – diese Menschenart läßt sich von einer Presse repräsentieren, die als ein Katalog ihrer Verbrechen ihr sie nicht zum Bewußtsein bringt, sondern vielmehr sie um das Bewußtsein bringt, daß es eine Welt höherer sittlicherer Ordnung, ein reineres Dasein als das ihre geben könne. Sie hat also eine Presse, die der Ausdruck alles dessen ist, was im Bereich menschlichen Sinnens und Trachtens an Infamie und Häßlichkeit nur gedacht werden kann, und sie ist wie kein sonstiger Teil der Menschheit in ihrem Vorstellungsleben an ein gedrucktes Wort gebunden, das in Schmutz und Mißton alle Zeiterfordernisse überbietet und doch in einem ungleich echteren Sinne kulturbildend gewirkt hat als die Schöpfungen einer dichterischen Epoche, zu denen nur die Lüge der literarischen Bildung einen rein äußeren Zugang behauptet. Nun aber hat sich, zu aller Preisgegebenheit vor der Suggestion des gedruckten Worts, die Unterwerfung unter den schuftigen Willen dieser Presse, die aus dem kommerziellen Hinterhalt die völlige Beschlagnahme des Denkens und Fühlens der hiesigen Menschheit vermocht hat, soeben mit der Feierlichkeit eines Gerichtsverfahrens vollzogen, und nichts bleibt übrig, als zähneknirschend – denn das Kulturgewissen hat nicht Macht über eine Staatslüge, die vor der Preßlüge kapituliert – diesen Tiefpunkt der Entartung zu verzeichnen und sich mit allem, was man gewollt, gehofft und zur Hebung eines sozialen Ehrgefühls je versucht hat, besiegt zu erklären. Denn der Blitz, der einen trifft, erhellt es klar, daß sich hier nichts verändern kann, es wäre denn zum Gemeineren, und daß dieser Staat, wie eh und je vor der Alternative, bis auf die Knochen schwarzgelb zu sein oder sich zu blamieren, und darum mit großer Tatkraft zu beidem erbötig, auch in republikanischer Verkleidung der Hanswurst geblieben ist, dessen Vertreibung von der Weltbühne keiner Dramaturgie der Welt gelingen könnte, und wenn auch die Tragödie vorangegangen wäre. Er hat sich mit der Stimmeneinheit seiner Volksvertreter zu einem Gesetz aufgerafft, um des gröbsten Schmutzes, den seine Presse täglich vor die Tür der geistigen Empfänglichkeit häuft, Herr zu werden: und die pünktliche Konsequenz ist, daß er es von ihr am hellichten Tage, vom ersten Tag seiner Wirksamkeit an, verhöhnen läßt. Aber nicht genug: da er gemerkt, aus den unverhüllten Drohungen der Betroffenen erfahren hat, daß sein schüchterner Versuch, der Korruption und der Frechheit ihrer Selbstbehauptung beizukommen, auf die Ungunst jener Faktoren stoße, die mächtiger sind als alle seine unseligen Funktionäre zusammengenommen, so hat er sich resolut entschlossen, seinen Mut zu bereuen, den Zustand, an den er strafend rühren wollte und nicht ungestraft gerührt hat, durch den Rechtsspruch einer vorläufig maßgebenden Instanz anzuerkennen und lieber etlicher Milliarden verlustig zu gehen als sie jenen Konsortien abzunehmen, auf deren Gunst er durch angeborene Feigheit angewiesen ist wie nur ein wehrloser Komödiant auf den Notizenbringer. Dieser Staat, in dem sich zwar mit allem eine Regierung, aber mit nichts Staat machen läßt, ist ausgezeichnet durch eine Justiz, vor der ich immer schon die größte Hochachtung gehabt habe und die sich nun förmlich anstrengt, den flagranten Bruch eines Gesetzes nicht nur ungestraft zu lassen, sondern gutzuheißen, zur Nachahmung zu empfehlen, jeden Skrupel, den sich die hart bedrängten Zeitungen sukzessive gemacht haben, für übertrieben, das Gesetz selbst für überflüssig, dessen Willen schon durch Nichtbeachtung für erfüllt zu erklären, geschweige denn durch die Mühe eines Kreuzchens, und im übrigen aus dem vollendeten Betrug nicht dem Betrüger, sondern dem Betrogenen einen Vorwurf zu machen, der, um vor Schaden bewahrt zu bleiben, verpflichtet sei, das Gesetz besser zu kennen als jene, gegen die es geschaffen ist. Der Umstand, daß Verbrecher eine Bande bilden, deren einheitliche Weisung, das Gesetz zu umgehen, sie