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Jatz hob's no a kloani Geduid, Den jh muaß Enk heut no oiahand song, Und jh denk, jh wä woi damit Nieamdn Koan Schricka eijong. Mi san zwar heut sehiba nit z'nein, Und that'n viel liaba a ganz dahoam bleim. Aba wenn hoit da Kaisa Karl sogt: Jatz machts Enk am Weg, So müaßma glei auf und außi Über Berg und Thoi, Und Wassa und Steg. A Nieada bewaffn't Ois wiea beinara Schlacht, Und a so müaßma durchwandan Do finstere Nacht. Bei da Nacht siecht ma a no nix vo koan Weg, Und a so müaßma oft glei a dieam Durchi mittn dur'n Treck. Die Schadarmerie hama a no gan scheucha, Nit a moi öffentli ko Oana geh, Sondern mi muaßi grod schleicha. Denn dö wa'n vosess'n aufs Fanga, Aba vo dö gehma weit weg, Daß jhns gwiß ko Koana daglanga. Iß da Foi, daß Oana schieaßt, So hotzis scho gebm, Daß aufara Seitn 's Lebm a Oana büaßt. Denn, a kloas weni aufanan schieaßn, Dös wa boi woita gmua, Und auf etligö Kugla wa'n schnehi a paar a drei Drübm in da ewigna Ruha. 's Zuchthaus hot a koa Barmherzigkeit Ih glab aba nit, daß jh mi do no betrüag, Drum wa's ma hoit a gar so viel lieab, Auf dös aufi macht jatz no a Niada a bißl an Lärm, |
Die Übersetzung der Verse:Im Interesse der Dialektforschung wurde von »Umdichtungen« möglichst Abstand genommen.
Jetzt habt noch eine kleine Geduld, denn ich muß Euch heut noch allerhand sagen, und ich denke, ich werde damit wohl Niemandem Schrecken einjagen. Wir sind zwar heute selber nicht zu beneiden und würden viel lieber auch ganz daheim bleiben. Aber wenn eben der Kaiser Karl sagt: »Jetzt macht Euch auf den Weg!« – so müssen wir gleich auf und hinaus über Berg und Tal und Wasser und Steg, ein jeder bewaffnet wie in einer Schlacht; und so müssen wir durchwandern die finstere Nacht. Nachts sieht man noch dazu nichts von einem Weg, und so müssen wir oft gleich (manchmal) durch mitten durch den Dreck. Die Gendarmerie haben wir auch noch zu scheuen, nicht einmal öffentlich kann einer gehn! Sondern man muß sich grad schleichen! Denn die wären versessen aufs Fangen! Aber von denen gehn wir weit weg, daß uns gewiß keiner kann erreichen! Ist's der Fall, daß einer schießt, so ist's schon vorgekommen, daß auf einer Partei das Leben einer einbüßt. Denn: ein klein wenig aufeinander schießen, das wäre bald ganz genug, und auf etliche Kugeln wären schnell ihrer zwei, drei drüben in der ewigen Ruh. Das Zuchthaus hat auch keine Barmherzigkeit Ich glaub' aber nicht, daß ich mich doch noch betrüg', Drum wär's mir eben auch gar so viel lieb, Auf das hinauf macht jetzt noch ein jeder ein bissel Lärm, |
Gan äschtn wätz jatz glei mitn X. prowiat, Da hot mit sein Paradiesbam D Y. vo B. ogfiat. Mit dera Sach wara schaad, mit den muassi lacha, A hot denki gmoat, Nacha däfa bei da Y. koan Kindsvota macha. Zweng den hot d Y. scho a d Ewikeit müaßn, Dös muaß a aba gwieß no bein Deifö A da Höll dina büaßn. |
(Zum ersten wird's jetzt gleich mit dem X. probiert, der hat mit seinem Paradiesbaum die Y. von B. angeführt. Er hat nichts davon verlauten lassen – es ist zum Lachen – er hat, denk' ich, gemeint: dann braucht er bei der Y. die Vaterschaft nicht zu übernehmen. Seinetwegen hat die Y. schon in die Ewigkeit müssen; das muß er aber gewiß noch beim Teufel in der Höll' drinnen büßen!) |
D X. an M. dös wa dö rächt, I glab das dö dö ganz Woch, Tog und Nocht oiwä möcht. An manövan da iß ihr woita guat ganga, Da iß mit seina Kanon Den ganzn Tog für z Soidotn hi gschtana. Mit seine Handwerksburschn Kennt sie si a nimma aus, Do liefan ihr dös ganz Jahr Schtehadö Mittl as Haus. |
(Die X. im M., die wär' auch die rechte, ich glaub', daß die die ganze Woche, Tag und Nacht, immer [koitieren] möchte, Beim Manöver, da ist's ihr sehr gut gegangen: da ist sie mit ihrer Kanone den ganzen Tag für die Soldaten hingestanden. Mit ihren Handwerksburschen kennt sie sich auch nicht mehr aus, die liefern ihr das ganze Jahr stehende Mittel ins Haus.) |
