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Am Künstlertisch im ›Blauen Bändchen‹ in der vierundvierzigsten Straße Neuyorks saßen sie beim Luncheon und ärgerten sich. Hetty Preißler ärgerte sich, weil das gestrige Konzert wieder mal fünfzig Liebesbriefe ihrem Mann gebracht hatte, und Fritz Preißler ärgerte sich, weil seine Frau über solchen Unsinn sich ärgerte. Hans Hengel, der Maler, grollte dem Schicksal, weil sein Hauswirt durchaus die Miete verlangte. Sehr ärgerlich war Baronin Marah, weil man ihr ein Manuskript zurückgeschickt hatte, und der Ire, Bischof Rython, ärgerte sich schwer, weil die Washingtoner Regierung noch immer nicht für Sinn-Fein eintrat. George Sylvester war mißvergnügt, weil die ›Tribune‹ schon seit zwei Wochen keinen Hetzartikel gegen ihn gebracht hatte und Lady Fedora fand es sehr ärgerlich, daß grade heute alle so verärgert waren. Reinhold von Harrlich hatte am meisten Grund dazu: er hatte den ganzen Morgen Gesangstunden gegeben. Howard Maylor, der Puppenspieler, hatte sich eben mit der Zigarette ein Loch in die Hose gebrannt und Paul Heimers, der Tenor, hatte den Schnupfen.
Die blonde Baronin Maud von Unger war eigentlich ganz gut gelaunt – wie auch der Dichter der ›Scarlet Host‹, der kleine schwarze Lethy. Aber dann hatten die andern die beiden so gefrozzelt, daß sie sich auch gründlich ärgerten.
Jeder am Tisch ärgerte sich für sich besonders und dazu ärgerten sie sich noch alle zusammen, einmal, weil's nicht mehr zu trinken gab in Amerika und dann, weil die Berliner Regierung solch ungeahnte Rekorde an Dummheiten aufstellte.
Sylvester sagte: »Es ist wieder nur ein frecher Bluff von Downigstreet! Jeder Zeitungsschreiber weiß das hier und jeder Banklehrling! Die ganze Welt begreift's – nur in der Wilhelmstraße sehn sie's nicht. Why don't they call their bluff?«
»Red deutsch!« spuckte Hans Hengel.
»Wenn ich nur wüßte, wie man's sagt auf deutsch!« rief Sylvester. »Die Herrschaften an der Spree sind blinde Waisenmädchen bei dem großen Poker. Nachdem Berlin einmal den ersten und dümmsten Bluff, den der ›Vierzehn Punkte‹ geschluckt hatte – haben London und Paris gelernt, wie man spielen muß. Ein kindischer Bluff nach dem andern – und die Lämmchen fallen auf jeden herein!«
»Vielleicht,« begann Fritz Preißler, »vielleicht –«
Heimers, der kugelrunde Tenor, unterbrach ihn. »Vielleicht? Sie werden nie was lernen – in Washington nicht und nicht in Berlin! Es ist komisch«, quiekte er mit umschlagender Stimme, »wie die Welt sich mehr verweiblicht mit jedem Tag. Ich persönlich hätte ja schließlich nichts dagegen – aber grade so hatte ich mir's eigentlich nicht gedacht. Drüben werfen sie die Waffen fort – und hier den Wein und das Bier: nächstens wird der Unterrock für obligatorisch erklärt! Man muß sich drein schicken; es ist unmöglich, dagegen was zu machen! Unmöglich – ganz unmöglich!«
In diesem Augenblick trat Edgard Marese an den Tisch, der Burgunder. Er hatte nur die letzten Worte gehört – so rief er:
»Nicht ist unmöglich! Garnicht! Es gibt nicht und hat nicht und wird nicht gegeben sein, was ist unmöglich! Là!«
Und damit warf er laut lachend das mächtig dicke Neuyorker Telephonbuch auf den Tisch, daß die Teller und Tassen tanzten.
»Was gibt's?« fragte Baronin Marah.
»Là! S'il vous plait!« rief der Komponist. »Es gibt kein Mensch auf die Welt, der das möglich halten würde! Und doch steht's da, schwarz auf weiß, und jeder kann's lesen, quand il veut! Là!«
Er blätterte in dem Telephonbuch. »G – Ge – Ges –! Voilà: ›Minette de Gésu, Dressmaker!‹ Bitte – hätte das je einer von euch möglich gehalten?«
Es stand da – Straße, Hausnummer, Telephonnummer.
Lady Fedora vergaß ihr Deutsch. »You are simply awful! Quite impossible!« Der schöne Marese lachte: »Oh, I'm sorry! And I just wanted to prove, that nothing was impossible!«
Die kleine Baronesse Maud blickte hilflos vom Telephonbuch auf. »Was ist denn da Komisches dran?« fragte sie.
