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Anna Svärd trat, eine alte Hirtenweise vor sich hinträllernd, in ihre Küche. Aber plötzlich brach sie jäh ab. Während sie sich in dem Nachbarhaus aufgehalten hatte, war Frau Sundler zu Besuch gekommen; sie saß auf der schmalen Schlafbank und wartete. Es wäre eine große Übertreibung, wollte man sagen, sie sei willkommen gewesen. Ganz abgesehen von dem kleinen Zusammenstoß am vorhergehenden Abend hatte die junge Pfarrfrau an diesem Morgen außerordentlich viel zu tun. Vor einer Weile war eine Fuhre vor dem Hause mit Annas Kleidern, den einfachen Hochzeitsgeschenken von den Nachbarn und Verwandten in Medstuby, nebst ihrem Webstuhl und ihrem Spinnrad angekommen, und Anna hatte noch nicht Zeit gehabt, auszupacken und alles an seinen Platz zu stellen.
Und um das Unglück voll zu machen, konnte Anna auch nicht ihren Mann herbeirufen, damit er dem Gast Gesellschaft leiste. Karl Artur war gleich nach dem Frühstück in die Propstei gegangen, um viel versäumte Arbeit nachzuholen, und Anna konnte ihn erst gegen zwei Uhr zurückerwarten.
Es ist nicht leicht zu verstehen, woher es kam, aber in demselben Augenblick, wo Anna Svärd Frau Sundler erblickte, zeigte sie sich überaus bäuerisch sowohl in ihrer Sprache als in ihrem Gebaren. Die vier Monate im Schulzenhof, die sie in Wirklichkeit recht sehr verfeinert hatten, waren vollständig vergessen. Vielleicht fühlte die junge Frau ganz instinktiv, daß es hier nichts nütze, mit feinen Manieren aufzutreten. Es ist auch nicht unmöglich, daß es ihr Spaß machte, der andern den Glauben beizubringen, sie sei sehr dumm, sehr unerfahren und wisse, mit einem Wort gesagt, durchaus nicht, was sich schicke.
Frau Sundler trat ihr eifrig entgegen. Sie erklärte, während sie jetzt am Morgen daheim gesessen habe, sei ihr der Gedanke gekommen, es müsse für Frau Ekenstedt, die an diesem Tag gewiß in der neuen Wohnung recht viel zu besorgen habe, beschwerlich sein, auch noch das Mittagessen für ihren Mann zu kochen. Aber Karl Artur dürfe gerne, ach, nur zu gerne bei Organistens zu Mittag essen. Ja, er könne auch die folgenden Tage da essen, bis die Eheleute ganz in Ordnung gekommen seien und bei den Bauern einige Vorräte eingekauft hätten. Sie würde übrigens beglückt sein, wenn sie auch dabei helfen könnte. Ob nicht Frau Ekenstedt Karl Artur schon heute zu ihr schicken wolle? Während Frau Sundler diesen langen Senf herunterleierte, hatte die junge Frau angefangen, die Verschnürung von einem Ballen Leinwand, dem Hochzeitsgeschenk von der Ris-Karin, wegzunehmen, und als sie einen widerspenstigen Knoten in dem Bindfaden nicht gleich auflösen konnte, biß sie ihn einfach mit den Zähnen durch. Ach, durch Frau Sundlers Körper lief dabei ein Schauder, doch enthielt sie sich jeder Bemerkung.
»Es ist ja nur für die allererste Zeit, bis Sie hier in Ordnung sind«, beeilte sie sich noch weiter zu betonen.
Die junge Hausfrau schaute von dem Leinwandballen auf und, die Hände auf dem Leib, pflanzte sie sich mit gespreizten Beinen vor Frau Sundler auf.
»Möchst woll, ich soll ihm sag'n, du erwartest'n?« fragte sie.
Frau Sundler beeilte sich, ihre Freude auszudrücken, weil Anna ihren kleinen Vorschlag ebenso freundlich aufgenommen habe, wie er gemeint sei.
Doch Anna Svärd blieb in derselben Stellung vor ihr stehen und fuhr fort: »Aber 's kann sein, ich sag' ihm auch, wenn er das Essen nit essen kann, das ihm sein Weib kocht, so taugt's zu nix anderem, als daß sie mit 'nem Kramsack 'rumzieht und für sich bleibt.«
Frau Sundler hob die Hände auf, wie um sich damit zu schützen. Es sah aus, als habe sie erwartet, die andere werde sie schlagen.
»'s schickt sich woll nit, so grad 'raus mit Herrenleut' zu red'n«, sagte nun Anna Svärd.
Doch darum brauchte sie keine Angst zu haben. Frau Sundler hatte sich augenblicklich wieder gefaßt und tat nun ihr Bestes, um auszugleichen und sich zu entschuldigen.
