Kardinal Wiseman
Fabiola oder Die Kirche der Katakomben
Kardinal Wiseman

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Drittes Kapitel

Was Diogenes nicht von den Katakomben erzählen konnte

Diogenes lebte während der ersten Periode der Geschichte der Cömeterien, wenn auch schon gegen Schluß derselben. Wenn er ihr späteres Schicksal hätte ahnen können, so würde er schon in der nächsten Zukunft eine Epoche gesehen haben, welche seinem Herzen Freude bereitet hätte, und darauf eine zweite, welche ihn zu Tode betrübt haben würde. Obgleich nun der Inhalt dieses Kapitels in keinem direkten Zusammenhang mit unserer Geschichte steht, so wird er wesentlich dazu beitragen, uns über die gegenwärtige Topographie seines Schauplatzes aufzuklären.

Als der Kirche Friede und Freiheit wiedergegeben, wurden die Cömeterien Orte der Andachtsübungen und anderer Zusammenkünfte. Jede derselben trug den Namen eines oder mehrerer Märtyrer, welche darin begraben waren. An ihren Todestagen drängten sich Massen von Bürgern und Pilgern zu ihren Gräbern, wo die göttlichen Geheimnisse gefeiert wurden und eine Predigt zu ihrem Lobe gehalten wurde. Von jetzt an wurden die ersten Märtyrologien oder Kalender der Märtyrertage zusammengesetzt, und aus diesen konnten die Gläubigen ersehen, wohin sie sich zu wenden hatten. »In Rom, in der Via Appia, oder der Salaria, oder der Ardeatina.« so lauten die Bezeichnungen, welche man täglich in der Martyrologie von Rom, die jetzt durch die Beiträge späterer Jahrhunderte bedeutend angewachsen ist, lesen kann.

Einige Eintragungen aus dem alten Kalendarium Romanum dienen hier als Beispiel:

III. Non. Mart. Lucii in Callisti.
VI. Id. Dec. Eutichiani in Callisti.
XIII. Kal. Feb. Fabiani in Callisti, et Sebastiani ad Catacumbas.
VIII. Id. Aug. Systi in Callisti
.

Wir haben diese Anführungen aus dem Cömeterium des Callistus gewählt, weil wir während des Niederschreibens dieses Kapitels die Nachricht empfingen, daß man Gräber und Grabschriften dieser Päpste und des heiligen Antherus in einer Kapelle des kürzlich festgestellten Cömeteriums des Callistus gefunden mit einer Inschrift in Versen vom heiligen Papste Damasus. –

» Prid. Kal. Ian. Sylvestri in Priscillae.
IV. Id. (Aug.) Laurentii in Tiburtina.
III. Kal. Dec. Santurnini in Thrasonis. Ruinart, Acta mart
.

Ein uneingeweihter Leser jenes Buches kann kaum die Bedeutung seiner Bezeichnungen ermessen; sie haben dazu gedient, mehrere sonst sehr angezweifelte Cömeterien zu erweisen. Außerdem kommt uns noch eine andere Klasse sehr schätzenswerter Schriftsteller zu Hilfe. Ehe wir ihrer jedoch erwähnen, wollen wir einen Blick auf die Veränderungen werfen, welche jene Andachtsübungen in den Katakomben hervorriefen. Erstens wurden bequeme Eingänge mit guten Treppen hergestellt; dann wurden Mauern aufgeführt, um die zerfallenden Galerien zu stützen; und in gewissen Entfernungen wurden trichterförmige Öffnungen in die Gewölbe gemacht, um Licht und Luft einzulassen. Endlich wurden Basiliken oder Kirchen über jenen Eingängen errichtet, welche gewöhnlich direkt auf das Hauptgrab – damals confessio der Kirche genannt – zuführte. Der Pilger, welcher nach der heiligen Stadt kam, besuchte jede dieser Kirchen, – ein frommer Gebrauch, welcher noch heute geübt wird, – stieg hinab und ging durch gut angelegte Wege, ohne sich mühsam vorwärts tasten zu müssen, an die Grabstätte des berühmtesten Märtyrers, und von dieser zu anderen, welche vielleicht eben so sehr Gegenstand der Andacht waren.

