Autoren

∞

Werke

∞

Neu

∞

Information

∞

Shop

∞

Lesetips

∞

Textquelle

∞

Erstes Buch

Vorrede

Ich darf es nicht wagen, diesen Blättern eine andere Widmung voran zu setzten als jene: »Der Treue und Soldatenehre«.

Die Poesie und die Geschichte haben ihre unverwelklichen Kränze längst niedergelegt an dem Fuße des Monumentes, das in aller treuer Österreicher Herzen ragt, dem Heere zu Ehre, das da fest stand im allgemeinen Weltbrande

»als alles wankte wie auf wildem Meere,
Verrat Genossen fand im Vaterlande.
Als aufgelöst des Rechts, der Treue Bande!«

Zu den vieltausend Blumen und Blümlein, die in treuherziger Anerkennung unter jenen Ruhmeskränzen niedergelegt wurden, geselle ich dies Buch, das nichts will, als das Andenken jener Tage, deren Namen Clio mit ehernem Griffel geschrieben auf die Marmortafeln der Geschichte, hinauszutragen ins weite Land, in dessen Gauen die Wiegen jener Helden standen, deren Werk unser verjüngtes Österreich ist, um deren Hütten endlich wieder die grünen Reiser des Friedens sprossen, den sie erkämpft – unter den stolzen Flügeln des Doppelaars.

Die »Erinnerungen eines österreichischen »Veteranen« zuvörderst waren es, die mich reizten, meine schwachen Kräfte an die Ausbeute jenes glorreichen Kampfes zu wagen: die »Bekenntnisse« Bavas über den »Kampf Italiens gegen Österreich« bestärkten mich in meinem Vornehmen.

Dies waren meine einzigen Behelfe bei dem historischen Teile des Buches; die Episode in Tirol habe ich teils selbst miterlebt.

Was die übrigen Zutaten betrifft, stelle ich ihr »Dagewesensein« der Möglichkeit anheim; meine Absicht war bloß, in den »Zwei Brüdern«, den Trägern des novellistischen Teiles des Buches, die beiden Mächte zu repräsentieren, die damals ihre Waffen aneinanderschlugen, bis dem Rechte der Sieg wurde und der Treue die strahlende Ehrensäule aufgerichtet neben der Schandsäule des Verrates.

Wenn einer von Euch, in deren Reihen auch ich einst stand, dies Büchlein zufrieden aus der Hand legt, so ist mein Zweck erreicht und ich hoch belohnt, wenn nur einer von Euch sich dabei des Namens Eures ehemaligen Kameraden erinnert, dem es nicht mehr vergönnt war

»Auf Eurem Sonnenflug Euch zu geleiten,
Mit Euch zu schreiten in des Glanzes Helle! –
Ich aber kann nur schwach die Arme breiten
Zu Euch empor von meiner niedern Schwelle!«

Tabor zu Ostern 1853

*