Ludwig Kalisch
Paris und London
Ludwig Kalisch

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Der größte Blagueur in Paris

Blagueur! Man wird dieses Wort vergebens in einem französischen Wörterbuche suchen, denn es gehört nicht zur weißen Wäsche der französischen Sprache, und die Akademie, die sehr auf holländische 142 Reinlichkeit hält, hat es daher nicht aufgenommen. Dennoch ist es ein Wort, das jeder Franzose fast jede Minute im Munde führt. C'est un blagueur! C'est une blague! Il blague! kann man in Paris jeden Augenblick hören. Jeder Franzose ist ein Blagueur; aber nur der Franzose ist es. Daher läßt sich das Wort nicht erschöpfend im Deutschen wiedergeben, weil jedes Volk eher Blagueur besitzt als das deutsche.

Blagueur heißt eigentlich blauen Dunst machen. Nun, das könnten wir Deutsche zur Not auch. Aber das Wort drückt zugleich die Art aus, wie man diesen Dunst bereitet, und in dieser Bereitungsart sind die Franzosen Meister. Die Berliner sind gewissermaßen auch Blagueur; aber der Berliner Blagueur verhält sich zum französischen Blagueur wie sich der Berliner überhaupt zum Franzosen verhält. In dem blauen Dunst, den der Franzose macht, schwebt die Grazie; aus dem blauen Dunst der Berliner aber widert uns die Eckenstehergemeinheit an.

Als ich mich bei meiner Ankunft in Paris einem der Friseure auf dem Boulevard des Italiens zur Verschönerung übergab, fuhr der Haarkünstler, bedenklich den Kopf schüttelnd, in dem meinigen herum. Er schien so sehr bestürzt, daß ich ihn erschrocken fragte, ob er irgendein haarsträubend Unglück in meiner Frisur entdeckt habe. Er sagte mir hierauf, daß mein Kopf auf eine schreckliche Weise vernachlässigt sei, und als ich ihm versicherte, daß erst vor einigen Tagen einer seiner Kollegen seine Kunst daran probiert, antwortete er: »N'importe! celui qui vous a arrangé les cheveux n'est pas philocome.« Er sagte darauf, daß er nicht nur philocome, sondern le plus philocome sei. Alles, was er nun mit meinem geplagten Kopfe anfing, geschah zu 143 Nutz und Frommen der Philocomie. Er goß mir Eau philocome aufs Haar und nannte mir einen berühmten Chemiker, dem es nach sehr langen nächtlichen Studien und dem tiefsten Nachdenken gelungen, dieses haarliebende Wasser zu erfinden, das zwar sehr teuer sei, aber wegen seiner unzählbaren Tugenden nicht teuer genug bezahlt werden könne. Der Mann entwickelte eine solche Beredsamkeit und brauchte dabei solche originelle rhetorische Figuren, daß ich ebensowenig müde wurde, ihn zu hören, als er zu sprechen. Er ließ sich aber seine Philocomie und seine rhetorischen Blumen teuer bezahlen. Als ich einem Franzosen von diesem Friseur erzählte, sagte er: »C'est un blagueur!«

Man kann in Paris keinen Schritt gehen, ohne auf eine Blague zu stoßen. In einer Kneipe, wo man für achtzehn Sous diniert, hört man von einer Dame de Bureau sprechen. Diese Dame ist aber nichts mehr und nichts weniger als die Köchin und das Bureau ein auf einem Küchentische liegendes Brett mit einem Bogen Papier, auf welchem sie die eingehenden Sousstücke zusammenaddiert. Für die kleinsten und gemeinsten Dinge erfinden sie die größten und wohlklingendsten Namen. Kugeln, die aus Sägespänen und Kolophonium bestehen, um das Anzünden des Holzes zu erleichtern, nennen sie Boulets pyrophiles, und Bäder, in denen nichts anderes ist als unschuldiges Wasser, heißen sie Bains hydropathiques.

Unsere deutschen Philosophen beuten für ihre abstraktesten Abstraktionen nicht sosehr die antiken Sprachen aus als die Franzosen für die allerordinärsten Gegenstände.

