Georg Queri
Bauernerotik und Bauernfehme in Oberbayern
Georg Queri

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Treiben zu Egmating vom 12. zum 13. September 1892
(Dietramszeller Einleitung.)

1.

        Gon äschtn köma glei iban X.-Würth,
Iba den ehebröcharischen Mo,
Weira bei seina Dachta
S Kindamacha gar so guot ko.
Das duat aiwai de Handlungsreisendn sakrisch vodrüaßn,
Weijs für den Huanschtingl
An Kindsvotan macha müassn.
An sölan Votan soi ma as Zuchdhaus bringa.
Na kunda stod seina Tachta an Scheißkübi springa.
(Zum ersten kommen wir gleich über'n X.-Wirt,
über den ehebrecherischen Mann,
weil er bei seiner Tochter
das Kindermachen gar so gut kann.
Das tut alleweil die Handlungsreisenden sakrisch verdrießen,
weil sie für diesen Hurenstingel
den Kindsvater machen müssen.
Einen solchen Vater soll man ins Zuchthaus bringen,
dann könnt' er statt seiner Tochter den Scheißkübel springen.)

2.

        Na köma glei as Bräuhaus
Gon Blembi fabrikand iba den Hund
I glaab it datma in an Zuchdhaus din
An schlechdan Fagabuntn fina kund.
Dä Spitzbua ko leichd rächt brozn
Und seina Kinda kina leichd schtudian,
Ä duat ja nix ois de Laid as Sach ostain
Und sei Herschafd ofian.
A Gsiff machda scho aso a schlächts zon voröka,
Da braugst grod a Hoiwi z trinka
Na braugst koan Abadeka,
Was des füra Schwindla is, des muas d Herschafd dafrong
Damit das do den Lumba amoi ban Loch außajong.
(Dann kommen wir gleich ins Bräuhaus
zum Plempelfabrikanten, über diesen Hund;
ich glaub' nicht, daß man in einem Zuchthaus drinnen
einen schlechteren Vagabunden finden könnt'.
der Spitzbub' kann leicht recht protzen
und seine Kinder können leicht studieren,
er tut ja nichts als den Leuten das Sach abstehlen
und seine Herrschaft anführen.
Ein Gesüff macht er schon ein so schlechtes zum Verrecken,
da brauchst du gerade [nur] eine Halbe zu trinken,
dann brauchst du keinen Apotheker [kein Abführmittel].
Was der für ein Schwindler ist, das muß die Herrschaft erfragen,
damit daß sie doch den Lumpen einmal beim Loch hinausjagen.)

3.

        A da R. liegt an Kins Umbringä ganz wöni dro,
Derä Matz ko ada Schlächtikeit gor niama mer o,
Jatz san eham de Morddatn afs Gwisn köma,
Drum hotsi lossn an dritn Ordn afnöma,
Aba zweng döm duats sei Huararei noit bschliaßn,
Weils d Handwärgburschn oiwai vögln müassn.
Vo da M. wissat ma a netö Brockä,
Dära muaß da Sch. oiwai af seina Britschn oma hockä.
(Auch der R. liegt am Kindumbringen ganz wenig dran,
dieser Metze kann an der Schlechtigkeit gar niemand mehr an;
jetzt sind ihr die Mordtaten aufs Gewissen gekommen,
drum hat sie sich lassen in den 3. Orden aufnehmen.
Aber deswegen tut sie ihre Hurerei noch nicht beschließen,
weil sie die Handwerksburschen immer vögeln müssen.
Von der M. wüßten wir auch nette Brocken,
der muß der Sch. allerweil auf ihre Voze oben hocken.)

4.

        Jatz köma von R. H. a por Stükln,
Den Huanstingl ko ma de ganz Wocha
Ba den 13 Jahr oitn G.-Deandl
Ada Kama din finna.
Da Huanstingl hot des Deandel gvögld des wor a Graus,
Drum homs an Doktä ghoit as Haus.
Dä Doktä sagt glei
Do isa rächda Huanstingl gläng dabei.
Dä Huanstingl wan bremüat wä des wä a Schand,
Den kundma brauchä ois Bschaihengs am Land.
(Jetzt kommen von R. G. ein paar Stückel,
den Hurenstingel kann man die ganze Woche
bei dem 13 Jahre alten G.-Dirndl
in der Kammer drinnen finden;
der Hurenstingel hat dieses Dirndl gevögelt, da war ein Graus,
drum haben sie den Doktor geholt ins Haus.
Der Doktor sagt gleich:
»Da ist ein richtiger Hurenstingl gelegen dabei!«
Der Hurenstingel wenn prämiiert wär', das wär' eine Schand',
den könnte man brauchen als Beschälhengst am Land.)