»Nein, nein, liebe Frau Ekenstedt, ich bin überzeugt, Sie kochen das Essen genauso, wie Karl Artur es gern ißt. Mein Vorschlag ist in guter Absicht gemacht worden. Aber nun wollen wir nicht mehr davon reden.«
Darauf wurde es ganz still in der Küche. Anna Svärd fing an, den Leinwandballen abzumessen, aber nicht an einem Ellenmaß, sondern an ihrem linken Arm. Sie hätte Frau Sundler nicht deutlicher zeigen können, daß sie keine Zeit mehr für sie übrig habe.
»Sehen Sie, liebe Frau Ekenstedt«, sagte Frau Sundler mit äußerst sanfter Stimme, »ich habe gedacht, wir würden recht gute Freunde werden. Und darauf hab' ich mich gefreut. Doch fürchte ich jetzt, Sie glauben, ich halte mich in den Augen der Welt für höherstehend als Sie, liebe Frau Ekenstedt. Aber das ist ein Irrtum. Meine Eltern waren sehr arm. Meine Mutter mußte sich vom Morgen bis Abend abarbeiten, und was mich selbst betrifft, so wäre ich gezwungen gewesen, als einfaches Dienstmädchen mein Brot zu verdienen, wenn nicht Baron Löwensköld auf Hedeby mich auf seine Kosten so viel hätte lernen lassen, daß ich Erzieherin werden konnte. Meine Mutter war bei seinen Eltern fünfzehn Jahre lang angestellt, und einmal hatte sie dem Baron selbst einen großen Dienst erweisen können, und das wollte er ihr vergelten. Karl Artur ist ja ein Vetter von dem, der mir geholfen hat. Und meine Mutter sagte stets, wo immer ich mit jemand aus der Familie Löwensköld zusammentreffe, solle ich versuchen, ihm zu dienen und zu helfen, und Karl Artur und seine Frau sind eins für mich.«
»Siebenundzwanzig, achtundzwanzig, neunundzwanzig, dreißig!« murmelte Anna Svärd vor sich hin. Aber als sie so weit gekommen war, machte sie eine Pause im Abmessen, um eine Bemerkung an Frau Sundler zu richten.
»Wenn's wahr wär', daß du uns für eins hältst, hätt'st mich vielleicht auch zum Essen eing'laden, grad wie ihn.«
Frau Sundler hob ihre Augen zur Decke empor, als ob dort oben jemand wäre, der bezeugen könnte, wie gut und friedfertig sie sei.
»Sie sind zu hart, Frau Ekenstedt«, sagte sie in scherzhaft jämmerlichem Ton. »Sie wollen alles im schlimmsten Sinn auffassen. Aber ich versichere Ihnen, daß es keine Unfreundlichkeit war, obgleich es so aussehen könnte. Sehen Sie, es ist ja heute Sonnabend, und da haben wir unser gewöhnliches Samstagsessen, gedämpfte Mohrrüben, Heringe und Biersuppe. Bei Karl Artur macht das nichts aus. Er geht bei uns aus und ein, wie es ihm beliebt. Aber wenn ich Sie, Frau Ekenstedt, zum erstenmal bei mir sehe, könnte ich doch eine so einfache Kost nicht bieten.«
Sie sah ängstlich bittend aus, und Anna Svärd dachte, sie sei so glatt wie eine Schlange, denn sie entwische einem stets, wie fest man sie auch zu fassen gemeint habe.
»Es ist wirklich sehr schwer«, seufzte Frau Sundler, »aber es ist etwas da, das Sie wissen müßten. Es kann sich nie ein richtig gutes Verhältnis zwischen uns einstellen, solange Sie nicht ganz genau Bescheid bekommen haben, wie sich alles verhält. Gleichzeitig ist es mir aber äußerst zuwider, davon zu sprechen. Ach, ich hätte so sehr gewünscht, Karl Artur hätte Ihnen all dies Unangenehme selbst mitgeteilt! Aber das hat er offenbar nicht getan.«
Anna Svärd hatte die Leinwand nochmals gemessen, und doch fing sie wieder von vorne an. Sie war wohl draus gekommen, und so wußte sie nicht genau, wieviel Ellen es waren. Um sich nun nicht noch einmal zu verzählen, unterließ sie es, Frau Sundler auf ihre Andeutung zu antworten; aber Frau Sundler ließ sich nicht abschrecken.
