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Über die Haushälterin des Herrn Pfarrers Liborius Dornblüth zu Gampelskirchen hätte auch das allerliberalste Witzblatt keine Scherze machen können. Sie war nahe an die Siebzig und konnte bequem die Großmutter des jungen Pfarrers sein, der erst im Jänner seinen siebenundzwanzigsten Namenstag gefeiert hatte. Aber wenn Pfarrer Dornblüth auch eine Zwanzigerin zur Köchin gehabt hätte, so hätte sich doch in der ganzen Gegend kaum eine böse Zunge gefunden, die sich einen faulen Witz erlaubt hätte. Der Herr Pfarrer, das stand fest, nahm es ernst mit seinen Pflichten, so blutig ernst, daß seine Vorgesetzten manchmal mit den Köpfen schüttelten. Der bischöfliche Vikar, der ihn vom Seminar her kannte, hatte erst unlängst zum Bischof gesagt:
»Glauben Sie mir, Hochwürden, von dem Pfarrer Dornblüth werden wir noch einmal Außerordentliches erleben.«
Der Pfarrer ging auf in seiner Arbeit. Die Seelsorge, die er aufs peinlichste erfüllte, ließ ihm, da seine Gemeinde nur klein war, viel freie Zeit, und diese Zeit füllte er teils mit einem angestrengten Studium, teils mit Kranken- und Armenbesuchen aus. Aber obwohl feststand, daß er den ganzen Jahresertrag seines kleinen Vermögens und sicher die Hälfte seiner Pfarrgelder zu wohltätigen Zwecken hergab, obwohl man ihm ansah, daß er sich die Pfennige absparte, um sie den Armen geben zu können, genoß er doch keine rechte Beliebtheit.
Der einzige Luxus, den sich der Pfarrer gönnte, war das Abonnement auf drei oder vier Dutzend klerikaler Blätter. Er begnügte sich nicht mit deutschen Zeitungen, er hielt auch den »Osservatore«, die »La Croix«, sowie belgische und spanische Zeitschriften. Auch bekam er allmonatlich eine Sendung von Büchern aus der Bibliothek zu Würzburg. Die Herren von der Presse kamen bald hinter diesen Eifer, so blieb es denn nicht aus, daß Pfarrer Dornblüth unbezahlter und also um so beliebterer Mitarbeiter an einer ganzen Reihe von katholischen Blättern wurde. Wie alles, so nahm er auch diese Mitarbeit außerordentlich ernst, er feilte und schliff tagelang an seinen Aufsätzen herum und oft genug kam es vor, daß er die ganze Nacht hindurch bis zur Frühmesse arbeitete.
Die alte Haushälterin, die sah, wie ihr Herr sich körperlich aufrieb, wie seine Wangen täglich eingefallener und bleicher wurden, setzte sich eines schönen Tages hin und schrieb einen langen Brief nach Würzburg. Sie konnte sich das schon erlauben, sie war bei dem Vorgänger und Vorvorgänger des Pfarrers nun schon über vierzig Jahre auf dem Pfarrhof und kannte die Herren da oben fast alle persönlich.
Der Vikar, der sich für Dornblüth interessierte, sprach mit dem Bischof. Es lag auf der Hand, daß die biedere Alte kein Wort zu viel gesagt hatte, es mußte also zum Besten des Pfarrers etwas geschehn, wenn auch gegen seinen Willen. Nach langem Beraten fand man einen Ausweg. Die Schulaufsicht in der Gegend von Gampelskirchen war frei geworden, da der alte Pfarrer, der sie bisher ausübte, gebeten hatte, ihn davon zu entbinden. Diesem Gesuch wurde also entsprochen und Liborius Dornblüth die Schulinspektion übertragen. Mit dieser für den so jungen Pfarrer ganz besonderen Auszeichnung konnte man aber leicht den Wunsch verbinden, »man erwarte, daß der Pfarrer nunmehr seine publizistische Wirksamkeit einschränke, um die neue Tätigkeit nicht zu vernachlässigen«. Man hoffte, auf diese Weise, ohne den Pfarrer irgendwie zu verletzen, ihn von der gesundheitsschädlichen Nachtarbeit fern zu halten; auch, glaubte man, würde das Herumreisen in die verschiedenen Ortschaften und Dörfer des ziemlich ausgedehnten Bezirkes von kräftigender Wirkung für ihn sein.
