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Suchet in der Schrift.
Johannes 5, 39
7. Januar 1753
Ich kann nicht leugnen, daß ich überzeugt bin, daß diese Stelle Johannes 5, 39 auf deutsch so viel heißt: Ihr suchet und forschet so viel in der Schrift, die handelt lediglich von mir und zu mir wollt ihr doch nicht kommen, was hilft euch alles Forschen? Also ist eigentlich hier der Ort nicht, das fleißige Bibellesen zu erweisen. Wenn wir aber heutzutage den Spruch recht anwenden wollen, so mögen und müssen wir einen positiven Befehl des Heilandes daraus machen. Uns wird es nützlich sein. So abgeneigt die Leute zur Zeit des Heilandes ihm gegenüber waren, mit denen er redete, und so unnütz, ja schädlich ihre Bibelgrübelei ausfiel, so sind wir zur Sache geschickt.
Das ist mein ganzer Ernst, daß, wo im Alten Testament ein Wort oder eine Handlung von Gott steht und keine andere der heiligen drei Personen deutlich charakterisiert ist, wir niemanden als ihn, und wenn wir sonst jemanden finden sollen, so muß er uns deutlich machen. Wo der Vater unsers Herrn Jesu Christi ausdrücklich gemeint ist, da wissen wir auch, wer das ist; wo aber Gott steht, da verstehen wir, wenigstens im Alten Testamente, unseren Heiland. Wir können eben mit Wahrheit, mit tiefer Überzeugung singen: »Wo wären wir doch, wenn kein Heiland war? Wir wissen uns sonst nirgends hin.« Drum empfehle ich das Bibellesen als einen Befehl des Heilandes, und was an die Juden als ein Verweis gesagt worden, das sei unser Lob. Der Heiland hat sich deutlich hierüber erklärt: So meine Worte bei euch bleiben, so seid ihr meine rechten Jünger. Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen, Johannes 8, 31. 32.