gefolgt sind, erscheint dieser Justiz nicht als ein erschwerender Umstand, sondern wirklich als Strafausschließungsgrund, und sie hat jenes Erkenntnis, das wahrhaftig nur das Neutrum ist von dem Vermögen, zu erkennen, mit einer unbefangenen Ahnungslosigkeit von sich gegeben, die zwar die dringendsten Notwendigkeiten eines korrupten Staatslebens begreift, aber nicht ahnt, daß sie damit nicht nur dieses, sondern jedes Gesetz zum Gespött gemacht, Dieben und Betrügern ihre Tätigkeit legitimiert und insbesondere es dem Staatsbürger ermöglicht hat, auch die Schranke zu übertreten, die ihm verwehrt, eine Behörde jenem Haß und jener Verachtung zu überantworten, deren sie sonst vielleicht nicht ganz sicher wäre, und eine richterliche Entscheidung für die Ausgeburt des Wahnwitzes zu halten. Nein, schwieriger wurde einem der Respekt vor dem ganzen Inhalt des Strafgesetzbuches nie gemacht, seit dem Tag nicht, da der Räuber eines Handtäschchens lebenslangen Kerker bekam, als durch diesen Freispruch der Millionenräuber, als durch eine landesgerichtliche Entscheidung, durch welche die Korruption nicht allein pardoniert, sondern geradezu für die ihr durch einen Paragraphen zugefügte Beleidigung entschädigt wird. Und Schmählicheres hat es nie gegeben als diese Indolenz einer Öffentlichkeit, die den Bruch eines von der Republik geschaffenen Gesetzes für geringfügig hält, in vollstem Mitgefühl mit einer Justiz, die – ich habe mich als Ohrenzeuge wiederholt davon überzeugt – bei Verkündung des Urteils zwischen den Zähnen bloß den Groll hörbar macht, daß sie es nicht mehr im Namen Seiner Majestät des Kaisers verkünden kann. Und auch nichts Dümmeres wäre denkbar als diese Wurstigkeit, die nicht begreift, wie man sich über eine so kleine Affaire wie die der Inseratenkreuzel aufregen kann, und die nicht versteht, daß, wäre die Materie als solche nicht von höchster kultureller Lebenswichtigkeit, diese geradezu lustgepeitschte Unterwerfung der Staatshoheit unter das Diktat einer Revolverpresse den grausigsten Untergang aller Hoffnung bedeuten würde, hier noch etwas wirken zu können, hier mit Ehre leben zu können und dereinst nicht eine Last von Unehre tragen zu müssen, wenn man in österreichischer Erde begraben liegt. Denn auf das, was dieser Staat einem bei Lebzeiten von jener Ehre, die er meint, zumuten könnte, verzichte ich annähernd mit der Wollust, die ihn bei seinen Erniedrigungen beleben mag! Ich würde einem Bundespräsidenten oder einem Bundeskanzler wie sämtlichen Bundesbehörden, Funktionären oder Spitzen dieses Sonntagsstaates, ihnen allen auf ewig unverbunden, die Aufmerksamkeit vor die Füße werfen, die sie für mein Wirken zu empfinden vorgeben wollten und durch das ihre so grimmig verleugnen, und mit der sie mich auch gottseidank bisher verschont haben und so Gott will auch fernerhin und über meine Tage hinaus verschonen werden. Aber innerhalb dieser Frist möchte ich ihnen den Glauben, daß ich mich unter ihrer Ägide wohl fühle, tunlichst benehmen, so oft und so gründlich als möglich ihnen die Illusion ausreden, daß es mir vielleicht eine Ehre sei, in ihrem Umkreise zu wirken und daß ich nicht unter dem Zwiespalt leide, dort, wo Würden sind, keine zu bemerken und mich von Individualitäten regieren zu lassen, mit denen ich nicht an einem Tische sitzen würde und zwar noch mehr aus Gründen ihrer geistigen als ihrer moralischen Unzulänglichkeit. Denn von einem Herrn regiert zu werden, der eine Soutane anhat, wiewohl sein seelischer Zuspruch ausschließlich für das Problem der Kronenstabilisierung gebraucht wird, mag ästhetisch verlockend sein und einem Lande, das in der Schaustellung seiner Sehenswürdigkeiten die letzte Rettung sieht, einige Attraktion bei den in Genf versammelten Feinschmeckern gesichert haben – mich stört es, ich halte es geradezu für obszön und ich erkläre mir auch aus diesem höchst perversen Umstand die aufregende Tatsache, daß in diesem Staatshaushalt