Der Franzose nennt die Dinge nicht gern beim rechten, d. h. beim einfachen Namen; er liebt vierspännige 144 Worte, parademachende Redensarten. Ich sah jüngst einen Rattenfänger die Boulevards durchwandeln. Auf dem Rücken trug er einen Kasten, aus welchem ein hoher Galgen emporragte. An diesem Galgen baumelte ein halbes Dutzend ungeheurer Ratten. In dem Kasten lag das Gift, dessen Schärfe ihnen den Lebensfaden abgeschnitten; auf dem Kasten aber stand eine große Kriegserklärung gegen die Bestien. Pas de prison! Guerre implacable aux rats! begann diese Kriegserklärung; sie fuhr in rhetorisch geblümtem Stile gegen diese widerwärtigen Nagetiere fort und schilderte in pompösen Redensarten so sehr die tödlichen Eigenschaften dieses Giftes, daß man bei der Lektüre eine Gänsehaut bekam. »Quelle blague!«, riefen die Franzosen, als sie diesen Rattenfänger mit den sechs vierfüßigen Opfern seiner menschenfreundlichen Mordlust erblickten; aber sie gingen hinter ihm her und lasen die Kriegserklärung zu Ende.

In einer so ungeheuern Stadt wie Paris ist es eine große Kunst, sich bemerkbar zu machen, und diese Kunst erfordert eine gewisse Charlatanerie. Müssen aber selbst Gelehrte und Künstler hier mehr oder minder vom Charlatan borgen, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, so muß auch jeder Charlatan gewissermaßen Künstler sein. Er muß in seinem Fache eine gewisse Meisterschaft besitzen und sie mit so vieler Virtuosität als möglich ausposaunen können; er muß die Menge anzulocken, er muß sie angenehm zu fesseln wissen. Mit einem Wort: er muß ein Blagueur sein.

Es war an einem Sonntag, als ich zum ersten Male 145 die Champs-Elysées besuchte. Das schöne Wetter hatte eine solche unübersehbare Menschenmenge herbeigelockt, daß man sich fast jeden Schritt erobern mußte. Ich wollte den Arc de Triomphe de l'Etoile sehen, jenen herrlichen Siegesbogen, in welchem die Kunst den welterobernden Kaiser verewigt hat. Als ich nun an die Avenue des Champs-Elysées gelangte, fand ich einen undurchdringlichen Menschenknäul, der neugierig nach einem Punkte gaffte. Ich strengte meine Ellenbogen an und sah bald, daß der Gegenstand dieser Neugierde ein junger Mensch war, der, einen hellen Burnus mit goldener Stickerei um die Schultern und einen Fez auf dem Kopfe, in einem Wagen stand und den Honig seiner Suade in die horchenden Ohren des Publikums fließen ließ. Er sagte, daß er eine neue Art Bleifedern erfunden, die an Vorzüglichkeit alle Bleifedern überträfen, die je der menschliche Erfindungsgeist ins Dasein gerufen. Er nahm eine solche Bleifeder in die Hand und sagte: »Womit schneiden Sie gewöhnlich die Bleifedern, meine Herren? – ›Natürlich mit einem Federmesser‹, werden Sie mir antworten. Meine Bleifedern braucht man aber mit keinem Federmesser zu schneiden; jedes beliebige Messer genügt vollkommen, wie Sie sich gleich überzeugen werden.« Er holte nun ein ungeheueres, säbelartiges Messer herbei, hieb wild in eine Bleifeder, und als er sie nach einer Sekunde mit einer außerordentlichen Fertigkeit zugespitzt, sagte er: »Sie sehen, meine Herren, daß man mit diesen Bleifedern durchaus nicht delikat umzugehen braucht. Sie zweifeln noch? Gut! Ich will Sie 146 bald eines Bessern belehren. Sehen Sie dieses Brett, das ich jetzt ergreife? Dieses Brett ist von Eichenholz, ein festes, hartes, sehr dichtes Holz, wie Sie sehr wohl wissen. Nun, in dieses Brett werde ich mit einem Hammer die Spitze dieses Bleistiftes treiben, ohne daß sie bricht.« Die Menge gafft; der Bleistifthändler nimmt den Hammer und schlägt den Bleistift in das Brett hinein. Aber er tut noch mehr. Er schlägt mit der Spitze der Bleifeder ein Stück nach dem andern von dem eichenen Brette, ohne daß nur das geringste Stückchen von der Bleifeder abspringt, mit der er nun auf einen großen Bogen verschiedene Figuren und unter anderem den von Palmen umkränzten Hut Napoleons zeichnet.