»Ich nehme an, daß es Ihnen mißfällt, wenn ich mich auf diese Weise in Ihre Angelegenheiten mische; aber ich kann es nicht lassen, weil ich es für meine Pflicht halte. Aber ach, wenn Sie mir doch mit Vertrauen entgegenkämen, Frau Ekenstedt! Ich weiß ja nicht einmal, ob Karl Artur Ihnen von seiner Mutter erzählt hat, sowie von dem innigen Verhältnis, das zwischen den beiden geherrscht hatte. Aber das wissen Sie wenigstens, daß Karl Arturs Verbindung mit Ihnen nicht den Beifall der lieben Tante Ekenstedt fand. Kurz nach dem Begräbnis der Frau Dompropst Sjöborg gab es deswegen einen Wortwechsel zwischen Karl Artur und seiner Mutter, und Karl Artur ging dabei wohl etwas zu heftig vor. Tante Ekenstedt war sehr schwach – ja, es endigte damit, daß sie einen Schlaganfall bekam. Und jetzt verstehen Sie wohl, Frau Ekenstedt, wie es ist: Karl Artur klagte sich selbst an, dieses Unglück verschuldet zu haben. Ja, wissen Sie, ich glaube fast, es war eine Zeitlang seine Absicht, seiner Mutter nachzugeben und die Verbindung mit Ihnen ganz abzubrechen; aber dann erfuhr er, daß das nichts mehr hätte helfen können. Denn die liebe Tante Ekenstedt hat sich zwar einigermaßen wieder erholt und ist auch ziemlich gesund, hat aber das Gedächtnis vollständig verloren. Was auch immer Karl Artur opfern würde, um seine Mutter zufriedenzustellen, es würde nichts nützen. Was geschehen ist, ist geschehen.«
Von dem Augenblick an, wo Frau Sundler davon sprach, die Frau Oberst Ekenstedt habe durch Karl Arturs Verschulden einen Schlaganfall bekommen, konnte sich Frau Sundler nicht mehr über Mangel an Aufmerksamkeit beklagen. Der Leinwandballen sank auf den Boden und blieb da liegen. Anna Svärd setzte sich, ohne ein Wort zu sagen, gerade vor Frau Sundler hin und sah sie starr an.
»Ja, das war's, was ich fürchtete«, sagt Frau Sundler. »Sie haben nichts von dem Schweren erfahren, woran Karl Artur fortgesetzt denkt. Er hat Sie natürlich solange wie möglich damit verschonen wollen. Und vielleicht sollte auch ich es nicht sagen. Sie sahen vorhin so glücklich aus, vielleicht ist es am besten, wenn Sie nichts davon wissen.«
Anna Svärd schüttelte den Kopf. »Jetzt hast mich schon ordentlich erschreckt«, sagte sie; »da ist's am besten, du holst alles Böse, was du in dei'm Beutel hast, auf einmal 'raus.«
Sooft Anna Svärd »du« zu Frau Sundler sagte, fuhr diese zusammen. Anna war nun doch einmal eine Pfarrfrau, da durfte sie sich keine solche Freiheiten mehr erlauben, obgleich man in ihrem Heimatort so zu sprechen pflegte. Karl Artur mußte ihr wirklich dieses unverschämte Duzen abgewöhnen. Allerdings, jetzt war keine Zeit, an so etwas zu denken.
»Ach, wo soll ich anfangen?« fuhr sie fort. »Ja, zuerst muß ich sagen, daß Karl Artur an einem Sonntag im September, nur einen Monat, nachdem das Unglück geschehen war, seine Mutter in der Kirche sah. Er sah sie in einem der Kirchenstühle unter der Empore sitzen, und dort ist es ja nicht so hell wie an anderen Plätzen in der Kirche. Aber er erkannte sie jedenfalls ganz deutlich. Sie war auf ihre gewohnte Weise gekleidet, in einem kleinen, unter dem Kinn zusammengebundenen Kapotthut; aber um besser zu hören, hatte sie die Schleife aufgebunden und die Bänder auf die Seite hinausgelegt. Auf diese Weise hatte er sie viele Male in der Karlstädter Kirche sitzen sehen, und deshalb war er seiner Sache auch vollkommen gewiß. Sie hielt den Kopf ein wenig seitwärts aufgerichtet, um Karl Artur besser sehen zu können, und er meinte sogar, in ihrem Gesicht denselben Ausdruck froher Erwartung zu sehen, womit die liebe Tante Ekenstedt immer jede Gelegenheit, ihren lieben Sohn reden hören zu können, begrüßt hatte.
Er konnte ja nicht umhin, sich darüber zu verwundern, daß sie imstande war, so kurz nach einem schweren Schlaganfall diese weite Reise zu machen. Aber er zweifelte durchaus nicht daran, daß sie es selbst war. Und das müssen Sie wissen, Frau Ekenstedt, vor lauter Freude konnte er in seiner Predigt beinahe nicht weitermachen. Mutter ist wieder gesund, dachte er, sie ist hierhergereist, weil sie weiß, wie unglücklich ich mich fühle. Nun wird alles wieder gut! Und dann sagte er sich, an diesem Tage müsse er nun doppelt so gut predigen als sonst.