Liborius Dornblüth dankte tief gerührt für die ihm gewordene Auszeichnung. Er stellte sofort jede Mitarbeit an den Blättern ein, ja, er bestellte sämtliche Abonnements ab und behielt nur ein kleines Kreisblättchen bei. Dafür aber widmete er sich mit wahrem Feuereifer der Schulaufsicht, glücklich, seiner Kirche auf einem neuen Gebiete dienlich sein zu können. Seine Revisionen wurden bald der Schrecken aller Schullehrer, an keinem Tage konnte man vor seinem Besuche sicher sein. Heute war er in Dingelfingen, morgen in Neulötting, übermorgen in Traunheim. Dabei hörte er stundenlang dem Unterrichte zu, stellte selbst Fragen und beschäftigte sich mit allen Einzelheiten. Es läßt sich nicht leugnen, daß die Erfolge, die in dieser Zeit in den Schulen seines Bezirkes erreicht wurden, ganz außerordentlich gute waren; gradezu überraschend aber waren die Fortschritte, die von den Kindern in der Religion gemacht wurden.
»Wann's so weitergeht,« sagte eines Abends der dicke Pfarrer von Baumbach zu seinen Stammtischfreunden im ›Blauen Ochsen‹, »wann's so weitergeht, so kenna dö Buabn bald selber auf d' Koanzl steig'n. Unsaoans brauehts da nimma!«
Eines Abends kam Pfarrer Dornblüth ganz aufgeregt von einer Tagfahrt heim. Er faßte sich fortwährend mit den Händen an den Kopf und vermochte keinen Löffel Suppe zu essen.
»Es geht nicht so weiter!« rief er. »Man muß da einschreiten!«
»Um Gottes willen, Hochwürden, was ist denn geschehn?« fragte erschreckt die alte Haushälterin.
Er antwortete nicht, aber als sie nicht nachließ und immer wieder fragte, wurde er aufgebracht.
»Die Botanik!« schrie er wild. »Die Botanik!«
Er besann sich sofort und bereute sein unschickliches Aufbrausen.
»Ich bitte Sie inständig, mir zu verzeihen, Frau Obermüller!« sagte er leise. Und ganz, ganz sanft, aber mit einem unglaublichen Hasse im Tonfall fügte er hinzu: »Die Botanik!«
Von dem Tage an war er in den Schulen wie umgewandelt. Er ließ in seiner Gegenwart nur mehr Botanik unterrichten. Dann sagte er zu dem Lehrer: »Ich danke sehr!« und ging.
Der Lehrer und Küster Langemeier sagte am Abend zu seiner Frau:
»Ursel, Ursel, es bereitet sich was vor!«
»Was soll sich denn vorbereiten?« fragte die Ursel.
Langemeier erzählte ihr von dem Pfarrer Dornblüth.
»Er sagte zu mir: Ich danke sehr!« schloß er seinen Bericht. »Aber er sagte es so, daß man meinte, er wünsche mich noch heute für meine Sünden lebendig braten zu lassen!«
Der Lehrer hatte recht, es bereitete sich wirklich etwas vor. Der Pfarrer arbeitete wieder die ganzen Nächte hindurch.
An einem frühen Morgen saß er, als die Haushälterin herunter kam, schon auf der Veranda. Er sah übernächtig aus, aber dabei so glücklich und zufrieden, daß der alten Frau das Herz aufging.