Baronin Marah belehrte sie: »Cela se fait – mais cela se ne dit pas!«
Damit wußte Maud Unger freilich auch nichts anzufangen.
Aber die andern grinsten.
Und dann sprachen sie über Sachen, die ganz unmöglich waren, und die doch jeden Tag vorkamen. Paul Heimers zog aus seiner Brieftasche ein paar Zeitungsausschnitte heraus – Anzeigen aus den anständigsten amerikanischen Familienblättern. Sowas sammelte er. Er las eine vor, aber da besann sich der Bischof und meinte, daß er doch ein klein wenig mehr Rücksicht auf die – andern Damen nehmen möge. Da steckte er die Ausschnitte der Baronin Marah zu – die verschluckte ihr Lachen und weigerte sich, sie weiterzugeben. Nur die kleine Maud, die neben ihr saß, ließ sie einen Blick hineinwerfen – die gab sich alle große Mühe und war ganz traurig, weil sie so garnichts begriff.
Der Maler sagte, daß jeder eine ganz unmögliche Geschichte erzählen solle und man zog Streichhölzer, wer anfangen müßte.
Reinhold Harrlich erzählte eine Geschichte. Auch die Baronin und dann der kleine Dichter Joseph Lethy.
* * *
Nun war Lady Fedora an der Reihe und sie erzählte
Es war einmal ein Professor an der Hochschule von Salamanka, der las über Zoologie und besonders über Insekten und ganz besonders über Schmetterlinge. Er hatte einen großen schönen Garten – und in dem Garten frühstückte er allmorgendlich. Er stellte Milch und Honig und Zucker herum und alle Schmetterlinge im Garten kannten ihn gut und flogen heran. Sie waren so zahm, daß sie sich auf Teller und Näpfe setzten und sich's gut sein ließen, – grade unter der Nase des guten Professors. Einer der Schmetterlinge, ein ganz großer Buttervogel, war besonders zahm und gelehrig. Der setzte sich ihm auf die Schulter und fraß aus der Hand.
»Wie spricht der Schmetterling?« fragte der Professor.
»Rau! Wau!« klang es. Und dann flog der Schmetterling auf.
* * *
Lady Fedora behauptete, daß das eine Geschichte sei, die wirklich ganz unmöglich wäre. Aber Fritz Preißler, der Geiger, fragte sie, ob der Professor kurzsichtig gewesen sei?
»Höchstwahrscheinlich«, meinte Lady Fedora. »Da er ein ganz richtiger Universitätsprofessor war, so war er auch gewiß sehr kurzsichtig – das gehört halt dazu!«
»Gut«, sagte Fritz Preißler. »Hat er seine Brille auf der Nase gehabt oder nicht?«
»Das ist doch völlig gleichgiltig!« gab die Lady zurück. »Aber wenn Sie's durchaus wissen wollen: er hatte sie grade vergessen, denn alle Professoren in allen Geschichten sind ebenso kurzsichtig wie vergeßlich.«
»Das wollte ich nur wissen!« triumphierte der Geiger. »Also er war ungeheuer kurzsichtig – hatte aber leider seine Brille vergessen. Da konnte der arme Mann natürlich nicht sehn, was da auf seiner Schulter rauwaute, und so hielt er den Papagei seiner Hausdame für einen Schmetterling! Und damit, kluge Lady, wäre erwiesen, daß auch Ihre Geschichte äußerst möglich ist!«
* * *
Als nun Edgar Marèse drankam, erzählte er eine Geschichte, die hieß:
Der kleine Dickhäuter war natürlich ein Elefant, der gehörte einem reichen Pascha, der in Stambul wohnte. Es war ein allerliebster kleiner Elefant; noch recht jung, aber sehr zahm und noch viel zahmer als alle Schmetterlinge des Professors. Er konnte eine Menge Kunststücke und besonders geschickt war er mit seinem Rüssel. Er sog einen ganzen Eimer voll Wasser auf, stellte sich ans Fenster und spritzte die Leute auf der Straße naß. Dann mußte der gute Pascha herzlich lachen. Er hatte sein Elefantchen sehr gern und nahm es sogar mit, wenn er spazieren ging.