Während jener Periode durfte kein Grab geöffnet, kein Leib herausgenommen werden. Durch Öffnungen, welche in die Gruft gemacht worden, führte man Tücher oder Binden, brandea. genannt, in dieselbe hinein, um die Reliquien des Märtyrers zu berühren, und dann wurden diese Gegenstände wieder nach fernen Ländern gebracht, um dort ebenso hoch in Ehren gehalten zu werden. Kein Wunder, daß der heilige Ambrosius, der heilige Gaudentius und andere Bischöfe soviel Schwierigkeiten hatten, die Leichen oder andere große Reliquien von Märtyrern für ihre Kirchen zu erlangen. Eine andere Art von Reliquien bestanden in dem, was man im allgemeinen das »Öl der Märtyrer nannte, das heißt, jenes Öl, welches häufig mit Balsam vermischt in einer Lampe neben seinem Grabe brannte. Oft steht ein runder, steinerner Pfeiler von ungefähr drei Fuß Höhe und auf der oberen Platte ausgehöhlt neben einem Monument; wahrscheinlich diente er dazu die Lampe zu tragen, oder man benutzte ihn, um deren Inhalt zu verteilen. Der heilige Gregorius der Große schrieb an Königin Theodelinda, daß er ihr eine Sammlung von Ölen jener Päpste sende, welche Märtyrer waren. Das Verzeichnis, welches diese begleitete, wurde von Mabillon in der Schatzkammer von Monza abgeschrieben und später von Ruinart veröffentlicht.Acta Martyr. tom. III. Es existiert noch heute dort, und die Fläschchen, welche in metallenen Kapseln verschlossen sind, ebenfalls.

Diese Besorgnis, die Ruhe der Heiligen nicht zu stören, zeigt sich am schönsten in einer Begebenheit, welche uns der heilige Gregorius von Tours überliefert. Unter den Märtyrern, welche die alte römische Kirche am höchsten verehrte, befanden sich die heiligen Chrysanthus und Daria. Ihre Gräber wurden durch die wunderbarsten Heilungen, welche sich dort vollzogen hatten, so berühmt, daß ihre Glaubensgenossen über denselben einen Raum erbauten (derselbe ist ausgegraben) mit einem Gewölbe von kunstvollster, kostbarster Arbeit, in welchem sich tausende von Andächtigen versammelten. Dies wurde von den Heiden entdeckt, und der Kaiser schloß sie ein, ließ den Eingang vermauern und dann von oben, wahrscheinlich durch das luminare oder die Ventilationsröhre Erde und Schutt und Steine auf sie hinabschütten, so daß die fromme Versammlung lebendig begraben wurde, wie die beiden heiligen Märtyrer vor ihr. Während der Friedenszeit der Kirche war dieser Ort unbekannt, bis er durch eine göttliche Offenbarung entdeckt wurde. Man gestattete den Pilgern indessen nicht, diese heilige Stätte wieder zu betreten; durch ein Fenster, welches in der Mauer angebracht wurde, durften sie nur hineinblicken, um auf diese Weise nicht nur die Gräber der Märtyrer sondern auch die Leiber derjenigen zu sehen, welche vor ihren Altären lebendig begraben waren. Und da das grausame Morden stattgefunden, während die Vorbereitungen zur Erteilung der heiligen Eucharistie getroffen wurden, sah man noch die silbernen Kannen umherliegen, in welchen der Wein für jedes heilige Opfer gebracht wurde.S. Gregor. Turon. de gloria mart. lib. I. c. 28 bei Marchi p. 81. Man hat ein Epigramm des heiligen Damasus auf diesen Vorfall bezogen. Carm. 28.