Das gelang ihm indes nicht, und darüber braucht sich wohl niemand zu verwundern. Er wagte es nicht, nach seiner Mutter hinzusehen, um den Faden der Predigt nicht zu verlieren. Aber keinen Augenblick konnte er ihre Gegenwart vergessen, und so wurde die Predigt kurz und unzusammenhängend. Erst als er fertig war und im Begriff, von der Kanzel herabzusteigen, warf er einen Blick nach der Seite, wo sie saß. Er konnte sie zwar nicht mehr entdecken, aber das beunruhigte ihn nicht im geringsten. Er glaubte ganz einfach, die liebe Tante Ekenstedt sei beim Anhören der langen Gebete müde geworden und erwarte ihn nun draußen auf dem Kirchplatz.
Ja, Sie müssen entschuldigen, Frau Ekenstedt, wenn ich so umständlich erzähle, aber Sie sollen eben etwas richtig verstehen, nämlich, daß Karl Artur ganz fest überzeugt war, er habe seine Mutter gesehen. Er war seiner Sache vollkommen sicher, und als er sie nicht vor der Kirche fand, fragte er die umherstehenden Leute, welchen Weg seine Mutter eingeschlagen habe. Aber niemand hatte sie gesehen. Doch tröstete man ihn, indem man sagte, sie werde wohl nach der Propstei vorausgegangen sein. Erst als er sie auch dort nicht vorfand, fragte er sich, ob er sich getäuscht haben könne. Er war sehr betrübt, aber es fiel ihm nicht ein, es könnte etwas Seltsames an der Sache sein.«
Anna Svärd hatte bis dahin ganz still dagesessen und nur Frau Sundler immerfort starr angesehen. Jetzt unterbrach sie indes die Erzählerin mit der Frage: »D' Frau Oberst war doch wohl nit tot?«
Frau Sundler nickte und erwiderte: »Ich verstehe, woran Sie denken, und ich werde später darauf zurückkommen. Vorher will ich Ihnen nur noch sagen, daß Karl Artur mit Propstens auf ausgezeichnetem Fuße steht. Das war allerdings nicht immer so. Sehen Sie, Frau Ekenstedt, im vergangenen Sommer, ehe das Unglück mit der Mutter eintraf, predigte Karl Artur ganz wunderbar geistvoll und ergreifend. Er war auf dem Punkt, eine große Bekehrungsbewegung hervorzurufen. Die Leute beteten ihn an. Sie waren bereit, sich ihrer irdischen Güter zu entäußern, um Haus und Heim im Himmel zu gewinnen. Aber der alte Propst und seine Frau billigten diese Bewegung durchaus nicht. Wissen Sie, Frau Ekenstedt, Propstens sind ja sehr alte Leute, und die Alten möchten am liebsten, daß alles so bliebe, wie es ist. Nach dem Unglück mit der Mutter wurde Karl Artur jedoch zurückgeschreckt, er wagte es nicht mehr, an seine eigenen Eingebungen zu glauben, daher wendete er sich an den Propst und ließ sich von ihm beraten. Er predigte auch fortgesetzt sehr schön, aber ordentlich vorsichtig. Das frühere Feuer war erloschen, die große Erweckung, die er hervorgerufen hatte, starb dahin. Viele trauerten darüber, aber die beiden Alten in der Propstei waren hochbeglückt. Und Karl Artur hat sich ihnen wie ein Sohn angeschlossen. Ich habe die Pröpstin sagen hören, sie hätten das Heimweh nach Frau Schagerström, die so viele Jahre lang in der Propstei bei ihnen gewohnt hat, nie verwunden, wenn nicht Karl Artur in so liebenswürdiger Weise die Lücke ausgefüllt hätte. Aber, wissen Sie, Frau Ekenstedt, nun ist die Frage eben die, ob das für Karl Artur von Vorteil ist. Was mich betrifft, so freue ich mich darüber, daß er dem Einfluß der Propstei nun etwas entrückt ist, jetzt, wo er eine Frau und ein eigenes Heim hat. Ja, ich sage das nicht, um Ihnen zu schmeicheln, Frau Ekenstedt, sondern nur, damit Sie verstehen können, welche Hoffnungen Karl Arturs wahre Freunde auf Sie setzen.«
Um die Wahrheit zu sagen, so sah es aus, als ob all dies der jungen Frau zu viel würde. Ihre Brauen zogen sich zusammen, und man konnte sehen, wie es in ihrem Kopfe arbeitete.
Sie tat offenbar ihr Bestes, um Frau Sundler zu folgen; aber es kostete sie große Anstrengung.
»Aber willst mir nit lieber sagen, was er in der Kirch' g'sehn hat?« fragte sie.
