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Die göttliche Kraft macht uns sieghaft

Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch.
Johannes 5, 17

 

1. März 1754

Aus dem Textzusammenhang kann man nichts anderes schließen, als der Heiland antwortete auf die Beschuldigung, daß er den Sabbat nicht hielte. Da sagt er, mein Vater wirket immer und ich auch. An einem andern Orte sagt er: Des Menschen Sohn ist auch ein Herr des Sabbats. Hier setzt er auch den Vater dazu und will sagen: Wir können beide am Sabbat arbeiten, wenn wir wollen.

Daß wir den Sabbat zum Ruhetage haben, kommt daher, weil er am Sabbat von der Welterschaffung und vom Erlösungswerk geruhet hat. Aber er ist an nichts gebunden. Er macht die Gesetze, eine Sache wäre nicht gut, wenn er sie nicht für gut erklärte.

Ich weiß aus dem Text nichts besseres zu beweisen, als daß der Vater und der Sohn in beständiger Arbeit sind. Es ist parallel mit dem: Der Hüter Israels schläft und schlummert nicht. Die Idee, daß Gott in beständiger Aktivität ist für seine Leute, ist den Menschen so tief eingeprägt gewesen, daß Elias eine Spottrede gegen den Baal draus macht: Er ist wohl ein Gott, der schläft, der Mittagsruhe halten muß. Das ist ein großer Trost für uns. Es wird viel getan, das wir nicht nötig haben zu tun. Da finden wir oft einen gebahnten Weg und die Steine weggewälzt, wenn wir viele Höcker und Schwierigkeiten gefürchtet haben. Ich will eine Tür für dich aufmachen und niemand soll sie zuschließen, und wenn ich's nötig finde, so kann ich zuschließen, daß niemand aufmachen soll, Offenbarung 3, 8.

Wir haben schon gewonnen, wenn wir erst einmal wissen, woran wir sind, was in Kreuzgestalt getan werden muß und wo das hingegen hingehört. Die göttliche Kraft macht uns sieghaft, und zwar sieghaft, nicht, da man im Erliegen siegt, sondern da man in den Augen der Feinde Christi triumphieren muß. Beide Siege sind real.


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