Emanuel Geibel
Gedichte
Emanuel Geibel

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XL.

    Es rauscht das rote Laub zu meinen Füßen,
Doch wenn es wieder grünt, wo weil' ich dann?
Wo werden mich die ersten Schwalben grüßen?
Ach ferne, fern der Süßen,
Und nimmer bin ich mehr ein froher Mann.

Sonst sang ich stets durch Flur und Bergeshalde
Im braunen Herbst, in flock'ger Winterszeit:
O schöner Frühling, komm zu deinem Walde,
Komme balde, balde, balde!
Nun sing' ich: Schöner Frühling, bleibe weit!

Umsonst! Wie jetzt sich Heid' und Forst entkleiden,
So blühn sie neu; was kümmert sie mein Gram?
Das Veilchen kommt, ich muß es eben leiden,
Muß wandern und muß scheiden,
Doch o! wie leb' ich, wenn ich Abschied nahm!

 


 


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