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Und sie stehn von Morgenschauern erfaßt,
nackt. Die Küste glüht perlmutterfarben.
Die Ebbenrillen furchen den Glast
wie rosige Narben.
In der See wühlt die Windsbraut und jauchzt und tost.
Und das Weib erschauert bis in den Schooß
und wirrt ihr naß Haar vom Nacken los
und breitet die Arme: Jetzt kommt die Flut,
ich möcht ihr gleich wieder entgegenschwimmen!
Pulst sie dir auch so heiß im Blut?
dies Branden, dies Glimmen!
Wie sie Kraft schöpft – bis zum Horizont,
himmelan schwellend aus ihrem Rauch,
schwarzzottig, silberkraus übersonnt,
voll Spannung wie ein hochschwangerer Bauch,
und der Odem der Allmacht kreist drüber her.
o Mutter See! o Meer! mein Meer!
Und von Segeln der Morgenröte umschlossen,
schau – lacht der Mann und knipst ihr ein Muschelchen ab –
kommt ihr liebster Sohn durch den Raum geschossen:
mein Schiff hat Regenbogenflossen
und holt dich ins Raumlose ab,
wo die fünf Sonnen noch immer am Himmel stehn!
Und da wollen wir eine zum Ballspielen nehmen,
einen Knäuel zum Glanzweben,
eine Kugel, aus der wir Lichtbrot rollen,
eine, in der wir einander spiegeln wollen,
und die fünfte bleibt stehn!
Die bleibt stehn, damit die Menschen es sehn können,
wie wir über die hohen Wellen gehn
und den freien Sternen dahinter entgegenrennen,
um die unsre Sonnen und alle sonnigen Herzen sich drehn,
auf Wieder-Immerwiedersehn!
Und da weist das Weib nieder: hell wie aus Ätherhöhn
spiegelt ein Ebbentümpel ihre Geberde –
zwei Menschen sehn den Himmel durch die Erde.