Eines Abends saß er nun vor seinem Paschahaus und rauchte noch eine Nargileh. Er war grade aus dem Bade gekommen und ließ sich rasieren. Dann dachte er, er wolle noch ein wenig am Bosporus lustwandeln. Er rief also den kleinen Dickhäuter und die beiden spazierten los. Es war ein wunderschöner, milder Abend, und so kam es, daß der Pascha immer weiter schlenderte und schließlich dahin kam, »wo die letzten Häuser sind«. Das sind nun von altersher sehr gefährliche Plätze, wo braven Herren Fallstricke gelegt wurden. Es erging dem sonst tugendreinen Pascha genau so, wie es einst Mahadöh erging, dem Herrn der Erde. Plötzlich sah er, mit geschminkten Wangen, ein verlorenes, schönes Kind, das er in seiner Herzensgüte freundlich begrüßte. Sie dankte der Ehre, kam gleich heraus und schämte sich nicht, ihm auf seine erstaunte Frage, wer sie denn sei, zu antworten, daß sie ihren Lebensunterhalt durch Hingabe ihres Leibes gegen Entgelt zu erwerben bestrebt sei – und daß dies der Liebe Haus sei. Der kleine Dickhäuter stieß ein entrüstetes Grunzen aus und versuchte, den Pascha zurückzuziehn, während die leichte Dame auf der andern Seite zog. Wie es nun in solchen Fällen zu geschehn pflegt: das Ziehn eines leichtfertigen Geschöpfes ist stets stärker, als das des sittenstrengsten Elefanten. Im Nu war der arme Pascha auf der Schwelle, gleich darauf in dem Zimmer, das zu seinen Ehren sich lampenhell erleuchtete. Sehr niedergedrückt trottete der sittenreine kleine Dickhäuter hinterher.
Dann rührte sich die Bajadere, die Zymbeln zum Tanze zu schlagen – aber alles, was nun kommt, kann man ja bei Goethe nachlesen. Freilich am andern Morgen war's ganz anders. Der Pascha war gar nicht tot, sondern nur moralisch sehr niedergeschlagen, sodaß er sobald wie möglich und ehe ihn noch jemand auf der Straße sehn konnte, nach Hause verlangte. Er sagte also seiner gefälligen Gastgeberin Lebewohl und suchte in der Tasche, um ihr ein angemessenes Gastgeschenk zu geben. Aber wie er auch suchte – er fand nichts. Schließlich sagte er sehr beschämt, daß es ihm leid tue – er habe eben seine Börse zu Hause liegen lassen. Er wolle aber noch am selben Morgen seinen Diener mit Geld herschicken. Jedoch die ausgeschämte Dame lachte ihn aus und sagte, den Trick kenne sie und er sei ein alter Nassauer. Wenn er kein Geld habe, so müsse er eben seine Uhr da lassen und seine Ringe – sonst würde sie seinen Haremsfrauen Bescheid sagen, was er nächtlich außerhalb treibe. Nun, Wertsachen hatte der Pascha auch nicht bei sich; er hatte leider alles im Badezimmer liegen lassen. Er hatte garnichts bei sich, nur den kleinen Dickhäuter. Da nutzte nun alles nichts, die junge Dame ließ sich nicht erweichen: so mußte er sein geliebtes Elefantchen als Pfand lassen. Es wurde ausgemacht, daß er binnen acht Tagen es auslösen sollte; sonst sei das Pfand verfallen.
Betrübt nahm der Pascha Abschied von seinem Rüsseltier und schlich nach Hause. Dort fand er Nachricht, daß er gleich zum Sultan müsse; der schickte ihn in sehr wichtigen Staatsgeschäften als Gesandten nach Wien.
Das dauerte nun recht lange Zeit; so kam es, daß der kleine Elefant bei der Bajadere blieb. Die war freilich längst überzeugt, daß der Pascha gar kein richtiger Pascha, sondern gewiß ein verkrachter amerikanischer Methodistenmissionär wäre, und daß sie also nie zu ihrem Gelde kommen würde. Zunächst behandelte sie darum den kleinen Elefanten garnicht nett; aber wie das so geht – schließlich gewöhnten sich die zwei aneinander und vertrugen sich recht gut. Er war so zahm und konnte so viele drollige Kunststücke; ganz besonders geschickt war er mit seinem Rüssel. Sehr klug war er – und endlich kam es so weit, daß sie das liebe Rüsseltierchen ausgezeichnet gebrauchen konnte in ihrem Geschäft.
Nämlich als – comment ça s'appelle en anglais? Als ein – fountain-syringe!
Et voilà l'histoire du Pascha, de la Putain et du petit Pachyderme!
* * *
Kein Mensch aber konnte die Möglichkeit dieser an und für sich gewiß völlig unmöglichen Geschichte bestreiten, denn man weiß ja, wie gelehrig die Elefanten sind. Nur Baronesse Maud wußte das nicht und fragte rechts und fragte links, doch keiner wollte ihr's erklären. Sie wurde ganz fuchtig und sagte, daß man all das Zeug nur herrede, um sie zu frozzeln, daß sie keine Lust habe, dumme Geschichten ohne Pointen zu hören, und daß sie also nachhause gehn wolle!
Aber dann blieb sie doch.
