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In deses Kapitel ward dat swart up witt utenanner sett't, wat dat eigentlich för Lannskinner wiren, de dor de Landstrat un den Barg rupper stegen, wo uns Herrgott dunn noch up stunn. Wo de leiw Herrgott nich allein dat mäkelnborger Platt, man ok de mäkelnborger Kost de drei gegenœwer tau ehr Recht verhülp, un wo de drei dat dunn taugäwen mußten, dat dat all gaut in Land Mäkelnborg is, wat sick mit de Tähnen dorvon aftrecken lett.
De leiw Gott mücht dat nu jo doch woll girn weiten willen, worüm de drei reisenden Handwarksburßen so idel vergnäugt wiren, dat sei sungen un sprungen un sick dortau so afküßt hadden, un dor hei nu sülwst grad von Ulenspeigeln her kamen was un de Westfälinger seggt hadd, dat sei nu nah Ulenspeigeln hen wullen, dor kettelt em dat doch to weiten, worüm sei Ulenspeigel vörhen dreimal so hoch läwen leten. Man dor hei von den mächtigen blagen Damp, de von den Kneller ut ehr drei Stümmels utsteg, sei nich gaut in de Ogen un in dat Hart rinner kiken kunn, so gaff hei sei en Wunk, dat sei nah em mal en lütt bäten ranne kamen süllen. Dat deden sei denn ok glik, nehmen ganz bescheiden un gebührlich de Smölstakens ut de Mund, behöllen de Püttels in ehr Hänn', as sick dat hüren un schicken ded, un as de leiw Gott sei dunn de Reig nah all drei in de Ogen un dat Hart käken hadd, na, dunn so sach hei dat jo nu glik, wat dat all drei sonne ihrliche Handwarksburßen wiren, as je up de Landstrat dat heilig Römsch Reich dörchhumpelt sünd, dat Handwark grüßt hewwen un fechten gungen.
»Wi sünd woll kein Mäkelnbörgers nich?« säd de leiw Gott tau den Bunzlauer.
»Nä, liebs Herrle, nä!« säd Brauder Bunzlauer dunn, »mer seind kein Mäkelnburger nit, mer seind all drei von uns aus das Reich selber. Was der Preuß da is, das is halt ä Berliner Kind. Ich selber bin ä Schläsinger, liebes Herrle, ä Punschlauer Döpper-Altgeselle, und was der Westfälinger da seind will, der ist ä Limburger Meisterssohn.«
»Jo, das soll woll sein!« säd de Westfälinger.
»So?« säd dunn de leiw Gott, »na leigt ji ok? Denn segg mal eins flink dinen Gruß her, Pötter!«
Dunn müßt jo nu de Pötter-Oltgesell vör den leiwen Gott de beiden Grüß von dat Pötterhandwark herseggen, den lütten Gruß un den groten Gruß. Bruder Bunzlauer blew ok kein einzigst Wuurt nich schüllig, dortau hadd hei sin eigen Handwark väl tau oft grüßt hatt up sin Wanderschaft; hei sach œwersten den leiwen Gott ganz verwunnert an un säd: »Ei du liebs Herrgottle von Grüßau! Das Herrle seind doch woll selber kein Döppermeister nit aus Dings da hinner, aus Kreiweiß, oder wie haben s' doch noch halt geheiße?«
»Nee!« säd dunn de leiw Gott wedder, »'n Pöttermeister bün ick nich un ut Crivitz bün ick ok nich, wenn dat ok wohr sin sall, dat ick in Pötterlehm all mal eins arbeit't heff. Man de Pött, de ick makt heff, de sünd mi nich recht tau Dank geraden, de sünd all scheif, de Glasürung höllt dor nich recht Tuck in, de möten ümmer bald beknütt't warden, un dorbi kaken sei ümmer glik œwer, wenn sei up 'n Dreibein stellt warden.«
»Ei du meins!« meint dunn de Bunzlauer, »schauen S', da daugen s' aber halt nit viel.«
»Je, dat sall wohr sin!« säd de leiw Gott, »œwersten so scheif sei ok sünd, sonne scheiwe Pött sünd sei doch wedder nich, dat sick dor nich ümmer ne Stülp up finnen süll, de dor doch noch tau passen deit, wo sick dor man richtig nah ümdan ward.«