Es ist begreiflich, daß die Pilger, welche sich nach Rom wandten, eines Handbuchs oder Führers für die Katakomben bedurften, um wissen zu können, welche Stätten sie aufsuchen mußten. Es ist ebenfalls nur natürlich, daß sie bei ihrer Heimkehr ihre weniger begünstigten Nachbarn zu erbauen suchten, indem sie ihnen einen Bericht von dem gaben, was sie gesehen hatten. Daher existieren, nicht weniger zu unserem Glücke als zu jenem der daheim gebliebenen Nachbaren, mehrere Dokumente dieser Art. Den ersten Platz unter diesen nehmen die Kataloge ein, welche im vierten Jahrhundert zusammen gestellt sind; der eine über die Grabstätten römischer Päpste, der andere über diejenigen der Märtyrer.Veröffentlicht durch Bucherius im Jahre 1634. Nach diesen kommen drei ausführliche Führer durch die Katakomben; um so interessanter, weil sie ganz verschiedene Wege angeben und doch wunderbar in ihren Berichten übereinstimmen.

Um den Wert dieser Dokumente zu zeigen und die Veränderungen zu beschreiben, welche während der zweiten Periode ihrer Geschichte in den Katakomben stattfanden, wollen wir einen kurzen Bericht von einer Entdeckung geben, welche in jenem Cömeterium gemacht wurde, in welchem wir unsere kleine Gesellschaft zurückgelassen haben. Unter dem Schutt am Eingange zu einer Katakombe, deren Name noch zweifelhaft war, und welche man für die des Prätextatus gehalten hatte, fand man das Fragment einer Marmortafel, welche von links nach rechts schräge durchgebrochen war. Auf derselben standen folgende Buchstaben

(Von) ...nelius dem Märtyrer.

Der junge Kavaliere de Rossi erklärte sofort, daß dies ein Teil der Grabschrift des heiligen Papstes Cornelius sei; daß man darunter wahrscheinlich sein Grab in einer sich von den anderen Gräbern unterscheidenden Form finden werde; und daß, da alle oben erwähnten Wegeweiser darin übereinstimmten, es in das Cömeterium des Callistus zu verlegen, diese Katakombe, und nicht die einige hundert Ellen entfernt liegende des heiligen Sebastianus die Ehre dieses Namens für sich in Anspruch nehmen müsse. Er ging noch weiter und prophezeite, daß, da jene Handbücher behaupteten, der heilige Cyprian sei neben dem Cornelius begraben, man irgend etwas in dem Grabe finden müsse, welches für diese Ansicht spräche, da es bekannt war, daß sein Leib in Afrika ruhe. Es dauerte nicht lange und seine Weissagungen bestätigten sich. Die große Treppe, welche man entdeckteWir sind der Ansicht, daß die Krypta vor der Treppe entdeckt wurde. erwies sich als nach einem größeren Raume führend, welcher sorgsam aus Backsteinarbeit hergestellt war und Licht und Luft von oben empfing. Zur Linken befand sich ein Grab, welches wie die andern in den Felsen gehauen war; jedoch befand sich außerhalb kein Bogen über demselben. Es war indessen sehr hoch und breit, und mit Ausnahme eines einzigen Grabes, welches sich sehr hoch über demselben befand, fanden sich deren weder unterhalb noch seitwärts oder oberhalb. Der übrige Teil der Platte fand sich in demselben; das erste Stück wurde aus dem Museum Kircherianum,Unter den Privatmuseen ist als das älteste zu nennen: Museum Kircherianum, von Kircher gesammelt und dem Jesuitenkollegium zu Rom vermacht. – Athanasius Kircher, einer der größten Gelehrten seiner Zeit, geb. den 2. Mai 1601 zu Geisa im Fuldaischen, gest. den 30. Okt. 1680 zu Rom. Im Vatikan trägt noch heute die von ihm gestiftete ausgezeichnete Sammlung von Altertümern (darunter die berühmte »Ficoronische Liste« seinen Namen »Museo Kircheriano«.wohin es gebracht worden, herbeigeschafft und paßte vollständig zu demselben; die Fragmente bedeckten das Grab in folgender Gestalt.

Von Cornelius dem Märtyrer, Bischof.