Da sagte Howard Maylor, daß er auch eine Geschichte wisse, aber Tiere kämen nicht drin vor, weder Schmetterlinge noch Elefanten. Sie spiele auch nicht in Salamanka noch in Konstantinopel, sondern in Wien, zu der Zeit, als das noch eine schöne Kaiserstadt war, als die Männer noch mächtige Schnauzbärte trugen und alles Walzer tanzte. Eigentlich sei es ein Märchen für artige Kinder, sagte er, und er habe es von seiner lieben alten Tante gehört. Der aber habe es die gute Königin Victoria einmal im Balmoral erzählt.
* * *
Dann begann er:
Es war einmal ein Koriandoli, so ein kleines, weißes Papierkonfetti, das lag mit vielen andern Koriandoli in einer Pappschachtel. Die war voll bis zum Rand, und der Deckel war fest verschlossen und zugeklebt So war es ganz dunkel in der Schachtel, und all die vielen Koriandoli, die roten und violetten und grünen und braunen Koriandoli schliefen. Und das kleine weiße Koriandoli schlief auch.
Da plötzlich wurde die Schachtel aufgerissen, eine große Hand fuhr hinein, ergriff viele tausend Koriandoli und das weiße auch. Warf sie alle hoch in die Luft
Da wurde das kleine Koriandoli wach und sah sich um. Es flog durch einen weiten Prunksaal, herrliche Lüster hingen von der Decke, glänzende Blaker an den Wänden. Der Parkettboden war so blank wie ein Spiegel; darüber glitten die walzenden Paare. So viele schöne Frauen und so viele elegante Herren! Manche im Frack, doch die meisten in Uniform, mit Gold und mit Silber betreßt. Die schönste von allen Damen aber war eine junge Komteß, die hatte Locken wie reifer Weizen so blond und ein paar Augen wie dunkle Saphire so tief. Mit ihr tanzte der fescheste Kavalier, ein Husarenleutnant; blau und gold. Keiner aber hatte einen so stolzen Schnurrbart wie er.
Das kleine Koriandoli dachte, daß es nichts schöneres gäbe auf der Welt als dies walzende Paar. Dann fiel es herab, wie alle die andern Koriandoli, die blauen und gelben und orangenen und schwarzen, die durch die Luft tanzten. Viele fielen auf den Boden, manche auch auf die Fräcke und Röcke und Uniformen. Aber am meisten Glück hatte das kleine, weiße Koriandoli: das fiel grade auf das ährenblonde Haar der jungen Komteß.
Dann, wie die sich drehte im Sechsachteltakt, fiel es weiter hinab grade auf die blanke Schulter. Da aber konnte es sich auch nicht halten, denn so ein Koriandoli hat keine Beine und Arme und überhaupt garnichts. So glitt es denn noch mehr hinab, vorne in das Mieder der schönen Komteß. Die atmete hoch und das kleine Koriandoli fühlte den süßen Druck der jungen Brust. Nun aber, wie die zwei tanzten, rutschte es noch etwas tiefer und dann noch etwas – und wieder ein wenig –
Nun aber war das weiße Koriandoli totmüde von all dem Schaun. Es gab auch nichts mehr zu sehn, so dunkel war es. Da schlief das kleine Ding ein.
Als es aber am andern Morgen erwachte – wo war das kleine Koriandoli? – Im Schnurrbart des jungen Husaren!
* * *
Maud machte ganz große Augen und fragte: »Wie kam es dahin?« Aber niemand wollte ihr die Frage beantworten. Herr Maylor sagte, daß er das seine liebe alte Tante, die ihm die Geschichte erzählt habe, auch gefragt habe. Aber die habe es auch nicht gewußt, ob sie gleich damals im Balmoral die gute Königin Victoria auch darnach gefragt hätte. Aber da sei grade der Kammerdiener Brown gekommen und da habe die selige Majestät was wichtigeres zu tun gehabt. Und nun sei sie längst tot, die gute Königin, und so könne kein Mensch wissen, wie das kleine Koriandoli dahin gekommen sei. Und grade darum, meinte Howard Maylor, sei seine Geschichte so ganz unmöglich!
* * *
Dann sollte Jan Olieslagers erzählen, der auch dabei war. Der dozierte: »All eure Geschichten sind geschöpft – aus der Tiefe des Gemüts. Sie sind erfunden und trotz aller Unmöglichkeiten dennoch möglich, weil eben nichts unmöglich ist, was denkbar ist. Was gedacht werden kann, kann auch geschehn. Meine Geschichte aber ist geschehn. Sie ist so tatsächlich wie der Name im Neuyorker Telephonbuch und wie die Zeitungsausschnitte der Tenorina Paulina! Auch ist meine Geschichte noch garnicht zu Ende, geht vielleicht noch durch manche Jahre – jeder von euch kann sie in der Zukunft verfolgen! Sie spielt nicht in Stambul oder in Salamanka oder im Kaiserwien – da irgendwo drei Meilen hinter Weihnachten – sondern in diesem Jahr in diesem fröhlichen Gotham: mitten in Neuyork. Es kommen darin vor: Schmetterlinge und ein Schmetterlingsfreund wie in Salamanka, ein Haus der Liebe und eine Bajadere wie in Stambul, ein hübscher Husarenleutnant wie in Wien! Noch mehr: das Thema ist bereits im Neuyorker Telephonbuch angeschlagen, wie Sie mit einiger Geistesschärfe später erkennen werden. Koinzidenz der Ereignisse, wie Sie sehn! Meine Geschichte ist wirklich geschehn, vor einer Woche erst – und ist doch viel unmöglicher, als irgend etwas, das sich ausdenken läßt!«
* * *
Die Baronin Marah brannte ihm eine Zigarette an und er erzählte:
Er hieß Wampo bei allen seinen Freunden am Stammtisch bei Lüchows in der vierzehnten Straße – das war, weil er wirklich einen ganz ungeheuren Wanst hatte.