Da X. an R. iß a nit rächt sauba, Da leid a oiwei din bei da Dian a sein Gschtauda. Grod foitz ma ei, Den hama a schon oft gschpannt, Boi dä Dian flickt Nacha geita ihr oiwei zäscht no D Zwirnknöllä ei d Hand. Sölla s wia dä wätz a ga nit viel göm, Da möcht denki a dö ganz Woch Auf da Dian seine Matratzn am leng. |
(Der X. im R. ist auch nicht recht sauber, der liegt auch immer drin bei der Dirn in ihren Stauden. Gerade fällt's mir ein: den haben wir auch schon oft gesehen; wenn er die Dirn flickt, dann gibt er ihr immer zuerst noch die Zwirnknöllchen [Hoden] in die Hand. Solche wie den wird's auch gar nicht viel geben, der möchte, denk' ich, die ganze Woche auf der Dirn ihrer Voze oben liegen.) |
A Huanstingl iß a scho da X. Bauer vo L., Dä hot mit da Y. Nodarin a oiahand Gwindn. Am Hobaschtock am hota mit da Nodarin gschmießn, Auf oami kimt Bäurin dahä Und do hotas net grissn. Vo lauta Hitz packt Bäurin glei an Hobaschtock oh, Und schreit aufi »Du Huar du host ja mein Moh« »Aso«, sogt Bäurin, »bleibi nimma an Haus.« Sie machtzi glei auf Und roast zu dö Bräuknecht auf Münga owaus. |
(Ein Hurenstingl ist auch schon der X.-Bauer von L.; der hat mit der Y.-Näherin auch allerhand Schliche. Auf dem Haberstock oben hat er sich mit der Näherin niedergelegt, auf einmal kommt die Bäuerin daher und da hat er sie nicht gevögelt. Vor lauter Hitze packt die Bäuerin gleich den Haberstock an und schreit hinauf: »Du Hure, du hast ja meinen Mann!« »Wenn's so ist«, sagt die Bäuerin, »bleib' ich nimmer auf dem Haus«; sie macht sich gleich auf und reist zu den Bräuknechten nach München hinauf.) |
Jatzt kimt da X. vo L., Den koma z Nacht am äschtn Bei dö Diena a da Kamma drin findn. Dä hot jahm auf dö Diena A scho hübsch weit aufi traut, Und da hamt Kniea vo dö Diena No oiwei üban X. ausgschaut. Seine Bettschwestern duan jahm jatz ollesammt koppn, Drum duata jatz lieba seine Dieana ausschoppn. |
(Jetzt kommt der X. von L.; den kann man nachts am sichersten bei den Dirnen in der Kammer finden. Der hat sich auf die Dirnen auch schon hübsch weit hinaufgetraut, und da haben die Knie von den Dirnen noch immer über den X. hinausgeschaut. Seine Bettschwestern tun ihm jetzt alle aufmucken, drum tut er jetzt lieber seine Dirnen ausschöpfen.) |
An Ehbrecha is a scho da X. vo R., Da schaut a oiwei noch bei dö Dieana zwischn dö Kniea. Da hieat eigentli aso scho dö Seini, Und do schleichzi Ä z Nocht bei dö Diana durch Kammathür eini. Mit dö Diana tuatzi A leicht, Weia koa Höll und koan Teufi nit scheucht. |
(Ein Ehebrecher ist auch schon der X. von R., der schaut auch immer nach bei den Dirnen zwischen den Knien. Der hätt eigentlich so schon die Seinige, und doch schleicht er sich nachts bei den Dirnen durch die Kammertür ein. Mit den Dirnen tut er sich leicht, weil er keine Höll und keinen Teufel fürchtet.) |
An X.-Baua däfma a nit vogessn, Dä hot seina Tachtan vonuma a Hemat ogmessn. »Koa Weibatz«, sogta, »hota no nia koani gschiecha«, Und hotzi schö schtad beim Dieandl unta Pfoad eihö gschlicha. Dä scheitz mi hot mit seina Tachta oiahand scho prowieat, Und amoi haman gseha, do hotas glei a paarmoi nochananda krischtieat. |
(Den X.-Bauern dürfen wir auch nicht vergessen, der hat seiner Tochter von hinten ein Hemd angemessen. »Kein Weib«, sagt er, »hat er noch nie keines gefürchtet« und hat sich schön ruhig beim Dirndl unter das Hemd hineingeschlichen. Der, scheint mir, hat mit seiner Tochter schon allerhand probiert – und einmal haben wir ihn gesehen, da hat er sie gleich ein paarmal hintereinander klystiert.) |
Es duat mi bereits nun s Lesen vodrüassn Und mi wän oiso für heut Auch wegen Mangel an Zeit, Unser Haberfeldtreiben beschlieaßn. |
Es haben sich außer den anfangs erwähnten Personen noch einige Gerichtspersonen beteiligt und zwar:
Da Bürgameischta Dr. v. Erhardt aus Münga ois Vorschtand, Do soitn für jha Müha oisam zum mitanand lebn, Vivat hoch! (Zum Schluß ein Hoch auf »unsern hochschätzbarsten Prinzregenten«.) |