»Vous voyez, messieurs«, fährt er dann fort, »que la mine de mes crayons ne se casse jamais et qu'elle marque aussi noir, et j'ose dire plus noir encore que l'encre.« Um nun zu beweisen, daß jede seiner Bleifedern dieselbe Eigenschaft besitzt, greift er rechts und links aus den vor ihm aufgehäuften Bleifedern, spitzt eine nach der andern mit dem bereits erwähnten langen Messer und schlägt große und kleine Stücke von dem Eichenbrette, daß die Splitter unter die Menge fliegen. Dabei spricht er beständig, macht Witze und pikante Bemerkungen über politische und soziale Zustände der Gegenwart und sucht auf diese Weise das Publikum in horchendem und gaffendem Zustande zu erhalten.

Als er die Vortrefflichkeit seiner Waren genug dargetan zu haben glaubte, sagte er: »Ich bin eigentlich gar nicht da, um diese Bleifedern zu verkaufen, sondern um meine Firma bekannt zu machen. Wie fange ich dies aber an?« Nun sinnt er eine Weile mit verschränkten Armen nach und schlägt sich dann mit den Worten: »Il me vient une idée!« vor die Stirne. Diese 147 Idee besteht darin, daß er jedem, der ein viertel Dutzend seiner Bleifedern kauft, eine versilberte, dem, der ein halbes Dutzend kauft, eine vergoldete Medaille als Prämie gibt. Diese Medaille zeigt auf einer Seite das Porträt des Verkäufers, auf der andern die Firma desselben. Nun greift die Menge zu, und ich habe gesehen, daß er während fünf Minuten mehr als zwanzig Franken gelöst.

Als ich einige Wochen später die Champs-Elysées wieder besuchte, sah ich denselben Bleifederhändler wieder. Ich drängte mich herbei, um zu hören, ob er sich in seinen Reden wiederholte. Er wiederholte sich aber nicht, sondern faßte das Publikum diesmal an einer andern Seite. »Ich weiß recht gut«, sagte er, »was die Welt von mir denkt. Sie denkt: der Mensch, der hier auf dem Wagen steht mit dem hellen Burnus um die Schultern, mit dem Fez auf dem Kopfe und dem rotgekleideten Orgelburschen hinter sich, ist ein Charlatan. Nun, meine Herren, ich gestehe frei und offen, daß ich ein Charlatan bin. Ja, ich bin ein Charlatan, weil ich in einem solchen Kostüm vor Ihnen stehe. Aber ich frage Sie, meine Herren, würden Sie in so großer Menge vor mir stehen, wenn ich nicht in solchem Anzuge vor Ihnen erschiene? Würde die Vortrefflichkeit meiner Ware allein genügen, Ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen? Gewiß nicht! Sehen Sie nun, so ist die Welt. Das wahre, das bescheidene Verdienst wird nicht beachtet, wenn es nicht die Maske von der Charlatanerie borgt. Wer ist nun schuld daran, daß ich so vor Ihnen stehe, ich oder die Welt? – Erlauben Sie, meine Herren, daß ich einen Augenblick Ihre freundliche Aufmerksamkeit in Anspruch nehme. Ich mache nicht bloß in Paris allein Geschäfte, sondern auch in den 148 umliegenden Ortschaften. Wenn ich nun in einem Dorf anlange, so heißt es gewöhnlich: ›Voilà le charlatan!‹ Nun fiel mir in einem dieser Dörfer ein Mann auf, der mich mit einem gewissen Mißtrauen betrachtete, meine Ware herabsetzte und mit beständigem Achselzucken sagte: ›Quel charlatan!‹ Ich erkundigte mich nach dem Manne und hörte, daß er als einer der abgefeimtesten Betrüger bekannt sei. Wenn er Eier in die Stadt bringe, sagte man mir, so seien nur diejenigen gut, die oben liegen, während die untenliegenden alle faul seien. Und dieser Erzschelm nannte mich mit verächtlichem Achselzucken einen Charlatan, mich, dessen Ware die Verleumdung selbst loben muß! Sehen Sie, meine Herren, so ist die Welt. Es ist hier auf Erden alles ein toller Mummenschanz. Der brave Mann muß in der Jacke des Charlatans erscheinen, um sein Brot zu verdienen, während der wirkliche Charlatan als schlichter, ehrlicher Mann gilt, weil er in einem soliden, spießbürgerlichen Rock herumgeht und ein frommes Gesicht schneidet.«

Diese Blague verfehlte ihren Zweck durchaus nicht. Das Publikum kaufte mehr als je, so daß er nach einer Viertelstunde mit seiner Ware, die in der Tat vorzüglich ist, aufgeräumt hatte.