Drüben freilich, in der Heimat, war der Wanst noch nicht da, damals war er schlank und schwank wie eine Reitgerte. Er war Husarenleutnant und es scheint, daß er auch sonst sehr brav und brauchbar war. Ein guter Reiter, ein lieber Junge und all das. Aber eins fehlte ihm, was einem Husarenleutnant nicht fehlen darf: die nötige Keckheit. Er war so scheu und schamhaft, daß er aus der Verlegenheit nie herauskam. Das Regiment nannte ihn Mimöschen und verulkte und frozzelte ihn – obwohl ihn jeder sehr gerne mochte – so gründlich, daß er nach ein paar Jahren seinen Abschied nahm. Dann bezog er die Universität und studierte Chemie. Als Korpsbursch verlor er allmählich diese stete Scheu – die ihn dennoch nie verließ, sowie er mit Frauen zusammenkam. Nicht, daß er nichts von ihnen hätte wissen mögen – im Gegenteil, er schwärmte sehr für alles Weibliche. Jedoch war er stets so unbeholfen in Damengesellschaft, daß er sich immer von neuem lächerlich machte. So begrub er denn seinen Kummer im Raufen und Saufen und legte sich allgemach seinen mächtigen Wanst an. Grade als er fertig war mit dem Studium und seine Examina gemacht hatte, starb seine Mutter und hinterließ ihm ein hübsches Vermögen. Er beschloß, zunächst einmal eine Reise um. die Welt zu machen. Zwei Tage vor der Abreise lernte er in Hamburg – fünf Uhr früh in irgendeiner Schenke – ein Tingeltangelmädchen kennen, das mit scharfem Blick dieses fette Backhändl erkannte. Sie hatte die nötige Erfahrung auch mit den scheuesten Knaben – ehe er es recht begriff, war sie mit ihm auf dem Dampfer und begleitete ihn. Sie fuhren nach Ägypten, Indien, Japan – er warf sein Geld in der gottverlassensten Weise hinaus. So wurde seine Kasse immer magerer und der Strumpf der Geliebten immer fetter. Den letzten Rest setzte er in Amerika zu. In Neuyork langte es noch grade für die Fahrt nach Hamburg für die Begleiterin. Er konnte sie längst nicht mehr ansehn – aber er war viel zu scheu, ihr das zu sagen. So war am Ende seine Stimmung keineswegs eine gedrückte. Freilich war er all sein Geld bis auf den letzten Pfennig losgeworden – aber zugleich auch, gottseidank, dieses entsetzliche Frauenzimmer.
Er blieb in Neuyork. Er wurde alles, was man hier werden kann, wenn man nichts ist – Zettelträger, Geschirrwäscher – na, euch brauche ich das ja nicht zu erzählen! Schließlich trat er als ›Prinz von Arkadien‹ – er mit seinem Wanst! – im ›Weißen Rössel‹ auf, im ›Orpheus in der Unterwelt‹. Ein Dollar täglich, dazu Freiabendessen und Freibier. Nach der Vorstellung mußten sich die Künstler an die Tische der Gäste setzen, um diese tüchtig zu animieren – dazu auch, auf Wunsch, Witze machen, Vorträge halten, Lieder singen. Bei der Gelegenheit lernte er einen Herrn kennen, der sich mit ihm anfreundete und sich seine Lebensgeschichte erzählen ließ. Der verschaffte ihm dann den guten Job, den er heute noch hat: als Leiter des chemischen Laboratoriums einer großen Brauerei – jetzt freilich hat sich diese auf Lemonade umstellen müssen.
Wampo arbeitete gewissenhaft. Er hatte bei Lüchows seinen Stammtisch, den er ein paarmal wöchentlich besuchte. Außerdem ging er im Sommer zum Wochenende aufs Land, um Schmetterlinge zu fangen – das war seine kleine Liebhaberei.