»Ich werde gleich Kaffee kochen,« sagte sie, »in fünf Minuten ist alles fertig.«
»Ja,« sagte der Pfarrer, »machen Sie ihn nur gut heute! Und wenn Sie vielleicht ein wenig Schinken haben – aufs Brot –«
Die Alte sah ihn starr an, dann drehte sie sich rasch um und lief in die Küche. Die Tränen kamen ihr in die Augen. Der Herr Pfarrer wollte Schinken haben, Schinken!! Es mußte etwas außerordentlich glückliches geschehn sein!
Später gab ihr der Pfarrer drei große Briefe, die mußte sie zur Post bringen und einschreiben lassen.
Der eine ging nach Würzburg an den Bischof, darin war ein Schreiben des Pfarrers und die Abschrift einer Bittschrift. Die beiden andern aber enthielten die Bittschriften selbst, die eine war an die Reichsratskammer gerichtet und die andere an das Haus der Abgeordneten in München.
Der Abgeordnete von Dalier, der Mitglied der Petitionskommission war, las sie zuerst:
Sie lautete:
»Bittschrift des Pfarrers Liborius Dornblüth zu Gampelskirchen
um Erlaß eines Gesetzes betreffs unverzüglicher Einstellung des Naturkunde-Unterrichts – und insbesondere der Botanik – in allen öffentlichen und Privatschulen des Königreichs Bayern wegen Gefährdung der Sittlichkeit.
Es ist«, so führte der Bittsteller aus, »dank der segensreichen Initiative der Fraktion des Zentrums in den letzten Jahren in den Landen der bayerichen Krone vieles geschehn, um der wie ein häßlicher Moloch ihr Haupt frech erhebenden Sittenlosigkeit entgegenzutreten. Das Nackte ist aus den Schaufenstern, in denen es sich wohnlich einzurichten trachtete, verbannt worden. Bücher und Zeitschriften unkeuschen Inhalts werden nach Möglichkeit von dem Publikum ferngehalten. Es läßt sich nicht verkennen, daß mehr und mehr treue und sittenreine Söhne der Kirche in die Stellen einrücken, die bisher von zweifelhaften liberalen Personen besetzt waren. Und trotz alledem steht es leider fest, daß nach wie vor die Moral in unserem armen Lande noch arg darnieder liegt. Ein schmutziges, aber untrügliches Kennzeichen dafür ist die Statistik; sie zeigt uns, daß in den Städten sowohl, wie auf dem flachen Lande die Zahl der unehelichen Geburten, die ohnehin erschreckend groß ist, sich noch vermehrt. Sich vor dieser Erkenntnis, so ekelerregend sie auch sein mag, verschließen, heißt Vogel-Strauß-Politik treiben: ein guter Arzt aber legt den Finger in das offene Geschwür, sucht nach der Ursache und schneidet, wenn er den krankheiterregenden Herd gefunden hat, ihn mit scharfem Messer heraus. Der Bittsteller lebt der heiligen Überzeugung, endlich die Wurzel des Übels gefunden zu haben, deren schleichendes Gift den ganzen Organismus unseres Volkes durchzieht. Sie liegt In der Schule und sie heißt: Botanik!