Der größte Blagueur in Paris ist aber unstreitig Herr Aymès, der Besitzer des Bazar provençal auf dem Boulevard de la Madeleine.

Herr Aymès gehört nicht zu den Leuten, von denen geschrieben steht, daß man sie an ihren Früchten erkennen soll; denn wenn Herr Aymès nur halb so gut wäre wie seine Früchte, so würde er ohne Zweifel zu den besten Männern Frankreichs gezählt werden müssen.

Herr Aymès handelt nämlich mit südlichen und morgenländischen Delikatessen. Seine Orangen, seine 149 Pomeranzen, seine Datteln und seine Ananas sind die vorzüglichsten in Paris. Aber Herr Aymès ist ein Jesuit, und zwar einer von den Jesuiten, die in der Wolle gefärbt sind. Herr Aymès hat sich mit dem lieben Gott assoziiert, um sein Geschäft in Gang zu bringen. Es ist niemand so gut katholisch wie er. Er hat sozusagen ein alleinseligmachendes Geschäft. Sonntags ist sein Magazin geschlossen; aber damit ist er nicht zufrieden. Die Leute müssen auch wissen, warum sein Magazin sonntags geschlossen ist. Deshalb steht auf den geschlossenen Läden desselben mit großen Buchstaben geschrieben, daß er sonntags deshalb nicht verkaufe, weil der liebe Gott am siebenten Tage, nachdem er seine herrliche Schöpfung vollendet, ausgeruht hat. Weil aber der liebe Gott nach der glücklich zustande gebrachten Schöpfung ausgeruht, soll auch jeder wahre Christ, der im Herzen Gottesfurcht bewahrt, am heiligen Sonntage ruhen, dem Schöpfer dienen und kein Geschäft treiben. Nachdem er allen Parisern, die bekanntlich sonntags ihre Magazine nicht schließen, diese indirekte schriftliche Ohrfeige gegeben, macht er noch die Bemerkung, daß er an den heiligen Feiertagen keine Waren aus dem Hause verschickt, und vergißt dabei nicht, seine frommen Gründe durch biblische Zitate darzulegen.

Die Schaufenster seines Magazins bieten die interessanteste naturhistorische Lektüre. Über jeder seiner exotischen Waren hängt eine Beschreibung derselben, so daß man vor seinem Magazine den halben Linné studieren kann.

Da nun Herr Aymès als verständiger Mann sehr gut weiß, daß die Pomeranzen und die Ananas nicht für die demokratische Canaille wachsen und daß 150 wahrhafte Republikaner sehr mäßig leben und keine überzuckerten Orangen essen, so ist Herr Aymès nicht nur ein Feind der Republik, sondern ein entschiedener Legitimist. Der Wahlspruch der französischen Republik: Liberté, Egalité, Fraternité! dünkt ihm eine niederträchtige Blasphemie auf die Heilige Dreifaltigkeit. Herr Aymès ist Henriquinquist und schwärmt für Gott und die ältere Linie der Bourbonen, die bekanntlich große Feinschmecker waren. Er läßt keine Annoncen in republikanische oder orleanistische Blätter einrücken; sein Organ ist die »Opinion publique«. Um nun meinen Lesern einen Beweis zu geben, welch ein Virtuose Herr Aymès in der Kunst der Blague ist, möge hier folgende Anzeige stehen, die er am 30. Dezember vorigen Jahres in die »Opinion publique« einrücken ließ. Ich gebe diese Anzeige absichtlich im Original, weil sie, selbst durch die gelungenste Übersetzung, die Hälfte ihrer Originalität verlieren und weil mancher Ungläubige an der Echtheit dieses Dokumentes zweifeln würde, wenn er es nicht im Urtext läse. Die Anzeige lautet:

»Les Abonnés sont invités à ne pas se dessaisir du présent numéro de ce journal, et à le mettre en réserve, afin de l'avoir toujours sous la main, pour le consulter au besoin comme un memento hygiénique de la plus haute importance.

