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Walter hatte auf den ersten Blick in dem Minister den Mann erkannt, mit dem er zufällig in Sanssouci zusammengetroffen war – nicht zu seiner Überraschung; eine leise Ahnung war schon früher in ihm aufgestiegen. Dennoch fühlte er sich angenehm berührt. Er war bei dem ausgezeichneten Manne eingeführt, er kannte den Minister, der Minister ihn, er durfte hoffen von einer vorteilhaften Seite; so waren die ersten lästigen Formalien beseitigt.
Nachdem der Engländer gegangen, durchschritt der Minister noch einmal das Vorzimmer. Die Mitteilungen des Briten beschäftigten ihn, die Lippen bewegten sich, die Hände spielten ein Pantomimenspiel, als er sich jetzt rasch nach dem Tische umkehrte.
»Wer sind Sie? Was wollen Sie hier?« fuhr es heraus, als er Walter erblickte, und um die Augenbrauen wölbten sich gefährliche Runzeln.
»Euer Exzellenz haben mich beschieden.«
»Wer – Sie sind doch nicht?«
»Mein Name ist Walter van Asten. Wenn keine Verwechselung unterlief, ward ich von Exzellenz erwartet.«
Der Minister sah ihn von oben bis unten an. In den Runzeln der Augenbrauen sammelte sich ein Gewitter des Zornes, aber während um die Lippen ein spöttischer Zug bemerkbar ward, glänzte in den Augen, die ihn scharf durchbohrten, etwas von Mitleid mit Verachtung gemischt.
»Sie – Sie haben das da –«, er griff nach Walters Broschüre, und indem er sie mit zwei Fingern verächtlich aufhob, hielt er sie ihm plötzlich mit beiden Händen vors Gesicht, um sie ebenso rasch wieder auf den Tisch zu werfen. – »Das haben Sie geschrieben – ich meine, Sie haben es drucken lassen?«
»Ich habe keinen Grund, es zu leugnen.«
»Und mir unterstehen Sie sich, diese Schrift zu unterbreiten?«
»Ich erfuhr erst heut, daß Eure Exzellenz von meiner Schrift Notiz genommen.«
»Der Rittmeister Dohleneck ist Ihr Freund?«
»Soviel ich weiß, steht er zu meinem Vater in Verhältnissen.«
»Doch noch etwas Bescheidenheit, durch den Papa und die Freundschaft mir in die Hände zu spielen, wozu Ihnen selbst die Unverschämtheit abging. Gut gespielt, mein Herr, Sie können sich rühmen, daß ich Sie einen Augenblick für ehrlich hielt.«
»Wenn meine Ansichten oder meine Darstellung Euer Exzellenz Mißfallen erregten, so glaube ich wenigstens diese Behandlung nicht verdient zu haben, da ich mich Ihnen damit nicht aufgedrängt habe. – Wenn Euer Exzellenz mich nur deshalb rufen ließen«, setzte er nach einer Pause hinzu, »so glaube ich jetzt entlassen zu sein.«
»Unversch– Ihre Ansichten! Herr, in drei – hat ein Plagiarius Ansichten? Kann ein Dieb sagen, der einen Kasten aus dem offenen Fenster stahl, daß ihm die Sachen darin gehören, wenn er sie in seiner Spelunke in Schränke und Fächer gestellt hat?«
Walters Blut stürzte gegen seine Brust, er preßte die Lippen, seine Stirn glühte, und wie ein eiskalter Strahl fuhr es ihm zugleich vom Wirbel bis zum Zeh: »Was haben Euer Exzellenz mir zu befehlen?« Er sprach es mit fester Stimme, aber es war der letzte Moment der Fassung.
»Scheren Sie sich zum – wo Sie hergekommen, und unterstehen sich nicht, mir wieder unter Augen zu treten.« Der Minister hatte mit halber Wendung ihm den Rücken gekehrt.