»Doch gewiß. Sie haben ganz recht, ich will mich nicht länger bei dem Verhältnis mit Propstens aufhalten. Es genügt, wenn Sie wissen, daß Propstens Karl Artur liebhaben und nur sein Bestes wollen. Aber trotzdem teilte er diesen guten Freunden nicht mit, daß er seine Mutter in der Kirche zu sehen gemeint hatte. Er redet so ungern von ihr. Möglicherweis hat er auch deshalb geschwiegen, weil er die schwache Hoffnung hegte, sie habe sich vielleicht zu uns begeben, zu mir, verstehen Sie, Frau Ekenstedt. Es wäre zwar ganz unwahrscheinlich gewesen; aber bei der lieben Tante Ekenstedt wußte man nie, worauf sie verfallen konnte; deshalb begab er sich nach dem Essen sofort zu uns, fand jedoch seine Mutter natürlich auch nicht in unserem Hause.
Immerhin muß ich Ihnen sagen, Frau Ekenstedt, wie außerordentlich erfreut wir über das Zusammentreffen mit Karl Artur waren. Mein Mann ebenso wie ich auch. Ach, die Pfarrer haben ja im Herbst mit allen Hausbesuchen und Eintragungen in die Kirchenbücher gar so viel zu tun, deshalb hatten wir Karl Artur mehrere Wochen lang nicht mehr gesehen. Ich glaube, er fühlte sich dann auch recht behaglich, wenigstens blieb er den ganzen Abend bei uns. Mein Mann blieb auch die ganze Zeit da, und wir vergnügten uns auf die unschuldigste Weise von der Welt. Wir musizierten, sangen und lasen Gedichte vor. Es ist wohl nichts Böses, wenn ich es sage, aber auf solche Dinge verstehen sie sich in der Propstei nicht, und ich glaube, Karl Artur bekam dadurch in gewisser Weise einen Ersatz für die Enttäuschung mit seiner Mutter. Nach dem Abendbrot kamen wir in ein sehr vertrauliches Gespräch miteinander über die ungewissen Dinge jenseits des Daseins – ja, Frau Ekenstedt, Sie verstehen wohl, worauf ich anspiele –, und da erst kam Karl Artur darauf zu reden, daß er an demselben Tage die liebe Tante Ekenstedt in der Kirche zu sehen gemeint hatte. Nachher redeten wir noch lange darüber, was das wohl gewesen sein könne, und er ging erst gegen Mitternacht nach Hause. Am Montag mußte er indes seine Hausbesuche wieder aufnehmen, und obgleich er sich so behaglich bei uns gefühlt hatte, bekam ich ihn doch die ganze Woche hindurch nicht wieder zu sehen. Vielleicht meinte er auch, er müsse bei den Alten daheim bleiben, wenn er einen Abend frei hatte. Niemand auf der weiten Welt ist so rücksichtsvoll wie Karl Artur.«
Anna Svärds Stirne hatte sich noch mehr gerunzelt, und sie sah ganz erschüttert aus, ließ aber Frau Sundler weiterreden, ohne sie zu unterbrechen.
»Ja, wie gesagt, ich hatte ihn nicht wiedergesehen, und was er von seiner Mutter berichtet hatte, daran hatte ich gar nicht weiter gedacht. Am Sonntag jedoch traf ich auf dem Weg zur Kirche mit ihm zusammen, und da sagte ich ganz im Scherz zu ihm, ich hoffte, er werde an diesem Sonntag die liebe Tante Ekenstedt nicht abermals sehen, damit er nicht in seiner Predigt gestört werde. Und denken Sie, Frau Ekenstedt, ich hatte das Gefühl, es sei ihm nicht angenehm, daß ich das gesagt hatte. Er antwortete nur ganz kurz und sagte, er denke jetzt, eine durchreisende Dame, die eine gewisse Ähnlichkeit mit seiner Mutter habe, sei eine Weile in der Kirche gewesen, und er wollte durchaus nicht glauben, es könnte irgend etwas anderes gewesen sein.
Ich hatte keine Zeit, ihm darauf zu antworten, andere Kirchenbesucher gesellten sich zu uns, und die Unterhaltung drehte sich dann um alltägliche Dinge. Während des Gottesdienstes wurde ich allerdings ängstlich, ich könnte etwas Verkehrtes gesagt haben. Zwar versuchte ich mich damit zu beruhigen, daß Karl Artur doch unmöglich einer solchen scherzhaften Bemerkung Gewicht beilegen könne. Aber Sie, Frau Ekenstedt, werden begreifen, wie entsetzt ich war, als er mitten in der Predigt eine Pause machte und mit entsetztem Blick nach der Empore starrte. Nach einem Augenblick fing er allerdings wieder zu reden an, aber nun war er sonderbar zerstreut und unklar. Ach, er war gerade in einem sehr fesselnden Gedankengang drinnen gewesen, konnte den Faden nun aber nicht mehr finden. Ich kann nicht beschreiben, welch schrecklichen Eindruck es mir machte.