Restauration
des denrées, Remède souverain contre les Révolutions

opérées par les mixtions, contrefaçons, falsifications, poussées à un tel point que l'on entend demander dans les magasins de vins: ›Du Madère fabriqué à Cette.‹ 151 Espérons que le demisiècle qui va commencer verra la Restauration des denrées réprimer l'anarchie qui règne dans l'alimentation publique.

La réunion de la confiserie du Nord et du Midi au siège de notre etablissement, 17, Boulevard de la Madeleine, qui se distingue par une élégante marquise couronnant la porte d'entrée de la boutique centrale, où se lit notre nom, est un grand événement qui va faire époque au premier jour de la nouvelle année du demisiècle qui va commencer, et devra contribuer à confirmer la similitude, l'identité qui existent entre Providence et Provence, n'ayant entre elles d'autre différence qu'une idée (I D).

Là on verra tous les fruits confits du Midi, à côté de la succulente mirabelle de Metz, la pâte d'abricots de Clermont, faisant pendant à celle de coings de Baume-les-Dames, la pâte de Malaga, avec la goyave des îles, l'angélique de Niort avec le bâton de sucre de pommes de Rouen, le nougat blanc de Marseille à la vanille, parsemé de pistaches avec le calisson et le biscotin d'Aix; le dépôt de chocolat de Bagnères-de-Luchon, celui de l'élixir végétal et de la liqueur de table de la Grande-Chartreuse; enfin celui des grands vins de Bordeaux, savoir: Médoc, premier cru, à 1 fr. la bouteille; St. Julien, 2 fr.; Léoville, 3 fr.; et à 5 fr. au lieu de 6 fr. tous les crus de haut rang; le rouge de la Malgue et le blanc sec de Cassis à 1 fr. 50 c.

Tous les journaux ayant annoncé le dépôt qui nous a été confié de la praline à la vanille de Bourges, nous n'avons plus à en parler. Nous craignons seulement que son arrivée ne suscite une nouvelle Révolution parmi les bonbons. En effet, quoiqu'elle soit étrangère, cette praline élève la prétention de se faire proclamer 152 reine des étrennes à perpétuité. Mais l'orange confite entière avec sa chair, se présentant comme légitime souveraine de toutes les friandises sucrées, opérera sans coup férir, en vertu de ses titres d'ancienneté, une Restauration dans les bonbons.

Mille oranges, mandarines nous arrivent de Malte par paquebots, et de Marseille par courrier. La douceur et la suavité de ces oranges ont fait, l'an dernier, les délices des soirées; nous prévenons que pour en avoir il faut se hâter.

Nous nous arrêterons à l'orange confite entière avec sa chair, non pour en faire l'éloge, il y a longtemps que son passeport de noblesse lui a été signé, mais seulement pour dire que nous en avons deux mille environ en jolis panier suisses découpés, et en boîtes à filets dorés. Une immensité de paniers suisses nattés, de toutes les formes, grandeurs, et de tous les prix, seront garnis de fruits confits pour déterminer ceux qui sont embarrassés en ne sachant quoi donner. Nos marrons glacés à la vanille, sortant des foumeaux si renommés de M. Demarquay, récoltés au Luc, mûris sous notre beau soleil du Midi, ne seront plus exposés à se briser dans des sacs; ils seront placés sur couche, avec soin, dans les boîtes à filet d'or; il était temps que le meilleur bonbon qu'on puisse manger fût offert sous une élégante enveloppe.

Quant aux bonbons, nous nous bornerons à annoncer que tout ce qu'il y a de bon, élégant, distingué, gracieux, nous est arrivé, comme par enchantement, de toutes les contrées, pour se ranger et prendre place dans notre établissement, qui, au dire de tous ceux qui l'ont visité, est celui qui offre la plus grande variété.

L'ennui naquit un jour de l'uniformité.

153 Nous terminerons par les objets de fantaisie, reconnaissant notre insuffisance à exprimer tout ce qu'il y aurait à dire à ce sujet, tant par la multitude que par leur beauté, nous voulons menager cette agréable surprise aux personnes qui nous honoreront de leur visite.

Enfin, dans la crainte de nous rendre indiscret en publiant la nomenclature détaillée de toutes nos bonnes denrées, nous ajouterons seulement que les huiles, vinaigres, vins fins, liqueurs, comestibles les plus recherchés, thon mariné, pâté de thon, anchois, olives farciés, enfin tout ce qui peut contribuer au menu d'un succulant dîner, se trouve dans notre établissement à la disposition de tous les gourmets et gourmands, ainsi que des tempérants. La boîte de réglisse à la violette et la pâte de guimauve en bâtons sont trop connues pour qu'il soit nécessaire de vanter leur vertu.

