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Hitze schwingt. Ein Raum voll Schlangen
strömt durch Glas und Gitterstangen
Dunst; zwei Menschen stehn davor.
Die gesättigten Gewürme hängen
still in buntverflochtnen Strängen;
einem Manne haucht ein Weib ins Ohr:
Du, die Schlangen muß ich lieben.
Fühlst du die verhaltne Kraft,
wenn sie langsam sich verschieben?
Eine Schlange möcht ich mir wohl zähmen;
möcht ihr nit ein Gliedche lähmen,
wenn ihr Hals vor Zorn sich strafft.
Eh sie noch vermag zu fauchen,
werden ihre Augen nächtig –
Sterne tauchen
wie aus Brunnenlöchern auf –
setz'ich ein Rubinenkrönche
auf ihr Stirnche: still, mei Söhnche,
züngle, Jüngle – Ringle, lauf,
spiel mit mir! – Du, Das war prächtig.
Hitze schwingt. In gleichen Zwischenräumen
tippt ihr Finger an die Scheibe;
ihre Augen stehn in Träumen.
Während sich zwei Vipern bäumen,
sagt ein Mann zu einem Weibe:
Du mit deinem egyptischen Blick,
bist du so wie die dadrinnen?
Noch, du, kann ich dir entrinnen!
Daraus knüpft man sein Geschick,
was und wie man haßt und liebt.
Komm: wir wollen uns besinnen,
daß es Tiere in uns giebt!
Hitze schwingt. Zwei Augen wühlen
brandbraun in zwei grauen kühlen;
doch die stählt ein blauer Bann.
Und zwei Seelen sehn sich funkelnd an.