»Ich werde nicht gehen«, hörte er hinter sich eine klar tönende Stimme. »Denn darum haben, darum können Exzellenz mich nicht herberufen haben. Ich gehe nicht, weil ich es mir schuldig bin, und ich gehe nicht, weil ich es Euer Exzellenz schuldig bin. Ich habe ein Recht, vor Ihnen gerechtfertigt zu werden, wie der Minister ein Recht hat, vor mir gerechtfertigt zu stehen, und wäre ich die unterste menschliche Kreatur in diesem Staate.«
Der Freiherr sah ihn über die Schulter an: »Im Mundwerk ein Virtuos wie im Stil; aber ich liebe nicht Virtuosen, ich will Charaktere. Was haben sie vorzubringen? Kurz!«
»Daß hier ein Mißverständnis sein muß.«
»Es ist alles klar. Mit abgeschriebenen Gedanken wollen Sie sich brüsten. Gehen Sie zu andern Staatsmännern. Ich will Ihnen den Gefallen tun und Sie vergessen. Verstanden? Ganz vergessen! Machen Sie da Ihre Fortune. Aber, junger Mann, wem es ernst ist um das Vaterland, und wo es sich handelt um seine heiligsten Interessen, da dulde ich keine Escroquerie.«
Es war nicht mehr die Glut der Entrüstung und des Zornes, es war eine lösende Wärme, welche unsern Bekannten aus seiner Erstarrung ins Leben rief. Hier war ein Mißverständnis. Er fühlte sich so mutig wie je. Der Minister, der, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen, gegangen war und schon die Tür in der Hand hielt, hörte den entschiedenen Tritt des andern hinter sich, er hörte ein »Halt!« ihm zurufen. Vielleicht wäre der Dreiste ihm ins andere Zimmer gefolgt, wenn er nicht an der Schwelle kehrtgemacht. Vorhin hatte Walters Stimme ihn sanfter gestimmt; der klare, ruhige Blick, die gesetzte Haltung, mit der er ihn jetzt ansah, hemmte noch einmal das Gewitter, das im Losbruch, entweder gegen einen unerhört Unverschämten oder gegen einen Unschuldigen. Das klare, blaue Auge sprach für die Unschuld.
»Exzellenz, ich weiß, was ich begehe, und weiß, daß ein Klingelzug, ein Rufen aus Ihrem Munde über mein Los entscheidet. Lassen Sie mich durch Ihre Diener hinauswerfen, ins Gefängnis schleppen, mir den Prozeß machen wegen Attentats gegen einen höheren Staatsbeamten im Dienst. Ich will nichts ableugnen und weiß, daß es mehrere Jahre Festung, meine Karriere kosten kann. Dennoch! – So heilig Ihnen Ihr unbescholtener Ruf ist, so heilig mir meine Ehre. Der Staatsmann, den ich nicht mit den übrigen verwechsle, der die Dinge nach ihrem Werte prüft, und die Menschen nicht nach ihrem Kleid und Namen, er hat mich, den er freundlich in sein Haus lud, hier in seinem Hause einen Plagiarius gescholten, er hat mich des Diebstahls, der Escroquerie bezichtigt. Ich habe ein heiliges Menschenrecht, dafür Rechenschaft zu fordern. Von andern würde ich sie nicht fordern, die in brutalem Dünkel den Untergebenen nicht fähig halten, zu denken, was sie nicht selbst gedacht; von Euer Exzellenz fordre ich sie, und Sie werden sie mir gewähren. Wessen Gedanken habe ich entwendet, wessen Schrift nachgedruckt? Wen habe ich um seinen Vorteil betrogen? Diese Schrift, die Ansichten darin, falsch oder richtig, sind meine. Ich bin auf Tadel gefaßt, ich werde auch Verspottung zu ertragen wissen, aber ich will mein Recht als Eigentümer.«
Er hatte das Heft vom Tisch ergriffen. Der Minister sah ihn mit einem durchdringenden Blicke eine Weile an, aber während der Zorn noch auf den Lippen schwebte, und den untern Teil des Gesichtes durchzuckte, glätteten sich schon die Falten der Stirn, und unter den Brauen wurden die Augen klar; ja, ein spöttisches Lächeln fing an, sich über die Mundwinkel zu legen.