Darunter, von der untern Kante dieses Steines bis auf den Boden reichend, befand sich eine Marmortafel, welche mit einer Inschrift bedeckt war, von welcher nur die linke Seite erhalten ist; das übrige ist losgebröckelt und verloren. Oberhalb des Grabes befand sich eine zweite Platte in den Sandstein eingelassen, von welcher die rechte Seite noch existiert, einige weitere Fragmente wurden im Schutt gefunden; es ist nicht hinreichend um den ganzen Inhalt zu entziffern, aber es genügt, um zu zeigen, daß die Inschrift in Versen war, welche von Papst Damasus herrührten. Wie ist diese Autorschaft festzustellen? Sehr leicht. Wir wissen nicht allein, daß dieser von uns bereits erwähnte heilige Papst eine Freude daran hatte, Verse, welche er selbst schrieb auf die Gräber der Märtyrer zu setzen,Diese Inschriften bilden den größten Teil seiner hervorragenden Werke in Versen. sondern die Anzahl seiner noch heuzutage bekannten Inschriften weist eine ganz besondere und elegante Form der Buchstaben auf, welche die Altertumsforscher mit dem Namen »Damassianer« bezeichnen. Und die Fragmente jener Marmorplatten zeigen Bruchstücke von Versen, welche mit diesen Buchstaben geschrieben sind.

Aber fahren wir fort. An der Mauer rechts vom Grabe und auf demselben Niveau waren zwei Gestalten in Lebensgröße gemalt, sie trugen priesterliche Gewänder und einen Heiligenschein um das Haupt. Augenscheinlich war die byzantinische Arbeit aus dem siebenten Jahrhundert. Unten an der Mauer, an der linken Seite jeder Gestalt, Buchstabe unter Buchstabe, standen ihre Namen; einige Buchstaben waren verlöscht, wir ergänzen dieselben in Cursivschrift:

SCI + COR NEL IPP ––––SCI + CIPRI AN I.

»(Das Bild) des heiligen Papstes Cornelius, des heiligen Cyprian.« Auf der andern Seite einer schmalen Mauer, welche im rechten Winkel vorspringt, befinden sich zwei ähnliche Bilder; aber nur ein Name kann entziffert werden, der des heiligen Sixtus, oder wie er dort und auch anderswo genannt wird, Sustus. Auf den Bildern der hervorragendsten Heiligen kann man noch heutzutage, in den Mörtel gekratzt, in den Schriftzügen des siebenten Jahrhunderts die Namen jener Pilger lesen, welche das Grab besucht hatten. Diejenigen zweier Pilger sind folgende:
+ LEO PRB IOANNIS PRB
Es mag interessant sein, hier der Eintragung in das römische Kalendarium zu erwähnen: » XVIII. Kal. Oct. Cypriani Africae: Romae celebratur in Callisti.« – »Sept. 14. (Die Grablegung) des Cyprian in Afrika. In Rom wird sie gefeiert im Cömeterium des Callistus.«

Wir sehen also, wie ein Fremder, welcher diese beiden Inschriften liest, die Gemälde sieht, und weiß, daß die Kirche das Andenken dieser beiden Märtyrer an ein und demselben Tage feiert, sehr leicht zu der Annahme verleitet werden kann, daß beide hier zusammen beigesetzt sind. Schließlich steht zur rechten Seite des Grabes eine abgestumpfte Säule, ungefähr drei Fuß hoch, am oberen Ende, wie schon erwähnt, ausgehöhlt. Und als eine Bestätigung dessen, was wir über den wahrscheinlichen Zweck dieser Aushöhlung gesagt, hat der heilige Gregor in dem Verzeichnis heiliger Öle, welche er der lombardischen Königin schickte auch das » Oleum S. Cornelii«, das Öl des heiligen Cornelius angeführt.

Wir sehen also, daß man bereits während dieser zweiten Periode an die Stelle der ersten einfachen Form der Cömeterien größere Bequemlichkeit und mehr äußeren Schmuck treten ließ. Aber wir dürfen deshalb noch nicht glauben, daß wir in Gefahr sind, diese späteren Verschönerungen irrtümlich für die Produktionen früherer Jahrhunderte zu halten. Der Unterschied ist so außerordentlich groß, daß wir ebensogut den Irrtum begehen könnten, einen Rubens für einen Beato Angelico zu halten, wie eine byzantinische Figur für das Werk der ersten beiden Jahrhunderte.

