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Tagebuchblätter.
Noch webt der Kindheit Dämmrung ihr ums Haupt Und läßt sie träumen kaum von künft'ger Blüte; Dein Wahn nur ist's, der mehr zu spüren glaubt; Drum still, mein Herz, und dein Geheimnis hüte! Doch einst, ach, wird sie einst die Deine sein? So schwank' ich Stund' um Stunde. Nacht wird Tag |
Schlage nicht die feuchten Augen Junges süßes Leben schauert |
Laß andre nur im Reigen Dein Auge tief und minnig, So hat die Frühlingssonne Mir gab den Wohllaut eigen, |
Als ich vertieft heut lag am Waldesrand, Und als ich spät im Dunkeln dein gedacht, Was hilft's der Welt, daß sie mich von dir trieb? |
Des Mondes Silber rinnt Und wie kein Halm sich regt, Wie klar erscheinst du mir Ich fühl's in sel'ger Ruh': |
Weil mein Mund den klugen Leuten Laß an Babels Turm sie bauen! Und so leb' ich Stund' um Stunde |
So wundersüß hab' ich geträumt zur Nacht, |
Mag auch heiß das Scheiden brennen, Ist kein Wasser so ohn' Ende, Über Berg' und tiefe Tale, Und die Wind' und Wolken tragen Überall, wohin ich schreite, Und ich bin so froh und stille, |
Es war im tiefsten Waldrevier, Da sah auf deinem Angesicht Und wie ich sog den Himmelsstrahl, Ein Siegel lag auf meinem Mund, Und durch die Brust mir frisch und kühl Wie lang wir blieben, weiß ich nicht; |
Der Wald wird dichter mit jedem Schritt; |
Nun hast du dich ergeben Nimm hin denn sonder Schranke, Gott schickt hinfort uns beiden |
O fühl's an meines Herzens Schlage, Ach, seit in holdem Selbstvergessen Im deines Herzens lauterm Grunde Du willst nur lieben, glauben, ahnen; Oft staun' ich, wie dein klar Gemüte |
Über die sonnigen Bergesgipfel Alles Gealterte will sich verjüngen, Ziehende Schwäne droben im Blauen, |
Nun komm, mein süßes Weib, und rasten wir, |
Wachst du noch einmal auf zum Schmerz |
Nun hallt der Menge dumpf Gebraus Beglückt, wer nach mühsel'gem Tag Am Fenster lehn' ich still und seh' Der Schnee fällt draußen auf ein Grab! |
Wie die Stunden leise fluten, Wie Gesang entfernter Schwäne Und den Schmerz, der mich zerrissen, Wie gereift von heil'gem Feuer, |
Meiner Heimat Buchen grünen Waldesrauschen, Meeresbrausen, Durch der Wipfel dunkles Weben, Meeresbranden, Waldesschauer, Singt dem Müden, Sehnsuchtskranken Ach, und wie mein irdisch Wesen |
Manchmal, als ob ich dich noch hätte, Es webt um deine reinen Züge Und bist du plötzlich dann verschwunden, Ein Hauch ist über mir geblieben, |