»Die Gedanken, mein Herr, sind meine.«
Walter hielt zum ersten Male den Blick nicht aus, er senkte seine Augen; der Blick wurde ganz sarkastisch.
»Meine eigenen«, wiederholte der Minister in einem Tone, der dem Blicke entsprach. »Ihre Artigkeit wird doch nicht Beweise fordern?«
»Und wäre das, mein Gott!«
»So wäre das noch keine große Sünde. Gedanken können sich begegnen, Gedanken fliegen durch die Luft. Der eine, arglos, im Eifer des Gesprächs, läßt sie über die Lippen, und sie vibrieren von Ohr zu Ohr, bis der letzte Horcher sie in Worte faßt und sie für die seinen hält, weil er sie zu Papier bringt. Diesen Diebstahl will ich Ihnen verzeihen, aber –«
Darauf war Walter allerdings nicht vorbereitet gewesen, aber ein Blick auf das Exemplar der Druckschrift in seiner Hand gab ihm den Mut zurück. Er hielt das dicke ›Bravo!‹ mit Rotstift dem Minister entgegen:
»Hier fanden Exzellenz –«
»Einen meiner Gedanken ausgeführt, wie es mir gefiel. Nein, ich bekenne, mehr. Was ich erst flüchtig hingeworfen, auf eine andere Zeit die Ausführung versparend, fand ich so entwickelt, es bekam Hand und Fuß, es ward durch die Wendung ein neuer Gedanke. Es überraschte mich, und ich war froh, daß jemand mich verstanden hat, in meinem Sinn gedacht, weiter gedacht als ich –«
»Gott sei Dank!« brach es von Walters Lippen. Er vergaß in dem Augenblick seine Stellung, selbst die peinliche Lage, in der er sich noch eben befand. Er zuckte mit der Hand, als wolle er nach der des Ministers greifen. »Gott sei Dank, ich bin gerechtfertigt. Diese Wendung werden Sie mir doch als Eigentum lassen!«
Indem der Staatsmann ihn unverwandt anblickte, schien die Wolke von vorhin sich wieder auf seinem Gesicht zu sammeln, aber es war eine Magie, um nicht zu sagen, Sympathie in beider Augen, welche den Ausbruch des Gewitters noch nicht zuließ.
»Auch die darauffolgenden Seiten? Sehen Sie nach.«
Walter blätterte. Sie waren mit Rotstift an der Seite von oben bis unten angestrichen.
»Es ist nur die Entwicklung jener Wendung des Gedankens. Ich glaube, sie ist folgerichtig und nicht unglücklich.«
»Ich glaube es auch«, sagte der Minister. Es wetterleuchtete wieder. Er sprach rasch, in abgestoßenen Sätzen: »Also Ihre Entwickelung? – Mit Ihren Fingern geschrieben? – Zweifle ich nicht. – Und der Rittmeister, Ihres Vaters Freund, hat nicht mit Ihrem Wissen gehandelt? – Ich will es glauben. – Kennen Sie den Regierungsrat Fuchsius? – Still! Es kommt nichts darauf an. – Die Verlegenheit will ich Ihnen sparen. – Gedanken fliegen nicht allein durch die Lüfte, auch durch die Finger von Abschreibern. – Sind Sie ein Clairvoyant? Ja, ich hörte, aus der romantischen Schule. Sahen Sie die Ausführung, Seite für Seite, Satz für Satz, Wort für Wort durch die Mauer schimmern? Sie schrieben vermutlich um Mitternacht, beim Vollmond. Sagen Sie ja. Auf eine Illusion mehr kommt es einem Romantiker nicht an, und wir scheiden in Freundschaft. Ich kann Sie noch als einen ehrlichen Menschen mir aus dem Sinn schlagen, wenn Sie mir ehrlich versprechen wollen, künftig zu wachen, wenn Sie über Dinge schreiben wollen, die Sie zu verstehen glauben.«
»Ich bin kein Ödipus, Exzellenz, und stehe sprachlos vor dieser Sphinx.«
Der Minister nahm ihm die Broschüre aus der Hand, aber indem er demonstrieren wollte, zerdrückte er sie in der Heftigkeit seiner Gestikulation.
