Georg Queri
Bauernerotik und Bauernfehme in Oberbayern
Georg Queri

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Treiben zu Finsterwall, 30. September 1893

Im Auftrag

        Kaiser Karl von Untersberg,
Der kann nichts schlechts leiden,
Drum müssma heut d' Finsterwaller
Ös Habafehitreim.
Z erscht fangma bei den junga Baun glei o
Dös is a ganz a jung voheirater Mo,
Jatzt sagn öams d Haberer wie oft
Daß er s seiner oagner Muadan hat do.
Im Jahr 1890 am 12. Februar is gwön,
Da is da jung Baur vo Finsterwall
Gon erschtmal
Bei seina Muadan ada Kammer drin glegn.
Bei sein Nachbar is a Kuah krank gwen
Jatzt get er öma go sein Kammerad
Dawei siachta ada Kamma drin
Daß da jung Baur sein Sauschwoaf
Seina oagna Muadan eihögsteckt hat.
Da alt Diab und Spitzbua hat an Heirat gmacht
Und hats do a net kennt'
Daß da jung Baur statt sein junga Weih
Seina Muadan dera oidn Hur sein Schwoaf eiherennt.
(Zuerst fangen wir bei dem jungen Bauern gleich an,
das ist ein ganz jung verheirateter Mann,
jetzt sagen's ihm die Haberer, wie oft
daß er es seiner eigenen Mutter hat getan.
Im Jahr 1890 am 12. Februar ist's gewesen,
da ist der junge Bauer von Finsterwall
zum erstenmal
bei seiner Mutter in der Kammer drinnen gelegen.
Bei seinem Nachbarn ist eine Kuh krank gewesen,
jetzt geht er zu seinem Kameraden hinüber,
da sieht er in der Kammer drinnen,
daß der junge Bauer seinen Sauschweif
seiner eigenen Mutter hineingesteckt hat.
Der alte Dieb und Spitzbub' hat diese Heirat zustandegebracht,
und hat's doch nicht erkannt,
daß der junge Bauer statt seinem Weib
seiner Mutter, der alten Hur', seinen Schweif hineinrennt.)
An X. treima a mit
Dem Hurenstingl, dem Ehbröcher sagmas pfeigrad,
Wei a sei Dirn, dö Hur zum Meineid triem hat.
Wenn da d Dirn bliebn wa,
da het der Ehbröcha glacht,
Aba sie is eahm davo und denkt
Du Batzi hast ma aso scho oas gmacht.
Da oit Batzi hat aso scho amoi foisch gschworn
Und hat an Y. Nanei oiwai no an Schwoaf eihögschobn.
Er hot a foischn Meinoad gschworn,
Dös wissma ganz gwiß
Den Ehbröcha und Spitzbuam soi der Teufi hoin,
Wir Haberer treim an Teifö nach
bis eihö ö d Hinterriß.
(Dem X. treiben wir auch mit,
dem Hurenstengel, dem Ehebrecher, sagen wir's pfeilgerad',
weil er seine Dirn, diese Hur', zum Meineid getrieben hat.
Wenn die Dirn auf seinem Hof geblieben wär',
da hätt' der Ehebrecher gelacht;
aber sie ist ihm davon und denkt sich:
du Pazzi, du hast mir ohnedies schon ein Kind gemacht!
Der alte Pazzi hat schon einmal falsch geschworen,
und hat der Y. Nandl immer seinen Schweif hineingeschoben,
er hat einen falschen Meineid geschworen,
das wissen wir ganz gewiß –
den Ehebrecher und Spitzbuben soll der Teufel holen!
Wir Haberer treiben dem Teufel nach
bis hinein in die Hinterriß.)
An X. müassma a a bissl mitnehma,
Der duat oiwei mit seier Nasn der oitn Z.
Dö koitn Baun ausn Loch außerstemma.
(Den X. müssen wir auch ein wenig mitnehmen,
der tut immer mit seiner Nase der alten Z.
die kalten Bauern [den männlichen Samen] aus dem Loch herausstemmen.)

Zum Schlusse ein dreifaches Hoch »auf unsern hochschätzbaren edlen Menschenfreund und Armenspender« Herzog Karl Theodor.


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