Wir kommen jetzt zu der dritten Periode dieser heiligen Cömeterien, zu der traurigen Zeit ihrer Verwüstung. Als die Lombarden und später die Sarazenen die Umgebung von Rom zu devastieren begannen, und die Katakomben der Entweihung ausgesetzt waren, ließen die Päpste die Überreste der berühmtesten Heiligen ausgraben und sie in die Basiliken der Stadt übertragen. Dies nahm seinen Fortgang bis in das achte oder neunte Jahrhundert, aus welcher Zeit wir noch immer lesen, daß die herrschenden Päpste Ausbesserungen an den Cömeterien vornehmen ließen. Sie hörten jetzt auf, Orte der Andachtsübungen zu sein, und die Kirchen, welche sich über ihren Eingängen befanden, wurden zerstört oder fielen dem Verfall anheim. Nur solche erhielten sich, welche befestigt waren und verteidigt werden konnten. Dies waren die Basiliken Sankt Paulus auf der Via Ostiensis, von Sankt Sebastianus in der Via Appia, Sankt Laurentius in dem Ager Veranus oder Via Tiburtina, Sankt Agnes auf der Via Nomentana, Sankt Pankratius auf dem Aurelian und die größte von allen, Sankt Peter im Vatican. Die erstere und letzere waren von besonderen Burgen und Befestigungen umgeben, und der Reisende kann noch heutzutage die Spuren fester Mauern in der Nähe der übrigen entdecken.

Merkwürdig ist es indessen, daß der junge Altertumsforscher, dessen Namen wir oft in ehrenvoller Weise erwähnt haben, zwei Basiliken über dem Eingange zur Katakombe des Callistus in fast unversehrtem Zustande wieder entdeckt hat; die eine dient jetzt als Backhaus, die andere als Weinschenke. Wahrscheinlich ist eine derselben die so oft erwähnte vom Papst Damasus erbaute Basilika. Die Erde und der Schlamm, welche durch die Luftlöcher hinabgespült, die Zerstörung, welche Jahre hindurch von Leuten vollführt, die durch unbewachte Eingänge von den Weingärten her eingedrungen sind, die bloße Wirkung, welche Zeit und Wetter ausüben: dies alles hat uns nur elende Trümmer der alten Katakomben zurückgelassen. Und doch ist uns noch vieles geblieben, wofür wir dankbar sein können. Es ist genug vorhanden, um die Aufzeichnungen, welche uns aus besseren Zeiten überliefert worden sind, zu bestätigen, und diese dienen jetzt dazu, uns bei der Rekonstruktion unserer Ruinen zu leiten. – Der gegenwärtige und der vorige Papst haben für diese heiligen Orte während weniger Jahre mehr gethan, als sonst während ganzer Jahrhunderte geschehen ist. Die gemischte Kommission, welche sie eingesetzt haben, hat Wunder verrichtet. Mit sehr beschränkten Mitteln geht sie systematisch zu Werke und vollendet indem sie vorwärts schreitet. Nichts wird von dem Platze genommen, an dem es gefunden wird, aber alles wird so weit es möglich ist, wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. Von allen Gemälden werden genaue Durchzeichnungen gemacht, und die alten Pläne der Katakomben werden sorgsam studiert. Und diese erfreulichen Resultate zu sichern, hat der PapstPius IX. aus eigenen Mitteln Weingärten und Felder gekauft, besonders in Tor Marancia, wo sich das Cömeterium der Heiligen Nereus und Achilleus befindet; und wir glauben ebenfalls, daß er das Terrain oberhalb der Katakombe des Callistus käuflich erworben hat. Der französische Kaiser hat Künstler nach Rom geschickt, welche ein herrliches Werk über die Katakomben – vielleicht ein wenig übertrieben – zusammengestellt haben: ein wahrhaft kaiserliches Unternehmen.

Es ist indessen Zeit geworden, daß wir uns wieder hinunter zu unserer Gesellschaft verfügen und unsere Besichtigung dieser wundersamen Stadt, deren Bewohner abgeschiedene Heilige sind, unter der Führung unserer Freunde, der Totengräber, beenden.


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