»Als ich sie vorgestern in die Hand bekam, war ich entzückt. Der Anfang süperb. Das Vorwort ist von Ihnen, das kann ein Geschäftsmann nicht. So wollte ich die Verordnung vors Publikum gebracht, so eingeleitet. Selbst die Perücken, durch die ich mich schlagen muß, würden einigen Respekt vor dieser Überzeugungskraft, vor dieser Gesinnung in blühender Sprache, die zum Herzen dringt, gewinnen. Das kommt von Ihnen? Nicht?«
»Wenn nicht ein unsichtbarer Geist es mir eingab, der sein Eigentum reklamiert.«
»Machen Sie Ihre Sache nicht schlechter, als sie ist, junger Mann. Gestehen Sie offen Ihren Fehltritt ein. Von da ab hat der Teufel der Eitelkeit Sie geplagt – Wort für Wort abgeschrieben.«
»Von wem?«
»Ich will's noch glauben, daß Sie das Original selbst nicht kannten.«
Der Minister war, mit einem stummen Wink, daß der andere ihm folge, in sein Arbeitszimmer getreten. Vom Schreibtisch nahm er ein sauber mundiertes Promemoria und reichte es Walter: »Lesen Sie! die Ausarbeitung des Herrn von Fuchsius, welche dieser geschickte Arbeiter auf die von mir ihm angegebenen Ideen entwarf, ganz zu meiner Zufriedenheit, ganz in meine Ideen eingehend.«
Walter las, blätterte, überflog mit steigender Verwunderung. Das Thema dasselbe die Einleitung die formelle eines geübten Geschäftsmannes, die Einteilungen fast die nämlichen mit seiner Schrift, dann eine Ausführung – es war fast Wort für Wort die seine – nur der rhetorische Schluß ein anderer im Aktenstil.
Er ließ das Papier sinken. Ein Lichtstrahl zuckte durch das Zimmer und auch in seine Seele: »So ist der Streit nur um die Priorität!«
»Der Streit ist entschieden«, fiel der Minister scharf ein. »Meine Gedanken über die Regeneration des Bauernstandes sind älter als – was geht das Sie an! Fuchsius teilte ich sie Ende des vorigen Jahres mit, wir hatten darüber Gespräche, seit sechs Monaten ist er mit der Ausarbeitung des Promemoria beschäftigt, stückweise kannte ich die Arbeit schon früher, in ihrer vollendeten Gestalt legte er sie mir vor drei Monaten vor. Ihre Broschüre trägt die Jahreszahl 1806 auf der Stirn. Die Sache ist damit zu Ende.«
Der Minister schien etwas zu erwarten. Wäre er ein König gewesen, die Stirn mit dem orientalischen Nimbus umstrahlt, hätte man meinen sollen, er erwarte, daß der andere zerknirscht ihm zu Füßen stürze, sich seiner Gnade ergebend. Aber er war ein deutscher Mann, ein Freiherr im schönsten Sinne des Wortes; er erwartete, daß der moralische Eindruck den jungen Mann erschüttern, zu Boden werfen werde, dann verkündete ein gütiger Zug um die Augen, daß er Gnade walten ließ für den Verirrten. Der Minister war kein Moralist, sonst würde er gesprochen haben, daß ein freies Bekenntnis, eine unverhüllte Beichte die Hälfte der Schuld lösche und der Weg zur Läuterung sei. Wenn etwas davon auf seinen Lippen schwebte, ward es zurückgedrängt durch die aufrechte Haltung des andern. Er begegnete nur dem Blick des Selbstbewußtseins.