Bittsteller ist in seiner Eigenschaft als Schulinspektor – in vierzehn Gemeindeschulen, einer Realschule, einer Bürgermädchenschule und einem Lehrerseminar – häufig Zeuge der schamlosesten Vorgänge. Unter Anleitung der Lehrer, die darin nur den vorgeschriebenen Unterrichtsbüchern folgen, werden die jungen Seelen genötigt, das Geschlechtsleben der Pflanzen bis in die kleinste Einzelheit zu studieren. Ohne mit der Wimper zu zucken, führt der Lehrer die reinen Gemüter in einen Pfuhl des Lasters, in ein Sodom der unerhörtesten Perversitäten. Der ganze Unterricht in der Botanik ist nur zugeschnitten auf eine Betrachtung der ekelhaften Ausübung ihrer Geschlechtstätigkeiten! Bis in das Kleinste wird den Kindern z.B. der Bau des weiblichen Geschlechtsteiles der Blumen, des sogenannten Stempels, auseinandergesetzt, nicht nur im Bild, sondern gar an den Pflanzen selbst. Sie werden gezwungen, die Narbe, den Griffel, den Fruchtknoten, den Keimmund, den Keimsack zu zeigen. Statt vor Scham in den Boden zu sinken, setzt ihnen der Lehrer mit zynischer Offenheit auseinander, wie die Pflanzen bald eine Selbstbefruchtung, bald eine Fremdbefruchtung vorziehen. Er erklärt den harmlosen Knaben oder Mädchen haarklein, wie die Blume durch ihre Farbe und ihren Duft die Insekten anlockt, wie diese in die Blume hineinkriechen, um den Honig zu naschen, den ihnen die Blume gewissermaßen als Belohnung für ihre kupplerische Tätigkeit bietet. Er setzt ihnen auseinander, wie die Käfer, Bienen, Hummeln, nachdem sie in der einen Blüte sich mit dem männlichen Blütenstaub beschmiert haben, nunmehr in die nächste Blüte fliegen, um dort auf der weiblichen Narbe den ekelhaften Staub wieder abzustreifen und sie so zu befruchten!
Wahrlich, in einem Bordelle können nicht widerwärtigere Gespräche gepflogen werden! Was nutzt es, daß in jedem anderen Unterricht, in der Geschichte, in den Sprachen usw., peinlich alles Unkeusche und Unsittliche ausgeschlossen wird, wenn man in der Botanik das Geschlechtliche geradezu zum Mittelpunkte des ganzen Unterrichts macht? Denn es wird zum Mittelpunkte gemacht, das kann und wird niemand abstreiten wollen! Sind nicht schon die botanischen Systeme nur auf den Befruchtungs- und Geschlechtsunterschieden der Pflanzen aufgebaut?
Man glaubt ein Lehrbuch griechischer Hetären über die ars amatoria vor sich zu haben, wenn man die Kapitelüberschriften des »klassischen« Werkes des sogenannten Naturforschers Linné liest. Er teilt die Pflanzen in Klassen ein nach – der Zahl der männlichen Geschlechtsteile! Und die Klassen wieder in Ordnungen – nach der Zahl der weiblichen Geschlechtsteile!! Erste Klasse: Monandria, Pflanzen mit einem weiblichen und einem männlichen Geschlechtsteile. Das scheinen die einzigen halbwegs anständigen Pflanzen zu sein! Aber dann geht's weiter: Diandria, Triandria, Tetandria und so weiter, bis wir in der XIII. Klasse die Polyandria treffen! Also: zwei, drei, vier und schließlich zahllose männliche Teile immer gegenüber einem weiblichen. Natürlich finden wir auch das Gegenteil, die Polygamia, in der XXIII. Klasse! Am schmachvollsten geht es in der XX. Klasse zu, der mannweiblichen, Gynandria, in der die verschiedenen Geschlechtsteile zusammen wachsen! In diesen Pfuhl von Perversitäten und Gemeinheiten muß das arme Kind – gezwungen von der Regierung – untertauchen!
Muß es nicht angeben können, wie viel Stempel und wie viel Staubgefäße, d.h. wie viel männliche und weibliche Geschlechtsteile eine jede Blume hat? Muß es nicht die Art der Befruchtung genau angeben können? Den Gang der Entwicklung der Frucht im einzelnen schildern? Wie aber will das Kind seine Seele rein halten, wenn es zum Beispiel folgende Fragen beantworten soll:
»Warum hat diese Blume eine so schöne leuchtende Farbe?«
Das Kind antwortet: »Um die zur Befruchtung nötigen Insekten anzulocken.«
Der Lehrer fragt weiter: »Warum hat sie einen so prächtigen Duft?«
Das Kind: »Aus demselben Grunde!«
Der Lehrer: »Warum birgt die Blume tief im Kelche den süßen Honig?«
Das Kind: »Um die Insekten zu verlocken, ganz hinein zu kriechen und so die Befruchtung zu vollziehn.«
Kann eine Dirne sich mit ihrem Liebhaber schamloser unterhalten?! Aber es kommt noch schlimmer. Bittsteller bringt folgende Tatsachen zur Kenntnis des hohen Hauses.