»Ei, da sollt das Herrle aber lieber nach Punschlau komme! Da sollt 's sein blau Wunder schauen! Hoben mer da aber Döpp! Dunder Sachsen Sabul! Da hoben mer ä Dopp, sog' ich, der Deibel hol'!«
»Weit, weit!« säd de leiw Gott, »in den Pott gahn dörtig hüpen Schäpel in. Mal Hei man œwersten leiwer den Düwel nich so drist an de Wand, segg ick Em! Hei kann nich weiten, wat de nich dor achter den negsten Duurnbusch sitten deit, wo Hei nahsten an vörbi möt.«
»Ei du liebs Gottle von Liebdahl! Ich forcht mir vor 'n Deibel nit so viel! Mer hobe uns all drei vor den Burgermeister in Dings da hinner, wo mer herkommen dun, nit so viel geforcht, und der hot doch drei Schock Deibel in seinem Leib gehobt. Sog mal an, Schlösser!«
»Jo, das soll woll sein!« säd de Westfälinger.
»Und der Preiß da, der weiß es auch. Sog mal an, Spengler!«
»Na nu!« säd dunn dat Berliner Kind, »der Deibel soll mir von die Kurfirschten-Brück ab nach Potsdam hin und zurück Trab reiten, wenn wir den biffelköppischen Birgermeister da nicht ein zolldickes Brett vor seinen Kopp gehängt hätten, der Kerdel der!«
»Na, ji hewwt jo Daun un Laten, Kinner! Dat steiht jo in jugen frigen Willen, wat ji Rat annähmen willt oder nich!« säd dunn de leiw Gott, »man nu seggt mi œwersten ok, wat hett juch denn einmal so hœglich stimmt, dat ji all vermorrntau so lustig grœlt, as kamt ji ut de Harbarg un den Schütting?«
»Na nu, juter Gott!« röp dunn de Berliner, »des is es mich jo eben, daß es mich des is!«
»Jo, das soll woll sein!« säd de Schlösser.
»Ei ja doch, liebes Herrle!« sett't de Pötter-Oltgesell hentau, »was der Westfälinger da sein will, der sagt alleweile immer, wann 's ihm aufsteigt: Immer fidel un ka Rand nit um 'n Hut!, weil sein Hut nur noch die halbe Kremp behalte hat, so viel hat er 's Handwerk schon grüße gedurft. Schauen S', das hat sich wohl! Mer seind halt lustig, weil mer heit raußer komme misse aus das Land hier. Is ä gar garstigs Land!«
»Na, worüm denn dat?« frog de leiw Gott.
»Ach du meins!« röp de Bunzlauer, »hoben s' do aber ä Schproch, wo ä jed's dritte Wort von heißt: daun un deit, daun deit, daun daun, weckehr, weckein, worans un wotaunäben. Der Deixer soll do klug aus werde un sull's aushalte!«
»Oho!« säd dunn de leiw Gott, »dat künn ick för min Part grad nich seggen. Man nich so hastig. Ick bün ok kein Mäkelnbörger nich, Pötter, œwersten ick kann mi dor mank ganz gaut taurecht finnen. Mi seggt dat Plattdütsch ganz utnähmend tau. Dor is so väl Rœgen in, un dat dat Knackensagen, wat du dörch din Tähn bedriwen deist, mi bäter tausäd, dat steiht noch dorhen, segg ick di.«
»Isch das ober ä narrisch Volk dadrinne, o du meins!« fung de Bunzlauer wedder an, »seind die aber noch einmal zurück in der Welt! Das braucht noch sein vull Johrhunnert, wo das üperall nachkomme will. Seind das noch Zunftbucksbeutler! O du meins! Kummt das nit annersch, kummt das nie nich auf 'n grünen Zweig. Hat das da noch Reihenmeisters und hockt drauße rum in das Feld hinter sein Kohl und sein Kraut wie Wärre, Gräbing, Angerling, Ziefer und Reitkröte mit sein Magd und Geselle und Bursch, mit Kerst und Spate, as säß der gülden Boden von ä christlich Handwark in Feld un Acker.«
»Jo doch, soll das aber sein!« schmet dunn de Westfälinger dortüschen, »aber 's Sauerkraut sein gut!«
»Ja, was wohr is, soll wohr bleibe!« säd Brauder Bunzlauer, »das Sauerkraut seind gut!«
»Und das sauer Jänsefleisch mich jütigst nich zu verjessen!« röp dat Berliner Kind. »Und dann die suer Klümp, das soll auch wohl schon sein!« meint de Westfälinger.