5.

        Jatz kimt ä ganz schlächdä Keal des is da B.,
Wejra sein Sau rehama
Ba den 14 Johr oitn Sch. Deandl
Oiwai ad Fut eihö stöckt.
Dea Ehbröchä hot gmoat, ea däfs Deandl gnua ofieren,
Dö Pframinga wäns Kind scho afziang.
As Brod machda seitdeam a hibsch kloa,
Ä moat ä ko na daro s Kindergehid afd Seitn doa.
Dä H. wart a 3 Tog
Bis d Höwamin sei Wei richdi ausglart hot.
(Jetzt kommt ein ganz schlechter Kerl [an die Reihe], das ist der B.,
weil er seinen Sauriemen
bei dem 14 Jahre alten Sch.-Dirndl
alleweil in die Voze hineinsteckt.
Der Ehebrecher hat gemeint, er darf das Dirndl genug anführen,
die Pframinger werden das Kind aufziehen.
Das Brot macht er seitdem auch hübsch klein,
er meint, er kann dann davon das Kindergeld auf die Seite tun. –
Der G. wartet auch [nur] 3 Tage [mit dem Coitus],
bis die Hebamme sein Weib richtig ausgeleert hat.)

6.

        An B. sei Wei des is de schöna voda Gmoha,
Derä Ehbröcharen kos sei Mo a njma gnua doa,
Koan Handwärgburschn lost si a net aus,
Sie sogt si braucht oiwai schtehadi Mitl an Haus.
Und d W. R. dea Schlambn
Hot oi Aumblig vo de Jaga a groußi Wambn,
D Huararei däfs boid bschliasn
Wei oiwei andani Voda macha müasn.
Und da M. wo Stocka
Mät a oiwai auf derä sein Bach omat hocka.
(Des X. [sein] Weib, das ist die schönere von der Gemeinde,
dieser Ehebrecherin kann es sein Mann auch nimmer genug tun;
keinen Handwerksburschen läßt sie auch nicht aus,
sie sagt: sie braucht immer stehende Mittel im Haus. –
Und die N. N., diese Schlampe,
hat alle Augenblick von den Jägern eine große Wampe [Bauch];
die Hurerei darf sie bald beschließen,
weil alleweil andere den Vater machen müssen.
Und der Y. von Stocken
möcht' auch alleweil auf ihrem Bauch oben hocken.)

7.

        An oitn X. vo Pframing müasma a no mitnöhma,
Wejra duat a no üwa Diana köma,
Dea oit Huanbog is scho oft an Stohi foihi krocha
Und hot mit sein Huanschwanz
De Dian d Löcha rächt vastocha.
Amoi hot den Ehbröcha do sei Wei datapt
Wira sein Sauschwoaf
In da Dian sein Loch hot Dina ghabt.
Ea häd a so no a rächds Wei dea Stia
Und vögeld no oiwai astugara drei a via.
(Den alten X. von Pframing müssen wir auch noch mitnehmen,
weil er tut auch noch über die Dirnen kommen;
der alte Hurenbock ist schon oft in den Stall vor gekrochen
und hat mit seinem Hurenschwanz
den Dirnen die Löcher recht verstochen.
Einmal hat den Ehebrecher doch sein Weib ertappt,
wie er seinen Sauschweif
in der Dirn seinen Loch hat drinnen gehabt.
Er hätt' so noch ein richtiges Weib, der Stier,
und vögelt noch alleweil der Stücke [ein Stück ihrer] drei, ein vier).

8.