die Presse die Hosen anhat. Nichts ist mir von monarchischen Zeiten her odiöser als diese Verbindung der gottverlassenen Christen mit den auskennerischen Juden und ich bin überzeugt, daß in dieser Atmosphäre der beim geistlichen Herrn ein- und ausgehenden intellektuellen Herren, des Schulter an Schulter der Seipel und Benedikt, auch die Unbeeinflußbarkeit der Justiz schon nicht zu jenem Schaden kommen wird, den auch sie wie jede irdische Einrichtung zu fürchten hat. Ich habe diese Justiz, die keineswegs blind ist für die Bedürfnisse und Bedrängnisse des Staatslebens, sondern nur die Dehors wahrt, wenn sie das schielende österreichische Antlitz mit der Binde bedeckt, seit jeher für eine feinfühlige Erkennerin gehalten. Hat sie durch das Menschenalter hindurch, daß ich sie beobachtet habe, mit der Fiktion ihrer Sittlichkeit gegen das lebendige Leben gewütet, so hält sie es nun umsomehr mit der geistigen Prostitution, und da der Staat heute mehr als je, in dem elenden Prokrustesbett, das ihm das Weltgericht zugerichtet hat, das Bedürfnis fühlt, sich nach der Presse zu strecken, die doch die Urheberin aller Tortur ist, und da dieses ganze Bürgerpack, das gegen die unerbittliche Entwicklung mit Hauern und Pranken die Prärogative seiner Habgier, die es für die Kultur hält, zu wahren sucht, da dieser ganze Unrat von Staatsweisheit, dieser ganze Haufe von Funktionären der Wesenlosigkeit nur mit Hilfe der Presse seinen Selbsterhaltungstrieb betätigen kann, so bleibt der Bureaukratie nichts übrig, als die Ehrlosigkeit der Presse durch deren Sanktion zu überbieten. Es wird ihr ja auf die Dauer nicht glücken und nicht helfen. Aber es ist die historische Schuld der sozialistischen Partei, daß sie durch jenes Paktieren und Koalieren in den Umsturztagen, durch die Rettung der Staatsscheißer und Staatsdiebe vor der Rache einer gewendeten Front sich ihren Undank verdient hat; nicht daß sie den gottverlorensten Krieg nicht zu verhindern vermocht, aber daß sie den Gewinn des verlorenen Krieges vertan, seiner Fortsetzung in den heiligsten Krieg gewehrt hat; daß sie einen wahrhaft revolutionären Umschwung in den Tagen, da er möglich war, auf das Maß eines täglich neu bedrohten, von hämischen Herzen nie anerkannten Firmawechsels reduziert und zugelassen hat, daß diese tief korrupte, durch und durch ausgehöhlte, auf ewig unfruchtbare Gesellschaft wieder üppig und rüstig werde, die nichts bewährt als ihre Gewinnsucht, ihre Frechheit, ihre Angst und ihren selbstvergessenen Mut, einer Welt unverbrauchter Kräfte den Kulturanspruch zu bestreiten, den sie selbst millionenfach verleugnet und verwirkt hat. Ich, der allem Mißverstand zum Trotz weit von jeder Möglichkeit steht, es mit einer Partei zu halten, aber nie vor der Gefahr, um nicht für einen Politiker zu gelten, die Partei der Menschlichkeit zu verlassen, behaupte in diesen Dingen doch den einen unverrückbaren Standpunkt, das Bürgertum in allen Gestalten und in seinem ganzen Ausdruck in Presse und Staatsleben mit einem Hasse zu hassen, der ihm durch Generationen anhaften wird. Es ist unvermeidlich, daß die Rotationsmaschinen, die im Herbst 1918 unversehrt geblieben sind, nachdem sie im Sommer 1914 ihr Werk vollbracht hatten, jetzt aller Papiernot zum Hohn allein von der Frechheit des Berufs in Vollbetrieb gehalten werden und daß ihnen ein Staat, der auf Teilung spielt und vor den Journalisten mehr zittert als der letzte Schmierenkomödiant, dazu Vorschub leistet. Und da das reine Wort nichts dawider vermag, da es den Stoff der Zeit nicht verbrennt, nur selbst abbrennt wie ein Kunstfeuer, so wäre es Selbstverlust, es im Angesicht der fanatischen Verluderung noch leiblich darzubieten. Ich werde damit zurückhalten, solange die unbedeckte Schande dieses Gerichtsurteils mich zu deutlich daran erinnert, in welchem Staat ich spreche, und werde, wenn nicht neue flagrante Schmach mich vor der Drucklegung eines Protests auf den Platz