Am Nachmittag kam er dann zu mir; da war er tief niedergeschlagen und sagte mir geradeheraus, die Bemerkung, die ich gemacht, sei schuld daran, daß er seine Mutter zum zweiten Male gesehen habe. Die ganze Woche habe er gar nicht damit gerechnet gehabt. Nun, man kann in solchen Dingen nichts Bestimmtes wissen; aber dieser Vorwurf kam mir sehr ungerechtfertigt vor. Dann wäre ich ja vielleicht auch schuld daran gewesen, daß er sie zum erstenmal gesehen hatte. Und doch war ich damals wochenlang nicht mit ihm zusammengetroffen.«
Anna Svärd hatte still dagesessen und mit ihrem Fingernagel auf ihrer Schürze Linien gezogen. Sie folgte den Rändern auf und ab, unter vollkommenem Schweigen. Jetzt machte sie jedoch eine Bemerkung:
»Aber wie hat 'r glauben können, die Oberstin zeig' sich ihm, wenn sie doch nit tot war!«
»Gerade das sagte ich ihm auch. Ich versicherte ihm, er habe wie das erstemal auch jetzt eine Sinnestäuschung gehabt, und die liebe Tante Ekenstedt sei nach allem, was wir wüßten, am Leben und gesund, sie könne sich ihm also unmöglich zeigen. Aber er behauptete steif und fest, es sei niemand anders als seine Mutter selbst gewesen. Er habe sie deutlich gesehen, und sie habe ihm auch zugenickt. Und Sie werden verstehen, Frau Ekenstedt, er war ganz verzweifelt und sagte, wenn das so weitergehe, könne er ebensogut seinen Pfarrersberuf an den Nagel hängen, denn wenn er seine Mutter sehe, werde ihm so angst und verstört zumut', daß er nicht mehr wisse, was er rede. Er glaubte, seine Mutter erscheine ihm, um sich zu rächen, und er erinnerte mich an einen Ausspruch seiner früheren Braut, die zu ihm gesagt hatte, solange er sich nicht mit seiner Mutter versöhnt habe, werde er nie wieder eine gute Predigt halten können. Diese Prophezeiung, so meinte er, gehe nun in Erfüllung.«
Unleugbar folgte die junge Frau allem, was Frau Sundler sagte, mit der gespanntesten Aufmerksamkeit. Und als die kluge Persönlichkeit, die sie war, fühlte sie die ganze Zeit ein starkes Mißtrauen und fürchtete, die andere wolle sie etwas glauben machen, das nicht wahr sei. Als indes Frau Sundler weiter in ihrem Bericht kam, ward sie allmählich wie betäubt. Zwar nicht so, daß sie schläfrig geworden wäre, o nein, sie wurde nur weniger mißtrauisch und weniger voreingenommen. 's kann ja nit anders als wahr sein, sagte sie sich, sie kann doch dies alles nit nur so z'sammenschmied'n.
»Ja, Frau Ekenstedt«, redete Frau Sundler weiter, »was sollte ich sagen oder raten? Ich konnte nichts anderes tun, als es fortgesetzt für eine Einbildung und eine Sinnestäuschung erklären. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Wie sollte sich die liebe Tante Ekenstedt hier in der Kirche zeigen können, und vor allem, wie könnte Karl Artur glauben, eine so zärtliche Mutter komme hierher, ihm zu schaden? Auf diese Art gelang es mir auch so ziemlich, ihn zu beruhigen. Glücklicherweise hatte mein Mann gerade einen Spaziergang gemacht, so konnten wir diese schwere, heikle Sache besprechen, ehe er wieder heimkam.
Als Sundler zurückkehrte, bekam Karl Artur viel schöne Musik zu hören, und das tut ihm immer gut. Das dürfen Sie nicht vergessen, Frau Ekenstedt. In der darauffolgenden Woche kam er wiederholt zu mir, und immer sollte ich ihn überzeugen, daß die Erscheinung in der Kirche die reine Einbildung gewesen sei. Und als wir uns am Sonntagmorgen trennten, glaubte ich auch, er sei seiner Sache nun ganz gewiß; aber es mußte eben doch nicht so gewesen sein, denn an dem Tage sah er seine Mutter zum dritten Male.