        Jatz kimb da Y. vo Emating
bei den Ehbröcha hots oiahand Gwindn,
Ea vöglt sei N. N. va forn und da X. X. an Y. vo hindn.
Und füa dasa stad ist gwön
Hota eham a Kaibi Kuha göm.
Zweng an stehlen homa a no wos z song
Des koni eng song des is a schlächda Mo,
Dea pakt d Laid midn afda Straße o.
Dea Raba hot do gor koa Gwisn,
Dea hot an X. hoibat daschlong
und an Gehid Beudl von Sock aussa grissn.
Füa d N. N. homa a no was hindn
Ba dea koma Gsöhin Tog und Nocht af sein Loch omat findn.
(Jetzt kommt der Y. von Egmating;
bei diesem Ehebrecher hat's allerhand Gewinden,
er vögelt seine N. N. von vorne und der X. X. den Y. von hinten.
Und dafür, daß er verschwiegen ist gewesen,
hat er ihm eine Kälberkuh gegeben.
Wegen des Stehlens haben wir auch noch was zu sagen:
das kann ich euch sagen, das ist ein schlechter Mann,
der packt die Leut' mitten auf der Straßen an.
Der Räuber hat doch gar kein Gewissen,
der hat den X. halb erschlagen
und den Geldbeutel [ihm] vom Sack herausgerissen.
Für die N. N. haben wir auch noch was hinten,
bei der kann man die Gesellen Tag und Nacht auf ihrem Loch oben finden.)

9.

        Da X. vo Emating is a rächd gscheida Mo,
Af 6 Meinoad kimbs eham noit draf o.
Af sei Tachda is ea oiwai afgsprunga,
Jatz is Hansin vo Y. worn,
Jatz is si eham do no austruna.
Da Schadarm N. N. dea hotn rächd gean,
Dea wan in Glam no da wä
Na müasta ban Y. Fleischbschaua wän.
An Y. seini Buam wän so schlächd ois wia eha Schwesta . . .
Awa da Deifö dea gibt ehama do no an Sässl.
Da Y. hod gmoat ea häd richtigi Buam afzong
Dawej is dalong.
(Der X. von Egmating ist ein recht gescheiter Mann,
auf 6 Meineid kommt's ihm noch nicht [drauf] an;
auf seine Tochter ist er alleweil aufgesprungen,
jetzt ist sie Hansenbäuerin von Y. geworden,
jetzt ist sie ihm doch noch entronnen.
Der Gendarm N. N., der hat ihn gern,
der wenn in Glam noch wär,
dann müßte er beim Y. Fleischbeschauer werden. [Er setzte ihm Hörner auf.]
Dem Y. seine Buben wär'n so schlecht wie ihre Schwester . . .
aber der Teufel gibt ihnen doch noch einen Sessel [in der Hölle].
Der Y. hat gemeint, er hätt' richtige Buben aufgezogen,
derweilen ist's erlogen.)

10.

        Jatz kimb da X. zo den müasma a no abi schrein,
Dea soit ba da N. N. seina Britschn
Amoi din henga bleim.
Den hot a amoi oana datapt
Wiara sein Schwanabartl ba da Z. vo Egmating
Ada Kachel din hot ghobt.
D Y. voacht den oitn Sch. it schlächd,
Se sog dea mechd a no oiwei vögln
Und ko njma rächd.
(Jetzt kommt der X., zu dem müssen wir auch noch hinabschreien,
der sollte bei der N. N. ihrer Britschen
einmal drinnen hängen bleiben.
Den hat auf einmal einer ertappt,
wie er seinen Schwanenbarthel bei der Z. von E.
in der Kachel drinnen hat gehabt.
Die Y. fürchtet den alten Sch. nicht schlecht,
Sie sagt, er möcht' auch noch alleweil vögeln
und kann nimmer recht.)

11.

        Gon N. N. müasma a no oihi schrein
Go den köma no amoi extri zon Hobafehitreim.
Dea Keal is neidiga ois wiehra Hund
Weijra dö arma Baualaid
An Kirta d Muhsi as Bier unds Fleisch it vogund.
Er moat d Laid soitn eham d Sachn göm
Und an Kirta obringa
Das sei Wambn no gröaßa wur,
Na kunda sei Köchin a njma springa.
(Zum N. N. müssen wir auch noch hinschreien,
zu dem kommen wir noch einmal extra zum Haberfeldtreiben.
Der Kerl ist neidiger als wie ein Hund,
weil er den armen Bauernleuten
die Kirchweih, die Musik, das Bier und das Fleisch nicht vergönnt.
Er meint, die Leut' sollten ihm die Sachen geben
und die Kirchweih abbringen,
daß seine Wampe noch größer würde,
dann könnte er seine Köchin auch nicht mehr [be]springen.)

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