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Aus der »Völkermuse«

Dichtung ist eine besonnene Ekstase.

Ein ordentlicher Schriftsteller muß seine Leser abhören, ihnen Preise des Begreifens stellen wie Goethe, Bret Hart und der Breakfastautokrat Holms. Schon aus Achtung vor dem Begriffsvermögen des Lesers.

Nicht nur Schreiben, auch Lesen muß eine Kunst sein.

Bei den meisten Gedichten sind die Worte bereits verbacken, der Zeitpunkt ist versäumt, wie selten sind die garen Worte!

Das Innere parallel zum Äußeren, das Verhalten zum Vorstellen und Träumen, dann erst haben wir die Persönlichkeit.

Der Dichter ist ein Bildhauer in höherem Sinne. Ihm gegenüber löst sich die greifbare Sinnlichkeit immer wieder auf. Nur in seinen geweihten Stunden sieht er aus dem rauchigen Flammenhaus des animalischen Lebens das hehre Profil der Welt.

Wo man nicht genug loben kann, darf man nicht zuviel tadeln.

Tadeln heißt oft: nicht besser, nur anders sein. Auch das möge der Leser verstehen.

Übrigens soll man nie sagen: »von dem berühmten Verfasser usw.«, dann kommt man mit einem Kopf voll Einbildungen zum neuen Werke; hat ihm in Gedanken seinen Platz schon angewiesen.

Man soll diesen Gedanken zu vertreiben suchen, bis der Eindruck dieses Werkes feststeht, dann kann man auch die übrigen hinzulassen. Vor einem anderen Stoffe ist man gewöhnlich auch ein anderer Schriftsteller.

Ein gastlicher, mäzenatenhafter Zug, eine sanfte Größe und ein Verweilen, das außer der Liebenswürdigkeit des Hausherrn noch den stilvollen Zug des Anwesens mitklingt, dem man nicht genauer nachgeht, aber fein und deutlich verspürt, ein Wohligsein ohne Reflexion, ein Plaudern, das sich nichts vergibt, ein verständnisvolles Beichtehören, dem man gern bekennt: so ist das Patriarchalische.


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