Trinken konnte er gründlich. Aber in dieser letzten Woche vor der Einführung des Alkoholverbotes wurde ja überall in der fröhlichen Gothamstadt so ausgiebig gesoffen, daß selbst ein Brauer, der als Leutnant, Korpsstudent und Chantantanreißer eine ganz ausgezeichnete Vorbildung in dieser Beziehung genossen hatte, dennoch zuweilen die Segel streichen mußte. Letzte Samstagnacht zog er mit ein paar Freunden, als Lüchows geschlossen wurde, noch weiter, erst zu Lina Hoberg ins ›Nachtasyl‹, dann ins ›Royal‹. Sie landeten schließlich in seiner Junggesellenbude, um noch ein paar Whiskys zu trinken. Wampo zeigte den Freunden stolz seine Schmetterlingskästen und beschrieb seine Weisen, die einzelnen Arten zu fangen. Besonders stolz war er auf seine Geschicklichkeit, die großen Nachtfalter zu erbeuten. Er bestrich dazu etwas Pappe mit Phosphatmagnesium, das in der Dunkelheit leuchtete und die Tiere anlockte. Seine Freunde, der Schmitz und der Posselt von der Staatszeitung, die keine Ahnung hatten, was Phosphatmagnesium war, wollten das gerne sehn; so holte Wampo seine Flasche heran. Er bestrich ein Stück Holz damit, drehte das Licht aus – und wirklich: es leuchtete.
Dann kam der Whisky und sie tranken. Wampo war ein guter Gastgeber und sorgte dafür, daß kein Glas leer stand. Er zeigte, was er selbst leisten konnte, trank drei Glas für jedes der andern.
Sie waren alle gründlich besoffen, aber Wampo diesmal am schlimmsten. Er lag da wie ein Klotz und konnte sich nicht mehr regen. Die andern dachten, daß es Freundes- und Dankespflicht sei, ihn wenigstens zubettzuschaffen. Sie zogen ihn aus – mit unendlicher Mühe; dann hoben sie die nackte Masse auf und schleppten sie ans Bett heran. Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis es ihnen schließlich gelang, ihn hoch zu bekommen und auf die Decke zu werfen. Sie waren völlig erschöpft von der Anstrengung, setzten sich hin und schnauften. Da sah der Schmitz noch eine Flasche stehn und ergriff sie, in der Hoffnung, noch einen Schluck zu finden. Aber es war nichts damit – es war die Flasche mit dem Phosphatmagnesium. Traurig stellte er sie zurück.
Aber dann brüllte er los: er hatte einen großartigen Gedanken – und sie führten ihn sofort aus. Sie nahmen die Flasche und salbten den Wampo damit: unterhalb des Wanstes. Nur da salbten sie ihn und waren vorsichtig, nicht die Beine oder den Bauch zu berühren. Sie bogen sich vor Lachen und meinten, daß das der beste Witz sei seit Bestehn der Weltgeschichte.
»Jöh! Das Gesicht, wenn er aufwacht!« krähte der Posselt.
Sie ließen die Rolläden herunter und machten alles stockdunkel. Dann zogen sie ab. Aber schon auf der Straße verging ihnen die Freude.
»Er hat keinen Spiegel,« sagte der Schmitz.
»Was soll der Spiegel?« fragte der Posselt.
»Nun, wenn er keinen Spiegel hat, wie soll er denn die ganze Bescherung sehn? Über seinen riesigen Wanst kann er doch nie hinunterschauen.«
Sie wurden traurig – der Erich Posselt weinte sogar.
* * *
Wampo erwachte erst am Sonntagnachmittag. Er hatte einen fürchterlichen Durst und schluckte karaffenweise Wasser. Dann telephonierte er seinen Freunden, die genau so einen Brummschädel hatten wie er; man verabredete, sich an der Untergrundbahn der vierzehnten Straße zu treffen. Sie fuhren zusammen hinaus nach Coney-Island, sprachen sehr wenig. Aber nachdem sie gut genachtmahlt hatten, ging es ihnen schon besser: sie wurden wieder Menschen und sehr unternehmungslustig.
