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Spanisch.
Desgl. <vgl. zu Nr. 17> p. 331.
Auf einem hohen Felsen,
Der Trotz den wilden Wellen
Dastehet Tag und Nächte
Und seine Seiten darbeut;
Da saß ein armer Fischer,
Sein Netz lag auf dem Sande;
Ihn hatte Glück und Freude
Mit seiner Braut verlassen –
O wie er traurig klagte!
Daß unter ihm die Wellen
Und hinter ihm die Felsen,
Und rings um ihn die Winde
In seine Lieder ächz<t>en:
»Wie lange, süsse Feindin,
Wie lange willt du fliehen?
Willt härter, als der Fels seyn,
Und leichter als die Winde! –«
O wie er traurig klagte!
»Ein Jahr ists, Undankbare,
Seit du dies Ufer flohest,
Das, seit du flohest, wild ist,
Und stürmt wie meine Seele:
Mein Netz entsinkt den Händen,
Wie mir das Leben hinsinkt,
Mein Herz zerbricht am Felsen,
Wie diese Welle spaltet.«
O wie er traurig klagte!
»Der über Land und Wogen
Den schnellsten Raub ereilet,
Und jeden Flüchtling haschet,
O Liebe, leichter Vogel,
Was helfen dir die Flügel?
Was helfen dir die Pfeile?
Wenn die dir immer fliehet,
Die mir mein Alles raubet!«
O wie er traurig klagte!
Daß unter ihm die Wellen
Und hinter ihm die Felsen,
Und rings um ihn die Winde
In seine Lieder ächzten.