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Woran ich denk'? – An meines Lebens Morgen,
Als noch so ungestüm, so frei von Sorgen
Das jugendliche Herz mir schlug,
Als vor mir, ein besonnter Meeresspiegel,
Die Hoffnung lag, als der Gedanke Flügel
Und als die Liebe Rosen trug.
Da weilt' ich abends, ohne zu ermatten,
Im Regen, nur um einen flücht'gen Schatten
Am hellen Fenster zu erspähn;
Und selig war ich, durft' ich aus der Ferne
Nach ihrem Auge wie nach einem Sterne
Im tiefen Blau des Himmels sehn.
Ich sah im Duft der Lilie, die mit Schweigen
Sich auftat, ein Gebet zum Himmel steigen,
Und meine Seele kniete mit;
Ich hörte Lieder im Geräusch der Quellen,
Die mir der Wind mit Sinken und mit Schwellen
In ungewisse Strophen schnitt.
Ja, ich war fromm und frei und rein. Ich glaubte
An jede Reinheit, und mit stolzem Haupte
Sah ich hinab auf das Gewühl,
Das unter mir im engen Horizonte
Schaffen, sich freun, leben und sterben konnte,
Des Windes und der Wellen Spiel.
Nun hab' ich, ach, geschaut, erkannt, genossen;
Die Blüt' ist hin, der Farben Schmelz zerflossen,
Ich bin erprobt in Lust und Schmerz.
Ich ward ein Mann, doch konnt' ich nichts erlangen
Als wen'ge Lieder, sonnverbrannte Wangen
Und dieses sehnsuchtsvolle Herz.
Und jene Zeit, da mir so unermessen
Die Welt noch schien, fast hab' ich sie vergessen;
Nur manchmal, wenn der Feigenbaum
An meinem offnen Fenster leise rauschet
Und still durchs Laub des Mondes Sichel lauschet,
Blickt sie mich schmerzlich an im Traum. |