»Ja, un de dick Melk Sommers, nich wohr? Mit dat räwen groww Brot un den Sandzucker œwer den Rohm un denn all dat leiwe bäten suer Mankäten Winters mit Wötteln un Bohnen un dat dörchwussen Bukfleisch dortau, wat denn?« sett't de leiw Gott hentau.
»Ei ja doch!« säd de Bunzlauer, »freilich, allens was da sauer is, is das aber auch einmal sauer da!«
»So?« säd dunn jo nu wedder de leiw Gott, »un all dat bäten Appelbackbeeren, all de rökerten Swinsköpp, all de dick Arften mit Snuten un Poten, all de feinen Plusterschinken mit gräunen Kohl un Brattüften, gor nicks tau seggen von de groten Kalwerbraden, sößteihn Punt vör 't Og mit Ris un Plummen, de juch dor ok mit œwer de Kusen gahn sünd, as de Lichtarbeit angahn ded, un de fett Gausbraden üm Mattini ut, sall dat viellicht all nich mittellen, wat denn?«
»Na nu!« säd de Berliner, »eine jut jebratene Jans! Hab ich dich des nich immer jesagt, Westfälinger?«
»Soll das aber einmal wieder sein!« röp dunn de Westfälinger un lickt sick mit sin Tung an sinen Spilenbort rümmer, »das soll woll jeden Mannsmenschen schön bekommen, wann seine Frau in den Wochen liegt.«
»Dor hest 'n wohr Wuurt seggt, Schlösser!« säd de leiw Gott, »dat mein ick ok! Un denn willt ji mi hier lang noch seggen: Is ä gar garstigs Land? Hewwt ji dor nich all drei mit de Tähnen von aftreckt, wat sick dor man jichtens von aftrecken laten wull? Besinn di, Bunzlauer! Is di dat dor achter in Schlesingen nich dünn naug dörch de Rippen gahn? Gurken un ümmer Gurken, Warkeldags un Sünndags, un up 'n hogen Festdag 'n halwes Ei half, berscht er, so berscht er! Wat denn? Un denn wist mi hiet noch lang up de apenbore Landstrat Land un Lüd slicht maken? Juchst mi dor up as unklauk, nu dat wedder mit juch œwer de Grenz gahn sall, as ob de Gäus nich allerwägt barwst gungen. Wo hewwt ji denn jugen Haken eigentlich recht anslahn hatt un wo hewwt ji tauletzt in Arbeit stahn? Worüm hewwt ji juch wedder frömd makt? Wo sall de Reis nu recht hen, un woans geiht dat tau, dat ji vörhen up Ulenspeigel ein dreiduwweltes Vivat hoch utbröcht hewwt?«
»Na nu, juter Jott, des is jo eben, daß es des is!« röp dat Berliner Kind.
De Westfälinger wull dunn wat anners seggen, säd œwer doch wedder: »Jö jo, soll das aber wohl sein!«
Man dunn säd de leiw Gott: »Spräk du, Pötter! Du büst jo woll hier de Wuurtholler?«