Und wissen Sie, Frau Ekenstedt, nun wurde ich allmählich besorgt. Die Leute sagten, Karl Artur predige jetzt viel schlechter als im vergangenen Sommer. Jetzt machte man nicht mehr allein Bemerkungen darüber, wie vorsichtig und bedächtig er predige, jetzt fand man seine Reden unklar und unzusammenhängend. Ach, Frau Ekenstedt, das war eine furchtbare Zeit! Bedenken Sie, welch ein Rückschritt für einen so gottbegnadeten Redner! Die Zuhörerschaft wurde ganz schnell viel weniger zahlreich als im Sommer, und er selbst, wie unglücklich mußte er sich fühlen! Ein aufgeklärter, gebildeter Mann wie er kann ja unmöglich glauben, es sei etwas Übernatürliches mit im Spiel! Aber andererseits kann er doch auch dem Zeugnis seiner Sinne nicht mißtrauen. Er muß ja fürchten, er sei auf dem Wege, wahnsinnig zu werden.«
Frau Sundler sprach mit wirklichem Gefühl; sie hatte Tränen in den Augen. Ohne Zweifel war sie tatsächlich tiefbetrübt gewesen. Anna Svärd wurde auch mehr und mehr in ihren Bann gezogen. Die vielen Worte schlängelten sich um sie herum und wurden zu einem feinen, unbemerkbaren Netz; bald konnte sie die ganze Sache nur noch durch Frau Sundlers Augen sehen. Jetzt hätte sie sich zu keinem Widerstand mehr erheben können. Nein, irgend etwas lähmte sie.
»Aber was glaubst denn selber, was es g'wesen ist?« fragte sie.
»Der Wahrheit gemäß, Frau Ekenstedt, sag' ich Ihnen, ich weiß es nicht. Vielleicht war es die Gewissensqual, die sich darin ausdrückte, vielleicht die Gedanken der Mutter, die auf irgendeine Weise die Sinnestäuschung bewirkten. Aber ihm ist es so sehr demütigend und entsetzlich. Er meint, er könne sich nicht mehr in der Gewalt haben. Unzählige Male hat er Gott angefleht, ihn von diesen Erscheinungen zu befreien, aber sie kehren trotzdem immer wieder. Und am vierten Sonntag hat er seine Mutter abermals gesehen.«
Die junge Frau sah ganz ängstlich aus. Es war, als hätte sie selbst die Gestalt der Frau Oberst aus einer dunklen Ecke hervortreten sehen.
»Am Nachmittag kam er zu mir«, fuhr Frau Sundler fort, »und da sagte er, er wolle an den Bischof schreiben und seinen Pfarrberuf aufgeben. Es sei ihm unerträglich, sich vor der Gemeinde so schämen zu müssen, wie er es nun vier Sonntage nacheinander getan habe. Ich verstand ja seine Gefühle sehr gut, trotzdem gelang es mir aber doch, ihn von dem Niederlegen seines Berufes abzubringen. Ich riet ihm nämlich, seine Predigten wieder aufzuschreiben, damit er nicht drauszukommen brauche, wie es in der letzten Zeit der Fall gewesen sei. Und er hatte diesen Rat wirklich befolgt; seither hat er nicht ein einziges Mal frei gesprochen. Aber auch, Frau Ekenstedt, Sie können sich nicht denken, welch ein Unterschied das ist! Wenn Karl Artur seine Predigten schreibt, ist er nicht wiederzuerkennen. Immerhin war es doch eine recht gute Hilfe für ihn, denn die Erscheinungen hörten auf. Und deshalb wohl fühlte er sich auch allmählich ruhiger. Ja, ich weiß nicht …«
Hier stellte Anna Svärd eine Frage. »Aber glaubst nit, daß 'r die Einbildung wieder los wird?«
»Gerade das ist's, wozu Sie ihm helfen sollen, Frau Ekenstedt. In der Weihnachtszeit kam Karl Artur eines Tages zu mir und erzählte, er habe von seiner Tante, der Frau Dompropst Sjöborg, die im Herbst starb, gerade als Sie, Frau Ekenstedt, damals in Karlstadt waren, eine kleine Erbschaft gemacht. Es seien allerdings nur tausend Reichstaler und Möbel für ein Zimmer. Da er nun aber diese Summe habe, wolle er seinen Pfarrberuf endgültig aufgeben. Als ich aber von dieser Erbschaft Kenntnis bekam, schlug ich ihm statt dessen vor, er solle jetzt aus seinem früheren Vorsatz, das Leben eines einfachen Arbeiters zu führen, ernst machen. Zugleich riet ich ihm auch, die Gelegenheit zu benützen und sich mit der Braut zu vereinigen, die Gott ihm ausersehen habe. Sehen Sie, Frau Ekenstedt, ich dachte, er müsse etwas Großes und Erhebendes unternehmen, um von seinen Gewissensqualen frei zu werden. Er müsse sich zu einem Beispiel für uns andere machen und uns den Weg zu einem guten, heiligen Leben weisen. Wenn er etwas tun könnte, damit das Reich Gottes schon auf dieser Welt zu uns käme, dann würde ihn Gott vielleicht vor diesen Erscheinungen, die ihn zu verderben drohten, beschützen.
