Mirok Li
Iyagi
Mirok Li

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17. Der singende Kropf

Dies ist die Geschichte eines Hogbu, das heißt eines bekropften Mannes, der sonst gut gewachsen war und auch gut singen konnte. Er sang gerne und sang jeden Abend zum Trost über sein trauriges Schicksal, ein bekropfter Mann zu sein.

Als er in einer trüben Nacht an einem murmelnden Bach seine Lieder sang, kamen drei Teufelchen herbei, die er bisher noch nie gesehen hatte. Sie hörten ihm eine Weile zu und fragten ihn, woher er eine so schöne Stimme bekommen habe.

»Es ist selbstverständlich mein Kropf, der die Stimme so herrlich klingen läßt!« sagte der Hogbu.

»So dachten wir es auch!« sagten die Teufelchen und besahen sich den Kropf genau von allen Seiten. »Willst du uns den Kropf nicht verkaufen?« fragten sie dann. »Wir geben dir tausend Säcke 94 guten Reis dafür!« Hogbu willigte ein. »Ihr könnt ihn haben!« sagte er erfreut.

Die Teufelchen nahmen ihn schmerzlos vom Hals weg, und als er nach Hause zurückkehrte, standen schon tausend Säcke Reis in der Scheune.

Nun war er ein schöner Mann geworden und noch reich dazu. Er lud das ganze Dorf zu einem Fest ein, und das ganze Dorf freute sich mit ihm.

Da kam aber ein anderer kröpfiger Mann zu ihm und erkundigte sich, wo und was er gesungen hätte. Er würde auch gerne seinen Kropf gegen tausend Säcke Reis verkaufen. Neidlos sagte ihm der einstige Hogbu alles genau, obwohl er wußte, daß der andere ein geiziger Mensch war.

Drei Nächte lang sang der geizige Kropfmann an derselben Stelle, und in der dritten trüben Nacht kamen tatsächlich drei Teufelchen herbei und fragten ihn, woher er eine so schöne Stimme bekommen hätte.

»Selbstverständlich ist es mein Kropf, 95 der die Stimme so herrlich klingen läßt!«

»Aha, da haben wir den Gauner, der uns so schändlich betrogen hat!« riefen die Teufelchen, packten ihn an der Gurgel und setzten den Kropf des einstigen Hogbu neben den seinigen an, so daß er mit zwei Kröpfen nach Hause gehen mußte. 97

 


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