rufen sollte – denn eben das, was mich verstummen macht, zwingt mich auch zur Sprache – mir damit genügen, der Vermittler jener überlieferten geistigen Güter zu sein, die ich besser betreue und wirksamer vertrete als die gesamten Kräfte und Kulturansprüche dieses Bürgertums es vermöchten. Es kommt zu Zeiten der Augenblick, wo das Bewußtsein, in ihnen zu leben, so drückend wird, daß man die Heiterkeit unverzeihlich findet, die damit versöhnen könnte, und es hält schwer, Dinge, die in der Zeit spielen, so darzustellen, als ob man die Gleichzeitigkeit mit Dingen vergessen könnte, die nur den Schrei zulassen und nicht die Sprache. Nicht alle, vor denen ich spreche, verstehen, daß der Spaß, den es ihnen macht, immer eben der ist, den ich nicht verstehe, und welch vermehrte Qual es bedeutet, nicht immer und überall des Ernstes versichert zu sein, den man im Schilde der Satire führt. Aber es sei ihnen gesagt, daß sie in Tagen leben, wo der ehrlose Staat, dessen Bürger zu sein ihnen die Ruhe nicht stört, sich anschickt, das Werk seines Abbaus, der so harmonisch geartet sein wird wie das Wort, das ihn deckt, statt an seinen Regierenden an jenen zu beginnen, die auf dem Altar des weiteren Vaterlandes etliche Gliedmaßen zurückgelassen haben, also nicht an seinen Ministern, sondern an seinen Invaliden, und daß er es vorzieht, die Milliarden, die er seinen Erpressern schenkt, an seinen knochentuberkulösen Kindern zu ersparen. Und vor allem sei ihnen bedeutet, wie mir zumute ist, wenn ich lese, daß dieser durch und durch ehrlose Staat täglich von neuem Handlungen setzt, durch die er den Anschein zu erwecken sucht, als könnte er noch etwas an Ehre verlieren. Wie er, gegen den Schutz der Republik zu jeder Durchstecherei erbötig, Bitte sehr bitte gleich sagt, um der Habsburgerin den ordnungsgemäß ausgestellten Paß zur verbotenen Rückkehr zu erteilen, aber seine ganze Hausmeisternatur hervorkehrt, um ihn Künstlern zu verweigern, die den zuständigen Mist durch den Begriff einer edlern Theaterfreude revoltieren könnten. Wie er zu seinen bedeutendsten Steuerhinterziehern Küß die Hand Euer Gnaden sagt, für den Bettel von 200 Millionen Kronen, mit dem jener Castiglioni sich bei der Kultur vom Strafgericht loskauft; wie dieser Trinkgeldnehmer von einem Staat für das, was ihm über die Grenzen tour und retour geschmuggelt wurde, den Zoll der Hochachtung entrichtet und wie er durch seine Funktionäre, die es noch immer nicht satt haben, in solchem Milieu verbindlich zu sein, seine Journalisten zusammenrufen läßt, um ihnen über die Verwendung des Schandlohns Informationen zu erteilen, weil sich ja die Kunst schon diebisch freut, unter solchem Mäzenatentum aufzublühen: über die Verwendung von 14 000 Friedenskronen, die als eine pietätvolle Ablösungsspende für Steuern und Gefällsstrafen die ältesten Sektionschefs, Wagentürlaufmacher und Kulturbewahrer in Rührung versetzen, von einer Summe, für deren Erwerb sich der Herr Castiglioni weiß Gott weniger angestrengt hat als ich für den zehnten Teil, welchen ich den durch diesen Mißstaat Verkürzten gespendet habe, ohne dessen Dank anders als in tagtäglicher Verhöhnung meines Wirkens und Wollens zu ernten. Aber die Geister werden wieder wach, wenn die Haifische Zeitungen gründen dürfen, und es ist eine Lust zu leben, da die Castiglionis, vor denen, wenn sie ein Schlachtfeld betreten wollten, Hyänen sich in Leidtragende verwandeln würden, ein augustisch Zeitalter etablieren. Und wenn sich im Triumphzug des Raubes auf der Stätte des Menschenmords, wie es das Zeremoniell der bürgerlichen Welt in jeder Verfassung und Verkleidung verlangt, die Spitzen der Behörden einfinden und diese ganze Lüge von einer Staatshoheit aufmarschiert, so könnte die Pietät des Hasses, die ich diesen Gespenstern bewahre, zwar imstande sein, mich auf die Rede verzichten zu lassen, aber nicht auf das Gelächter!


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