Im Anfang war er unschlüssig; aber dann erinnerte ich ihn an die zehn Kinder des Kätners Matt, für die er zu sorgen habe. Ich schlug ihm vor, das Häuschen hier, das ja dicht bei dem der Kinder liegt, zu kaufen und sich da niederzulassen. Und während ich ihm das weiter auseinandersetzte, erfaßte er den Plan mit derselben Begeisterung wie ich auch. Ich glaube fast, er ging noch am selben Abend zu dem alten Soldaten Berg und sagte ihm, er möchte gerne dessen alte Hütte kaufen. Und von da an hat ihn der Gedanke, endlich ein Leben in Christi Nachfolge zu führen, aufrechterhalten, und so ist er wieder aufgelebt. Gar oft sagte er, wenn er nur erst mit Ihnen verheiratet und hier in sein ärmliches Heim eingezogen sei, dann werde er es wohl wieder wagen können, frei zu predigen. Er meinte, dann werde ihn die Erscheinung nicht weiter beunruhigen können. Doch, liebe Frau Ekenstedt, da ist noch etwas, das gesagt werden muß, etwas sehr, sehr Schweres; aber vielleicht haben Sie nun schon begriffen, daß Karl Artur nicht ins Irdische heruntergezogen werden darf. Ich weiß am besten, wie glücklich ihn der Gedanke machte, hier in diesem Häuschen mit Ihnen zusammen leben zu dürfen. Er betrachtet Sie als seinen Schutzengel, der ihn aus allem Bösen erretten soll. Es war ihm ein wahrer Kummer, daß er Ihnen nicht alles dies schreiben konnte; aber er konnte doch so etwas nicht in einem Brief schreiben, der Ihnen von andern vorgelesen wurde. Nur ich allein war es, der er diese Gefühle zärtlicher Schwärmerei, die ihm bei dem Gedanken an die junge Braut aus dem hohen Norden, die an seiner Seite gehen und ihm helfen sollte, der Menschheit einen rechten Weg zu zeigen, anvertrauen konnte.«
Frau Sundlers Stimme hatte etwas geheimnisvoll Bezwingendes angenommen, und Anna Svärd saß ganz still wie unter einem Zauber da.
»Ja, Frau Ekenstedt«, begann Frau Sundler aufs neue, »als Karl Artur nach Medstuby fuhr, war es seine bestimmte Absicht, Sie und er sollten in einer heiligen Vereinigung wie zwei Geschwister miteinander leben. Er hatte Angst, falls sich etwas von gewöhnlichem, irdischem Glück in Ihr Leben einschliche, dann würden die Erscheinungen wiederkehren. Können Sie das verstehen, Frau Ekenstedt? Können Sie verstehen, daß Sie nicht mit einem gewöhnlichen Manne verheiratet sind, sondern mit einem von Gottes Auserwählten? Und können Sie jetzt mich und mein Vorgehen begreifen? Ich wußte ja nicht, daß Karl Artur von seinem Vorsatz abgegangen war, und so hatte ich alles hier im Hause nach seinen Angaben geordnet.«
Frau Sundlers Stimme klang jetzt nicht mehr sanft und einschmeichelnd, sie war gebieterisch und anklagend geworden. Als Anna Svärd an ihren Hochzeitsabend dachte, fühlte sie sich ordentlich schuldbewußt.
»Aber ich hab' ja von allem, was du sagst, gar nix erfahren. Mir hat man bloß g'sagt, er sei arm.«
»Liebe Frau Ekenstedt, das war ja auch wahr. Aber das andere lag eben darunter. Karl Artur kannte Sie so wenig. Er kam vielleicht nicht in die Lage, in dem fremden Hause vertraulich mit Ihnen zu reden, deshalb schob er seine Armut vor. Das kann ich so gut verstehen. Aber nicht wahr, Frau Ekenstedt, sie sehen die Sache jetzt anders an? Ach, es ist so wichtig, daß Karl Artur gerettet wird! Diese Erscheinung darf nicht wiederkehren.«
Die junge Frau war von den feinen, weichen Fäden und Schlingen so umsponnen und eingewickelt, daß sie auf dem Punkt war, sich von Frau Sundler führen zu lassen, wohin diese nur immer wollte. Ja, sie öffnete schon den Mund, um das Versprechen zu geben, das die andere von ihr begehrte.
»Was mich angeht, so versprech' ich …«, begann sie; doch plötzlich brach sie ab.
Frau Sundler war nämlich hastig aufgestanden, um zum Fenster hinauszusehen, und dabei war ein solcher Glücksschimmer über das häßliche Gesicht hingezogen, daß es fast schön aussah. Auch Anna Svärd war aufgestanden, und da sah sie, daß der, den Frau Sundler am Fenster vorbeigehen sah, Karl Artur war. Und da kam ihr ganz rasch der Gedanke, vielleicht sei es nicht Gott im Himmel droben, der wünsche, daß sie dieses Gelübde ablege, sondern nur Frau Sundler – und da blieb das Versprechen ungesagt.