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Unter taktvoll schreitenden Kostümen,
die den Rausch vergangener Zeiten rühmen,
überschaut ein Weib ein nächtlich Fest.
Weiß verschleiert Haar und Ohr und Wange,
vor der Stirn die goldne Isis-Spange,
steht sie groß in starrem Asbest.
Fast so groß wie jener Mann,
der aus dunkler Magier-Augenbinde
um sich blickt wie auf Gesinde.
Und sie naht sich ihm und rührt ihn an:
Zaubrer – du kennst die Schlange, und kennst den Drachen,
die sich am Weg der Liebe auf Erden bewachen.
Ich kenn eine Mutter in einer Not;
die streckt allnächtlich zum Tag die dunkeln Hände,
daß er ein Schicksal von ihrem Herzen abwende,
mit dem ihr blindes Kind sie bedroht.
Soll sie mit Augen der Schlange ihr Nest behüten?
soll sie den Drachen bitten, es zu bebrüten?
Hell beginnt der wimmelnde Saal zu klingen,
taktvoll läßt der Schwarm der Kostüme sich leiten,
bis sie sich rauschend zu Paaren in Kreisen schwingen,
die der Magier und das Weib umschreiten:
Göttin, ich kenne die Schlange, und kenn auch den Drachen,
die sich am Weg der Liebe gen Himmel bewachen –
und kenn eine Mutter in andern Nöten;
die würde mit ihren blassen Händen
ihr Kind, ihr sehendes, lieber noch heute töten
als je ihr Herz von ihrer Brut abwenden.
Mutter Isis, begreif deine Erde freier!
horch: dein Magier lüftet den Gäa-Schleier!
Sie träumt seit je das Ungeheuerliche,
Unwirkliche, höchst Abenteuerliche;
doch was er wirkt, der Traum, ist das Gewöhnliche,
und was er birgt, das tiefst Versöhnliche.
Er unterbricht ihr einsam Gewander;
zwei Menschen tanzen mit einander.