In der Nähe des Dorfes Neulötting befindet sich ein großer Kastanienwald. Sei es nun, daß sich dort nicht genügend Insekten zu Kuppeldiensten finden, sei es aus einem andern Grunde, jedenfalls werden die armen Schulkinder alljährlich einmal zu einer jeder Beschreibung spottenden Verrichtung gebraucht. Alljährlich am zweiten Dienstage im Monat Mai fällt die Schule des Nachmittags aus und die Kinder ziehn unter Führung ihrer Lehrer und eines alten Försters in den Wald hinaus. Dort brechen sie große Zweige mit Blütenkerzen ab und durchziehn dann jubelnd und singend den Wald, wobei sie mit den Zweigen in die Blütenäste der Bäume schlagen, um so die Befruchtung zu vollziehn. Auf Kosten der Gemeinde, der der Wald gehört, bekommen die Kinder nach getaner Arbeit – die Feder sträubt sich, das reine Wort »Arbeit« für solch ein Werk niederzuschreiben! – im Forsthause Wurstbrötchen und Kaffee. Als Kuppellohn, gradeso wie die Insekten Honig erhalten! Das alles geschieht unter den Augen der Regierung, der Gemeinde, der Geistlichkeit, ohne daß sich eine Stimme erhebt, die sich gegen ein Treiben wendet, wie es Gomorrha nicht schlimmer kannte!
Aber das ist es eben: diese pestartige Krankheit hat sich so tief eingefressen in das Herz des Volkes, daß man ihrer gar nicht bewußt wird, ja, sie wie eine natürliche Erscheinung hinnimmt. Wie die wilden Völker in schamloser Nacktheit herumlaufen, wie die Hure mit brutaler Selbstverständlichkeit über die erschrecklichsten Sachen schwatzt, genau so geht es heutzutage in christlichen Schulen zu und kein Mensch findet etwas dabei!
Ein Schrei der Entrüstung erschallt aus dem Munde des Bittstellers und er hofft, daß dieser Schrei ein Echo in Millionen katholischer Kehlen finden möge! Hier setze man das Messer an, schneide das eiternde Geschwür aus dem Fleische des Volkes! Das Beste wäre es ja, alle Pflanzen auf der ganzen Erde auszurotten, diese wollustgierenden, blutschänderischen, perversen Geschöpfe mit Stumpf und Stiel auszurotten. Bittsteller ist sich wohl bewußt, daß wir zurzeit außerstande sind, dieses Mittel anzuwenden, das ein späteres, reineres und christlicheres Geschlecht zweifellos benutzen wird. Aber ein anderes können wir tun, wir können das schamlose Geschlecht der Pflanzen einfach übersehn: es existiere nicht mehr für einen guten Christen! Und der erste Schritt hierzu ist der: »Fort mit dem Botanikunterricht aus den Schulen!«
Caveant consules! Möge das hohe Haus den Rat des Bittstellers beherzigen, solange es noch nicht zu spät ist! Möge es die Seelen unserer Kinder, die Zukunft des bayerischen Volkes reinhalten von einer jauchigen Fäulnis, die die Dirne Wissenschaft in einem Jahrhundert des Unglaubens ausgespien hat!«
Als der Berichterstatter der Petitionskommission, Herr von Dalier, so weit in seiner Lektüre gekommen war, hielt er inne, um eine Prise zu nehmen.
»Heiliger Polykarp!« sagte er nachdenklich. »Der Mann kommt entweder ins Irrenhaus –« Er nieste zweimal heftig.
»– oder –« fuhr er etwas bestimmter fort, »oder er wird einmal bayerischer Kultusminister.«