La décoration, l'élégance et la bonne tenue de nos magasins, qui ne le cèdent en rien aux maisons de nouveauté, devront concourir à nous faire traiter directement avec les maîtres et maîtresses de maison qui n'on pu encore faire usage de nos denrées, et à qui nous faisons appel, et qui, nous l'espérons, comprendront que s'ils ne confient pas à des intermédiaires le choix de ce qui doit couvrir et paver leur corps, à plus forte raison est-il de leur intérêt d'aller eux-mêmes choisir tout ce qui tend à conserver et à ameliorer leur santé.

Entraîné par nos convictions, nous ne terminerons pas sans dire deux mots d'une Restauration qui renferme en elle quelque chose de sublime, puisqu'elle a pour objet l'accomplissement d'un commandement de la meilleure des constitutions. La reproduction de la légende qui se lit sur la frise de nos magasins fera comprendre notre pensée:

154 Lorsque spontanément et par croyance, tous les magasins fermeront le dimanche, comme le fait le Bazar provençal fondé et dirigé par M. Aymès de Marseille, la France alors cessera sur ce point de scandaliser ses voisins, et les Révolutions tireront à leur fin.

Quoique notre exemple sur la sanctification du dimanche soit si peu imité, et que, dans le siècle où nous vivons, il soit aussi surprenant de voir un magasin fermé le dimanche qu'il l'aurait été d'en voir un ouvert dans les siècles passés: cependant, comme il est démontré dans les annales, ce qu'aujourd'hui chacun sait, qu'il n'est pas de gouvernement possible chez les peuples sans croyance, nul doute qu'un jour notre exemple ne soit imité. En attendant nous continuerons néanmoins comme nous avons commencé.

Qu es na pounçu, pou pa mouri cara.

(Qui est né pointu ne peut pas mourir carré.)

Cependant, à cause de la vente des étrennes qui comme les jours de foire ne peut ni se devancer ni se reculer, les deux dimanches qui précèdent et les deux qui suivent le premier jour de l'an, notre établissement restera ouvert au public empressé de se fournir de fruits confits, dont il nous est arrivé des wagons complets. Si quelques pharisiens modernes se scandalisaient, ce serait le cas de les renvoyer à la sublime réponse qui fut faite à leurs devanciers: ›Qui de vous, si son âne ou son bœuf vient à tomber dans un puits, ne se hâte de l'en retirer aussitôt, le jour même du sabbat?‹

Aymès,
Fondateur du Bazar provençal, 17,
Boulevard de la Madeleine
et 114, Rue du Bac.
«

155 Das heißt doch Wind machen! Herr Aymès bietet den gläubigen Legitimisten und den legitimistischen Gläubigen ebensoviel Delikatessen in Worten als in Früchten, und er beutet die Theologie und die Naturgeschichte, den Himmel und die Erde aus, um seine Kunden besser ausbeuten zu können. Zwar verstehen sich alle Pariser auf die Kunst, den Leuten das Geld aus der Tasche zu locken; aber ein solcher Mangel an Verschämtheit, wie ihn Herr Aymès in dieser schönen Kunst entfaltet, hat in ganz Paris seinesgleichen nicht. Wenn Herr Aymès einst seine gesammelten Anzeigen, seine Blagues complètes, herausgibt, so würde diese gewiß sehr bändereiche Sammlung die wichtigste Quelle für das Studium der Blau-Dunst-Fabrikation werden.

Vielleicht wird das eben angeführte Musterstück, in welchem die Schlagworte nicht von mir, sondern von dem Verfasser selbst unterstrichen worden, etwas zur Verbreitung der Blague in Deutschland beitragen. Vielleicht wird in Berlin oder Wien, in München oder Hannover sich ein Krämer finden, der jene Schlagworte auf die deutschen politischen Zustände anwendet. Deutschland besitzt ja so viel Krämer!

Und sollte Herr Bassermann, der ein Krämer, Politiker und Buchhändler zugleich ist, sich nicht zur Herausgabe einer deutschen Bearbeitung der Aymèsschen Werke bereitwillig zeigen? 156

 


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