»Sie wollen nicht?« – Eine Bewegung deutete dem jungen Mann an, daß er entlassen sei.
Walter verbeugte sich und ging. Der Minister schien es nicht erwartet zu haben: »Sie haben mir nichts mehr zu sagen?« wandte er sich noch einmal um.
»Seit Sie mir zu sprechen verboten haben. Ich würde sonst, was Exzellenz vielleicht entgangen, bemerklich gemacht haben, daß es Buchhändlerart ist, auf Druckschriften, die am Ende eines Jahres erscheinen, die Jahreszahl des folgenden zu setzen; daß ferner unter meinem Vorwort das Datum steht, an dem ich die Schrift vollendet, und das war schon in der Mitte vorigen Jahres, also ehe Euer Exzellenz Herrn von Fuchsius die Aufgabe stellten; ferner, wenn es in einer so unwichtigen Angelegenheit darauf ankäme, könnte ich durch den Buchdrucker mein Manuskript, durch das Zeugnis von Freunden darlegen, wie ich die betreffenden Stellen bereits Anfang vorigen Jahres niedergeschrieben hatte. Ich könnte auch bemerken, daß aus einer gedruckten Schrift, welche beinahe ein Jahr zirkuliert, sich leichter Auszüge machen lassen als aus einer schriftlichen, die im Bureau eines Ministers unter dem Siegel der Amtsverschwiegenheit bewahrt ist.«
»Halt! Die sämtlichen Exemplare Ihrer Schrift sind aufgekauft und makuliert worden, ehe sie ins Publikum kamen.«
»Wer tat das?« rief der Erstaunte.
»Ihr eigner Vater. Weil er es bereute, ließ er mir das letzte Exemplar durch Herrn von Dohleneck zustellen.«
»So könnte ich schließlich darauf aufmerksam machen«, sagte Walter, »daß ich mit dem Herrn Regierungsrat in durchaus keinen Relationen stehe.«
»Kennen Sie Herrn von Fuchsius?« unterbrach ihn der Minister, der schon in der Mitte der Rede mit eigenen Gedanken beschäftigt schien.
»Man rühmt ihn als einen unserer befähigtesten jüngern Beamten, dem eine glänzende Karriere bevorsteht.«
»Ich frage, ob Sie ihnen kennen? Persönlich? Schickten Sie ihm wirklich kein Exemplar? Wissen Sie, daß er keines besessen?«
Als Walter den Mund öffnete, schoß wieder ein Lichtstrahl durch das Zimmer. Er erinnerte sich, als er bei jenem andern Minister eine Audienz erhalten, daß Herr von Fuchsius damals aus dem Zimmer gegangen, daß dem Minister kurz zuvor ein Vortrag über die Schrift gehalten sein mußte. In dem ernsten Moment fuhr ein Lächeln über sein Gesicht. Er erinnerte sich, daß Fuchsius, als er durchs Vorzimmer an ihm vorüberging, eine Druckschrift aus der Tasche sah.
»Herr Regierungsrat von Fuchsius!« meldete in dem Augenblick der Amtsbote.
»Soll warten!« sagte der Minister. »Im Bureau!« rief er dem Boten nach.
Er schien mit Gedanken beschäftigt, als er, die Hände auf dem Rücken, aus dem Fenster sah. War Walter vergessen? Hatte der Staatsmann angenommen, daß er gehen müsse? Sollte er jetzt gehen? Sich räuspern?
Plötzlich wandte er sich um. Er hatte ihn nicht vergessen, aus dem Pult riß er ein Konzept und warf es hin: »Versuchen Sie sich daran. Hier auf der Stelle. Da ist Papier und Feder. – Eine Ausarbeitung – ganz nach Ihrem Sinne – an die Lineamente brauchen Sie sich nicht zu halten; da ist viel dummes Zeug drin. – Eine Stunde haben Sie Zeit. Ich habe Geschäfte. die mich wohl noch länger abhalten.«