Sie schlenderten durch die Straßen der Jahrmarktstadt, schossen und kegelten und warfen mit Bällen nach Puppen. Sie besahen die menschlichen Embryos in der Brutanstalt, die Vogelmenschen und die Esaulady, besuchten ein paar Vaudevilles und Kinos, aber wichen mit frommer Scheu allen Hexenschaukeln und Rutschbahnen aus. Sie tranken wo und was es nur gab und waren am Ende in ähnlichem Zustande wie in der Nacht zuvor. Es war eben acht Tage vor der Prohibition – da mußte man mitnehmen, was man kriegen konnte. Schließlich folgten sie irgendeinem Menschenfreund, den sie in einer Bar getroffen hatten, und der ihnen eine höchst herrliche Sehenswürdigkeit zu zeigen versprach – und waren einigermaßen erstaunt, sich in einem ›Sportinghouse‹ zu finden.«
»Was ist ein Sportinghouse?« fragte Baronesse Maud sehr interessiert
»Das ist ein Haus, wo man Sport treibt,« klärte sie Jan Olieslagers auf. »Es gibt sehr viele solche Sportinghouses in Neuyork – weil die Amerikaner eben ein sehr sportliebendes Volk sind. Freilich gibt's in andern Ländern ja auch solche Häuser, wie zum Beispiel das am Bosporus, in das der arme Pascha mit seinem Elefantchen geriet.«
»In einem solchen Hause also«, fuhr er fort, »befand sich plötzlich Wampo mit seinen Freunden. Die ›Sportingladies‹ empfingen sie sehr liebenswürdig, im Nu standen ein paar Flaschen Sekt auf dem Tisch. Wampos Freunde zeigten bald nicht mehr moralische Stärke als der Elefantenpascha – beide wurden von Sportdamen aus dem Empfangssaale hinaus und in ein verschwiegenes Kämmerlein hineingeleitet.
Da nun für Coney-Island der Sonntag der große Sportstag ist, so kam es, daß alle Damen beschäftigt waren, und daß Wampo ganz allein zurückblieb mit der sogenannten Sousmaitresse! Das, liebe Baronesse, ist nicht die eigentliche Besitzerin des Sporthauses, sondern deren Stellvertreterin, gewissermaßen die Leiterin der praktischen Sportübungen. Sie ist stets recht mittelalterlich, ist eine Dame, die durch lange Jahre eifrig Sport getrieben und sehr genaue Kenntnisse darin hat. Sie selbst hält nur Ordnung – wie etwa der Geschäftsführer im Gasthaus – und betätigt sich nicht mehr. Nur, wie der gelegentlich bei starkem Andrang den Kellnern an die Hand geht, so hilft auch die Sousmaitresse manchmal aus, wenn eben Not am Mann – Verzeihung! – an der Frau ist!
Diese Sousmaitresse also, die durch mehr als zwanzig Jahre das männliche Geschlecht gründlich studiert hatte, erfaßte mit einem einzigen Blick die ganze Natur Wampos. Sie stand kurz auf und sagte zu ihm: »Come along, boy!«
Wampo hatte nicht die geringste Lust, mit der keineswegs verführerischen Dame sich zurückzuziehn. Aber er schämte sich, nein zu sagen: so trottete er hinter ihr her. Sie führte ihn ein paar Treppen hinauf, dann durch einen langen Flur; öffnete schließlich eine Tür. Sie zog ihn hinein und schloß ab: da saß er in der Ratzenfalle.
Das Weib setzte sich aufs Bett und begann sofort sich auszukleiden. Wampo suchte nach irgend etwas, um die Zeit hinzuziehn; seine Augen blickten hilflos im Zimmer umher. Da sah er auf dem Nachttische eine aufgeschlagene Bibel liegen und daneben ein paar fromme Traktätchen. Er griff danach, blätterte herum, tat, als ob ihn das interessiere und fing an, mit ihr darüber zu reden. Die Sousmaitresse antwortete ihm sehr ruhig und begann schließlich zu erzählen – wobei Wampo durch geschickte Zwischenfragen es stets verstand, ihren Redefluß wach zu halten.
O ja, sie wäre einmal fromm gewesen – damals, als sie in die Sonntagsschule ging. Keine habe so viel Gesangbuchverse auswendig gewußt wie sie.
Dann freilich habe sie das drangeben müssen – im Sportinghouse habe man wenig Zeit zum Kirchenbesuch. Aber sie sei doch von Zeit zu Zeit hingegangen, Weihnachten und Ostern.
Und jetzt habe sie Billy Sunday gehört, den großen Bußprediger. Dreimal sei sie in dem Riesenzelttabernakel gewesen, das er für sein Publikum von Zwanzigtausend an der hundertfünfundzwanzigsten Straße erbaut hatte, habe gehört und gesehn, wie dieser Gottgesandte den Satan bekämpfte und das baldige Wiedererscheinen des Messias ankündigte.
Da sei sie zurückgekehrt zur Religion.
Wampo las zwischen diesen kunstlosen Sätzen und verstand viel mehr, als sie ihm eigentlich sagte. Er begriff, daß diese armselige Prostituierte, die ihr Leben im Bordell zugebracht hatte, wirklich tief gepackt war von den wilden Kapuzinaden dieses amerikanischen Santa Clara. Irgend etwas war in dieser Kreatur aufgerüttelt worden, irgendeine unverstandene Sehnsucht und Hoffnung. Ihre müden, schwarzen Augen flammten auf, wie sie von Billy Sunday sprach, und die hektischen Flecken ihrer Wangen leuchteten durch Puder und Schminke. Sie sprach – und sie vergaß das Haus und ihr Gewerbe. Ganz eifrig wurde sie.
