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Heldengrab zugleich Reliquienkästchen und Photographieständer. Der Vertrieb einer wirklich interessanten Kriegsneuheit, in Deutschland und Österreich-Ungarn patentamtlich geschützt, ein Heldengrab darstellend, genau der Wirklichkeit nachgebildet, wird an tüchtige Herren gegen hohe Provision vergeben. |
Eine Wienerin meint:
»... Besonders die hohen Kragen sind für mich ein Merkmal von Paris. Denn die Pariserinnen haben hohe, schmale, häßliche Hälse und müssen deshalb trachten, sie durch einen hohen Kragen zu verbergen. Die Wienerin aber, die einen schönen, weißen, molligen Hals hat, bedarf des schützendes Kragens nicht und will ihren Hals lieber frei tragen. ...«
Warum nicht, recht hat sie. Von der Pariserin, die sich auf Vergleiche wohlweislich überhaupt nicht einläßt, weil ihr eben die Lüge im schmalen Halse stecken bliebe, nimmt kein Hund mehr einen Bissen. Daß sie häßlich und ungraziös ist, hat man schon immer gewußt und sich nur nicht getraut auszusprechen. Aber jetzt, wo alle Rücksichten aufhören und man aus freiem Hals der Wahrheit wieder die Ehre geben kann, stellt sich auch noch heraus, daß sie weder montiert noch riegelsam, weder g'statzt noch Gluckert ist, weder, mangels jeglicher Hochquellenleitung, einen hübschen Kropf hat, noch ein zartes Goderl, von dem man sagen könnte, daß doppelt besser hält, weder eine g'schmackige Rückenlinie noch ein unterspicktes Vorderes, ferner daß es auch mit den Gspaßlaberln nicht zum besten bestellt ist und daß sie überhaupt nicht das ist, was man ein mudelsauberes Weibi nennen wird, und deshalb auch nicht so leicht Gelegenheit finden dürfte, zu einem Mandi »Gehn S' weg Sie Schlimmer!« zu sagen. Während hingegen, wie der Dichter hervorhebt, das Schöne und das Gute der Wienerin bekanntlich im Blute liegt, und wallt drin jederzeit. So daß also natürlich das Resultat »in punkto Feschität« ein tadelloses ist, aber schon »taarloos«, und man sich genötigt sieht, dazu »tulli« zu sagen oder, je nachdem, »Ihnen gesagt«.