»Versprich mir, Junge, hinzugehn! Nur eine Predigt zu hören!«
Wampo versprach es; er hätte alles versprochen in dieser Klemme. Schon war eine halbe Stunde vergangen; bald mußten seine Freunde nach ihm rufen.
Da ertönte – irgendwo im Hause – eine elektrische Klingel.
Wampo freute sich. »Jemand schellt!« rief er rasch. »Vermutlich für Sie!«
»Was?« fragte sie. Sie hatte die Schelle überhört und er mußte wiederholen, was er gesagt hatte.
Sie schüttelte den Kopf. »Das ist die Türschelle – der Nigger unten macht auf.«
Aber dieses Schellen rief sie wieder zurück in die Wirklichkeit; es war das Dümmste, was Wampo tun konnte, sie darauf aufmerksam zu machen.
»Eil dich, Junge!« mahnte sie. »Wir verplaudern die Zeit. Zieh dich aus!« Und sie streifte den Rock herunter.
Wampo nestelte an den Knöpfen. Er hätte einen Ozean von Bier darum gegeben und seine Schmetterlingssammlung noch obendrein, wenn er nur hätte grob werden können. Aber er brachte nicht den Mut dazu auf. Jetzt – nachdem er ein Menschliches gesehn hatte in diesem Weibsstück – grade jetzt konnte er sie nicht beleidigen. Und er bildete sich ein, daß sie seine Weigerung als schwere Beleidigung empfinden müsse. So zog er, unendlich langsam, die Stiefel aus, dann Rock und Weste.
Die Sousmaitresse warf sich lang übers Bett und beobachtete ihn. Plötzlich sagte sie: »Schämst du dich, mein Junge? Warte, ich dreh das Licht aus!«
Und tat es.
Das war Wampo wirklich eine Erleichterung. Er sah sie nicht – das war schon ein Vorteil. Und in seiner trunkenen Phantasie wuchs im Augenblick aus der Sousmaitresse ein Wesen auf, das ihn reizte. Keine Fee, kein Prinzeßchen – aber doch ein weibliches Wesen, das er durch manche Monate entbehrt hatte. Er riß sich zusammen, streifte, rasch die Hose ab und das Hemd.
Da hörte er vom Bett her einen leisen Schrei.
Das Weib richtete sich auf, starrte auf das, was da vor ihr stand. Nur ein sehr spärliches Licht drang durch das verschlossene Fenster, doch genug, daß sie die Gestalt einigermaßen erkennen konnte. Sie sah, verschwommen nur, seinen Kopf, seine Arme, den ungeheuren Wanst und darunter –
Helleuchtend – strahlend –
Was war das? Was war das? Sie hatte zehntausend nackte Männer gesehn und zehntausendmal – das da –
Das war ihr gewohnt genug durch zwanzig Jahre. Aber so? Strahlend, überirdisch, wie ein Heiligenschein??
»Dschisös Kreist!« flüsterte sie.
Ihre Schläfen hämmerten, ihre Hände zitterten. Ihr armes Hirn fieberte. Eine Furcht ergriff sie und zugleich eine seltsame Seligkeit. Alles schrie durcheinander in ihr – hundert krause Gedanken.
›Der Messias kommt‹, hatte Bill Sunday, der Prophet, gesagt. ›Vielleicht weilt er schon unter uns, vielleicht wird er erst wieder geboren. Und jedes Weib soll fromm warten und dem Herrn dienen – denn ein jedes kann der Heilige Geist sich erwählen zu dem Gefäße für seinen wiederkommenden Sohn –‹
Jedes?? – Jedes!! Auch sie! Sie!
Sie betete. »Heiliger Herrgott – Heiliger –« Aber sie kam nicht weiter. »Komm,« flüsterte sie, »komm!«
Langsam schob sich Wampo näher heran. Schon berührte er sie.
Sie schloß die Augen.
Und dann geschah das Seltsame: diese abgegriffene Frau, der seit vielen Jahren das Spiel mit dem Manne nichts mehr sagte als Kartoffelschälen, die nichts mehr war, als ein Lederschlauch, die nicht mehr fühlte als ein alter Regenschirm – sie empfand ein höchstes, seligstes Glück in der Umarmung dieses Strahlenden –
Das gab ihr Gewißheit: da jauchzte es in ihr – Denn sie fühlte: Sie war die Auserkorene des Geistes.
* * *
»Weiter? Nun, was ist weiter zu berichten? Oder das eine nur: diese Frau wurde schwanger in dieser Nacht.«
»Und das Kind?« fragten die Leute im ›Blauen Bändchen‹. »Was wurde aus dem Kind?«
Jan Olieslagers zuckte die Achseln. »Wer kann das wissen?« sagte er. »Es soll doch erst geboren werden. Vielleicht hat's einen Wasserkopf – und vielleicht – vielleicht wird es wirklich ein Messias!«